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17.10.2019 15:49

TU Berlin: Grüne Chemie in der Membrantechnologie

Stefanie Terp Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    TU-Wissenschaftler*innen entwickeln neuen Syntheseweg für Hochleistungskunststoffe

    Hochleistungskunststoffe wie die verschiedenen Polysulfone oder auch das Polyvinylbenzol zeichnen sich vor allem durch Eigenschaften wie thermoplastische Stabilität, Resistenz gegen extreme pH-Werte oder ausgezeichnete optische Eigenschaften aus und finden breite Verwendung in der Medizin, aber auch der Industrie. Ein wesentliches Manko dieser Materialien: Für ihre Herstellung müssen oft toxische und umweltbelastende Reagenzien eingesetzt werden oder diese fallen als Abfallstoffe an. Viele dieser Verfahren erscheinen bisher alternativlos, um auch aufgrund des hohen Kostendrucks kompetitive Produkte auf dem Markt anbieten zu können. In dem jetzt abgeschlossenen Projekt "Funktionelle Membranen für biotechnologische Anwendungen - MembraTech" ist es den Wissenschaftler*innen aus dem Fachgebiet Biologische Chemie von Prof. Dr. Roderich Süssmuth gelungen, ein umweltschonendes Verfahren zu entwickeln, mit dem diese Kunststoffe nun schonend und umweltverträglicher modifiziert werden können.

    Die Technologie wurde gemeinsam mit der Firma Pentracor GmbH (Hennigsdorf), im Rahmen einer Förderung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) erarbeitet und soll nun patentiert werden.
    Während ursprünglich nur Polyethersulfone (PES) und Polysulfone (PSF) als medizinisch-chemisch nutzbare Kunststoffe mit der Firma Pentracor avisiert waren, adressiert das maßgeblich von Dr. Victor Prisyazhnoy mitentwickelte Verfahren auch weitere Standardkunststoffe, wie zum Beispiel Polystyrole. Das neue Verfahren profitiert unter anderem von dem Einsatz eines neuen Katalysators. Nach den Prinzipien der Grünen Chemie arbeitet die Technologie bei Raumtemperatur und deshalb energieschonend, die anfallenden Abfallstoffe sind allesamt umweltverträglich und das Material kann recycelt werden.

    Die so hergestellten Kunststoffe könnten breite Anwendung in der Chemie- oder auch Pharmaindustrie finden, zum Beispiel in der Dialyse, als Adsorber, in kunststoffbasierten Verfahren zur Wirkstoffproduktion oder auch in der Wasserreinigung. Angedacht ist es auch, Membrane mit ganz neuen Eigenschaften zu entwickeln.

    „Wir kooperieren in der Anwendung weiterhin mit dem Unternehmen Pentracor, suchen aber zusätzlich interessierte Firmen, die geeignete Testverfahren für diese innovativen Materialien zur Verfügung stellen“, so Roderich Süssmuth.

    Die Ziele von EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) beinhalten die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie des Forschungs- und Entwicklungssektors durch die Förderung von innovativen Produkten, die aus der Zusammenarbeit von KMUs und universitärer Einrichtung in Berlin und Brandenburg entstehen.

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
    Prof. Dr. Roderich Süssmuth
    TU Berlin
    Fachgebiet Biologische Chemie
    Tel.: 030/314-24205
    E-Mail: suessmuth@chem.tu-berlin.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Chemie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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