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Bei der Preisverleihung am 25. November hält die Augsburger Friedenspreisträgerin Sumaya Farhat-Naser den Festvortrag ---
Am 25. November 2003 wird an der Universität Augsburg die Verleihung des DAAD-Preises für hervorragende Leistungen ausländischer Studentinnen und Studenten an den deutschen Hochschulen gefeiert. Die Auszeichnung geht in diesem Jahr an die ungarische Studentin Szilvia Lengl. Den Festvortrag hält die palästinensische Friedensaktivistin und Trägerin des Friedenspreises der Stadt Augsburg 2000, Sumaya Farhat-Naser. Erstmals werden bei dieser traditionell mit dem Empfang aller ausländischen Studierenden und Gastwissenschaftler verbundenen Preisverleihung auch einige der ausländischen Absolventinnen und Absolventen des vergangenen Studienjahres geehrt. Und noch zwei weitere Premieren stehen auf dem Programm: Die neu formierte "Uni Big Band Augsburg" unter der Leitung von Daniel Eberhard und Thomas Fink hat ihren ersten Auftritt, und zugunsten des Vereins zur Förderung ausländischer Studierender in Augsburg (FAUST) e. V. findet eine Tombola statt.
DIE PREISTRÄGERIN: SZILVIA LENGL AUS PESC
Der jährlich den deutschen Hochschulen vom Deutschen Akademischen Austauschdienst zur Verfügung gestellte Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studentinnen und Studenten soll das über gute Studienleistungen hinausreichende Engagement einer ausländischen Studentin oder eines ausländischen Studenten der jeweiligen Hochschule würdigen. Mit der 1972 in Pesc, Ungarn, geborenen Szilvia Lengl wird eine Preisträgerin gekürt, deren Werdegang den Eindruck vermittelt, als sei das Studium nur einer von vielen Teilen eines breiten Spektrums, auf das sie ihre Interessen und Energien mit stets vollem Einsatz verteilt. Und dennoch sind herausragende Studienleistungen für sie offenbar eine Selbstverständlichkeit: Prof. Dr. Carmine Chiellino, der derzeit Lengls Magisterarbeit zum Thema "Interkulturalität als Lebensprojekt in der deutschsprachigen Literatur der Gegenwart" betreut, ist sich aufgrund der bisherigen Studienleistungen Lengls sicher, dass hier eine "hervorragende, höchst innovative Abschlussarbeit" zu erwarten sei.
Szilvia Lengl studiert seit Mai 1998 an der Universität Augsburg die Fächer Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Amerikanistik sowie Deutsch als Fremdsprache im Magisterstudiengang. Als Augsburger Erasmus-Austausch-Studentin war sie zwischen September 1999 und Juni 2000 in Irland am Mary Immaculate College in Limerick, wo sie die International Students' Society mitbegründete und zunächst deren Vizepräsidentin, dann deren Präsidentin war.
Bevor sie nach Augsburg wechselte, hatte Szilvia Lengl bereits drei Semester lang an der LMU in München Neuere Deutsche Literatur studiert. Aber die Ungarin, die ihr Abitur 1993 in einer Abendschule für Berufstätige in Pesc erworben hat, nachdem sie vorher eine Berufsausbildung als Setzerin absolviert hatte, kennt Deutschland keineswegs nur aus der Perspektive der ausländischen Studentin. Denn schon 1992 hat sie damit begonnen (und bislang nicht damit aufgehört), temporär immer wieder in Deutschland (zwischendurch auch in England) zu jobben - in Friseursalons, in der Hotelerie, als Briefzustellerin oder als Telefonistin.
DEUTSCH FÜR AUSLÄNDISCHE KOMMILITONINNEN IN AUGSBURG ...
Erfolgreich zu studieren und sich zugleich das Studium selbst zu finanzieren- das hindert Szilvia Lengl freilich nicht daran, sich im sozialen und kulturellen Umfeld des Studiums zu engagieren: z. B. am Sprachenzentrum der Universität Augsburg, wo sie seit 2001 regelmäßig als Tutorin bei den Internationalen Sommerkursen mitarbeitet. Sie nehme hier "ihre vielfältigen Aufgaben sehr engagiert und gewissenhaft wahr", bestätigt Dr. Christel Krauß, und sie sei "wegen ihrer hilfsbereiten, stets freundlichen Art und ihrer ausgezeichneten Sachkenntnis sehr beliebt" bei den Studierenden der Sommerkurse.
... UND DAMASKUS
Zugute kommen ihr wohl auch die Erfahrungen, die sie sich vor zwei Jahren bei einem zweimonatigen Praktikum in der Sprachabteilung des Goethe-Instituts Damaskus erworben hat. "Frau Lengl hat auf allen Klassenstufen unseres DaF-Kurssystems hospitiert und sich mit den Lehr- und Lerninhalten der einschlägigen Lehrbücher vertraut gemacht. Im Anschluss daran hat sie unter dem Aspekt der speziellen Interessenlage unserer Kursteilnehmer als eigenständiges Projekt eine landeskundliche Veranstaltungsserie unter dem Titel 'Meine ersten Tage an einer deutschen Universität' mit großem Erfolg durchgeführt; ein Projekt, dessen Unterlagen bei uns weiterhin zur Vorbereitung auf die Ausreise unserer Studenten eingesetzt werden. Für dieses Projekt hatte Frau Lengl sich schon in Deutschland vorbereitet und viele gute Anschauungsmaterialien mitgebracht, so dass die Kursteilnehmer nicht nur von Frau Lengls eigener Eingebundenheit in ein Studium profitierten, sondern auch von der Aktualität der Materialien." So Dr. Birgit Schweckendiek, die Leiterin des Sprachabteilung des Goethe-Instituts in Damaskus, die zusätzlich betont, dass Lengls "interkulturelle Kompetenz eine Bereicherung unserer Abteilung" gewesen sei.
LUST AUF ENGLISCHSPRACHIGES THEATER IN AUGSBURG UND CAPE TOWN
Bei alledem bleibt Szilvia Lengl offenbar Zeit für und Lust auf Theater - insbesondere für's englischsprachige: Seit 1998 ist sie Mitglied des Anglistentheaters der Universität Augsburg, und Ute Legner, die Chefin der Truppe, bestätigt, dass Lengl "ihre Arbeit im Bereich prop and stage management mit Bravour" erledige. Bei Mannie Manim, dem Direktor des Baxter Theatre Centre at the University of Cape Town, Südafrika, wo Szilvia Lengl im September/Oktober 2002 ein zweimonatiges Praktikum als Assistent Stage Manager absolvierte, klingt dies folgendermaßen: "Szilvia was a tremendous help to our backstage activities. Her efficiency and enthusiasm were a pleasure or all those who came into contact with her. She worked incredibly hard and for very long hours, but always with the same positive attitude."
Bleibt vielleicht noch zu erwähnen, dass Szilvia Lengl Regieassistentin bei der Produktion des Films "Mustafas Tag" von Raimund Felber war, der bei der Augsburger DAAD-Preisverleihung im vorigen Jahr uraufgeführt wurde, dass sie im Akademischen Auslandsamt der Universität Augsburg ehrenamtlich als Tutorin und Beraterin für ausländische Studierende sowie bei der Organisation der Länderabende mitarbeitet.
PREISVERLEIHUNG MIT SUMAYA FARHAT-NASER AM 25. NOVEMBER IM HÖRSAAL I
Den Festvortrag zur Verleihung des DAAD-Preises (Beginn um 19.30 Uhr im Hörsaal I des Hörsaalzentrums, Universitätsstraße 10) steuert in diesem Jahr die Trägerin des Augsburger Friedenspreises 2000 Dr. Dr. h. c. Sumaya Farhat-Naser bei. Die prominente palästinensische Friedensaktivistin nimmt im laufenden Semester eine Gastdozentur an der Universität Augsburg wahr, in deren Rahmen sie Vorlesungen und Seminare zum Palästina-Konflikt und zur Bildungs- und Friedensarbeit anbietet (siehe UPD 99/03). Die musikalische Gestaltung des Festakts besorgt die Uni Big Band Augsburg. Es ist der erste Auftritt dieser neuen Formation unter Leitung von Daniel Eberhard und Thomas Fink.
Im einzelnen ist folgender Programmablauf vorgesehen: Musik / Begrüßung durch Prorektor Prof. Dr. Thomas M. Scheerer / Absolventenehrung / Musik / Laudatio von Prorektor Scheerer auf die Preisträgerin / Ansprache der Preisträgerin Szilvia Lengl / Musik / Festvortrag von Dr. Sumaya Farhat-Naser / Musik.
TOMBOLA FÜR "FAUST E. V."
Bei dem an den Festakt anschließenden Empfang für die ausländischen Studierenden und GastwissenschaftlerInnen findet erstmals eine Tombola zugunsten des Vereins zur Förderung ausländischer Studierender in Augsburg (FAUST) e. V. statt. Zweck des 1999 von Angehörigen der Augsburger Hochschulen, der kirchlichen Hochschulgemeinden und engagierter Augsburger Bürgerinnen und Bürger gegründeten Vereins ist es, Augsburger Studierende aus Entwicklungs- und Reformländern in Notsituationen ideel und materiell zu unterstützen. Durch die Beteiligung an der u. a. vom BMW-Haus Kummer+ Klostermair (Hauptpreis) sowie von Kurma Edelsteine, Pröll Druck und Verlag, Techniker-Krankenkasse (TKK), Stadtsparkasse Augsburg, Feinkost Glück, Weltbildverlag, Probuch, Feinkost Ebert, Ristorante Il Porcino und Ristorante Natalino mit Sachspenden ermöglichten Tombola haben die Gäste am 25. November die Möglichkeit, über FAUST e. V. in Not geratenen ausländischen Studierenden konkret zu helfen und damit einen vielleicht wenig spektakulären, aber um so wirkungsvolleren Beitrag zu der in Sonntagsreden kostenneutral viel und gern beschworenen "Internationalisierung" zu leisten.
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KONTAKT UND WEITERE INFORMATIONEN:
Dr. Sabine Tamm
Akademisches Auslandsamt der Universität Augsburg
86135 Augsburg
Telefon 0821/598-5135
sabine.tamm@aaa.uni-augsburg.de
http://www.presse.uni-augsburg.de/unipressedienst/2003/pm2003_099.shtml
http://www.uni-augsburg.de/stw/faust/verein.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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