idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
11.10.2019 09:19

Chiplose Funketiketten zum Aufdrucken – Tetris in der Logistik beenden

Ulrike Bohnsack Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Der Wagen ist gepackt, einmal noch richtet der Paketbote prüfend das Lesegerät auf die Ladefläche: alles an Bord, nichts vergessen. Gedruckte Funketiketten ohne Chip sollen das künftig ermöglichen. Das Projekt DruIDe, an dem vier Ingenieure der Universität Duisburg-Essen (UDE) federführend beteiligt sind, mündet nicht nur in eine neue Technologie, sondern auch in zwei Start-ups, die sich um die Markteinführung kümmern.

    Jedes Jahr werden weltweit Milliarden Pakete verschickt – als individuelle Sendung oder Lieferung für den Einzelhandel. Jedes Paket muss bis dato einzeln über seinen Barcode identifiziert werden: richtig drehen, scannen, sinnvoll stapeln in einer Offline-Version des Computerspiele-Klassikers Tetris.

    Viel schneller geht es mit einem chiplosen Etikett aus Nanosilizium: Das Silizium kommt in Form von Nanopartikeln aus dem NanoEnergieTechnikZentrum (NETZ) und dem Institut für Energie und Umwelttechnik (IUTA) der Uni. Es wird in eine spezielle Tinte eingebracht, die sich mit einem Tintenstrahldrucker direkt auf das Paket drucken und per Laser zu einer funktionierenden elektronischen Schaltungen verarbeiten lässt. „Wir sind die ersten, die Nanoelektronik aus Silizium drucken können“, erläutert Niels Benson, Professor für Druckbare Materialien für Signalverarbeitende Systeme an der UDE.

    Er und seine Kollegen Thomas Kaiser, Daniel Erni und Roland Schmechel arbeiten mit fünf weiteren Institutionen zusammen, darunter mit der Universität Twente (Niederlande).

    Die neue Technik erleichtert nicht nur Logistikern und Paketboten das Leben, sie spart auch ordentlich Material: Bäume. Denn im Gegensatz zum Barcode ist das RFID-Etikett („radio-frequency identification“) wiederverwendbar, das Paket somit auch. Da es zudem ohne Chip auskommt, liegt sein Preis bei etwa 0,01€ und ist damit rund fünfmal günstiger als sein herkömmliches Pendant.

    Zum Thema Datenschutz weiß Prof. Thomas Kaiser: „Zum Auslesen des Etiketts benötigt man ein spezielles Lesegerät. Es funktioniert nur in einem Radius von etwa zehn Metern und verrät lediglich, dass eine bestimmte ID in der Nähe ist.“

    Ende Oktober präsentieren die sechs Projektpartner aus den Niederlanden und Deutschland die Innovation auf der Messe RFID Tomorrow in Darmstadt. Vorher haben sie aber noch einen Termin beim Notar: Das Start-up „airCode“ arbeitet seit 8. Oktober offiziell an der Markteinführung der Technologie. „Unsere Demonstration basiert noch auf wenigen Bit“, so Kaiser. „Um Milliarden von Objekten unterscheiden zu können, brauchen wir 50 bis 60 Bits. Wir sind zuversichtlich, dass wir das in fünf bis zehn Jahren erreicht haben.“

    Auch auf holländischer Seite wird ein neues Unternehmen gegründet, das die Nanotinte vermarkten wird.

    Das Projekt DruIDe wird im Rahmen des INTERREG-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit über 3,1 Millionen Euro durch die EU, das niederländische sowie das NRW-Wirtschaftsministerium und die Niedersächsische Staatskanzlei mitfinanziert..

    Ein Foto des innovativen Funk-Etiketts (Foto: UDE) stellen wir Ihnen unter folgendem Link zur Verfügung:
    https://www.uni-due.de/de/presse/pi_fotos.php

    Redaktion: Birte Vierjahn, Tel. 0203/37 9-2427, birte.vierjahn@uni-due.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Fakultät für Ingenieurwissenschaften:
    Prof. Niels Benson, Tel. 0203/37 9-1058, niels.benson@uni-due.de
    Prof. Thomas Kaiser, Tel. 0203/37 9-1873, thomas.kaiser@uni-due.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).