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12.09.2019 12:16

Hohe Intelligenz kann mangelndes Interesse nicht wettmachen

Sophie Zervos Kommunikation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften

    Eine in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Intelligence“ erscheinende Studie zeigt: Schülerinnen und Schüler erzielen die höchsten Lernerfolge, wenn sie gleichzeitig intelligent und interessiert sind. Intelligenz und Interesse befruchten sich gegenseitig. Trotzdem können fast alle Schüler davon profitieren, wenn ihr Interesse an Lesen und Mathematik geweckt wird.

    Welche Schüler erzielen die besten Lernerfolge: Diejenigen, die besonders intelligent sind, diejenigen, die besonders interessiert sind – oder diejenigen, die beides sind? Forschende des GESIS – Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften sind dieser Frage nun auf den Grund gegangen. Dazu nutzen die Psychologen Daten aus einer groß angelegten Untersuchung an rund 4.500 Schülerinnen und Schülern in Deutschland. Diese nahmen in der 7. und 9. Klasse jeweils an einem umfassenden Test ihrer Lese- und ihrer mathematischen Kompetenz teil. Zuvor wurde ihre Intelligenz getestet und sie wurden zu ihrem Interesse an Lesen und Mathematik befragt.

    Die Ergebnisse der Studie zeigen: Vor allem eine höhere Intelligenz, aber auch ein höheres fachliches Interesse, sagen einen besseren Lernerfolg über die beiden Schuljahre vorher. Eindeutig die stärksten Zuwächse in der Lesekompetenz und Mathematikkompetenz erzielten jedoch diejenigen Schüler, die sowohl eine hohe Intelligenz als auch ein hohes Interesse an Lesen und Mathematik mitbrachten. Von einem hohen Interesse profitieren demnach vor allem intelligentere Schüler – ihnen fällt es offenbar leichter, ihr Interesse auch in Lernzuwächse umzusetzen.

    Dennoch lohnt es sich, das Interesse der Kinder an Lesen und Mathematik gezielt zu wecken, denn „auch eine hohe Intelligenz kann mangelndes Interesse nicht wettmachen“, so Clemens Lechner von GESIS, Hauptautor der Studie. „Umgekehrt kann zwar ein hohes Interesse eine niedrige Intelligenz nicht ganz ausgleichen, aber auch weniger intelligente Schüler erzielen bessere Lernerfolge, wenn es gelingt, ihr Interesse zu wecken“, so Lechner weiter. Im Vergleich zu ihrer Intelligenz sei das Interesse der Schülerinnen und Schüler auch in der Jugend noch vergleichsweise einfach zu beeinflussen.

    Originalpublikation:

    Lechner, C. M., Miyamoto, A., & Knopf, T. (2019). Should students be smart, curious, or both? Fluid intelligence, openness, and interest co-shape the acquisition of reading and math competence Intelligence, 76. https://doi.org/10.1016/j.intell.2019.101378

    Ansprechpartner bei GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften:

    Dr. Clemens Lechner
    clemens.lechner@gesis.org

    Dr. Sophie Zervos
    Wissenschaftskommunikation
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    50667 Köln
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    Als eine der weltweit führenden Infrastruktureinrichtungen für die Sozialwissenschaften steht das GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Forscherinnen und Forschern auf allen Ebene ihrer Forschungsvorhaben mit seiner Expertise und seinen Dienstleistungen beratend zur Seite, so dass gesellschaftlich relevante Fragen auf der Basis neuester wissenschaftlicher Methoden, qualitativ hochwertiger Daten und Forschungsinformationen beantwortet werden können. GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und unterhält institutionelle und projektbezogene Kooperationen mit vielen Universitäten und Forschungseinrichtungen im In- und Ausland. GESIS ist an wichtigen europäischen Projekten wie u.a. dem European Social Survey (ESS), der European Value Study (EVS), dem europäischen Archivverbund CESSDA, oder dem OECD-Projekt Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC) beteiligt.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Clemens Lechner
    clemens.lechner@gesis.org


    Originalpublikation:

    Lechner, C. M., Miyamoto, A., & Knopf, T. (2019). Should students be smart, curious, or both? Fluid intelligence, openness, and interest co-shape the acquisition of reading and math competence Intelligence, 76. https://doi.org/10.1016/j.intell.2019.101378


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Medizin, Pädagogik / Bildung, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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