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Am 29. Oktober 2019 startet die neue Filmreihe „Translokationen“ / TU-Team kooperiert mit dem Zeughauskino
Im Wintersemester 2019/20 präsentiert das Forschungscluster „translocations“ des Fachgebiets Kunstgeschichte der Moderne der TU Berlin zusammen mit dem Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums die Filmreihe „Translokationen“. Thema ist die historische Verlagerung und Instrumentalisierung von Kulturgütern unter asymmetrischen Machtverhältnissen.
Ob lange Kamerafahrten in Momenten des Wiederentdeckens weltberühmter und während des Zweiten Weltkrieges ausgelagerter Kunstschätze wie im Film „Fünf Tage – Fünf Nächte“ (DDR/SU 1961) oder der dokumentarische Erzählstil eines Roadmovies, das den möglichen Transfer koreanischer Drucktechnologie des 14. Jahrhunderts nach Europa nachzeichnet wie „Dancing with Jikji“ (KR 2017) – Das Medium Film kann neue Perspektiven auf die Aneignung, territoriale Verlagerung und Instrumentalisierung von Kulturgut auf der ganzen Welt eröffnen.
In der Filmreihe „Translokationen“ werden vom 29. Oktober bis 10. Dezember 2019 in sieben Programmen fiktionale, dokumentarische und essayistische Filme vorgestellt, deren Stoffe und historische Kontexte die Spannbreite des Phänomens Kunstraub verdeutlichen. „Die Geschichte von Kunstraub und Restitutionen ist weltweit längst ein populäres Filmthema geworden, es lohnt sich, Filme als historische Quellen ernst zu nehmen und zu nutzen“, erklärt Prof. Dr. Bénédicte Savoy, Leiterin des Fachgebiets Kunstgeschichte der Moderne der TU Berlin, die zusammen mit Dr. Felicity Bodenstein und Merten Lagatz vom Forschungscluster „translocations. Historical Enquiries into the Displacement of Cultural Assets“ der TU Berlin die Filmreihe kuratiert hat.
Sie sind herzlich zu den Filmvorführungen eingeladen:
Zeit: 29. Oktober 2019 bis 10. Dezember 2019, dienstags um 19 Uhr
Ort: Zeughauskino, Deutsches Historisches Museum, Unter den Linden 2, 10117 Berlin
Der Eintritt kostet 5 Euro. Kartenreservierungen sind unter zeughauskino@dhm.de oder Tel.: 030 20304 421 möglich.
Gespräche zwischen ausgewiesenen Expert*innen sowie Mitgliedern der Forschungsgruppe „translocations“ begleiten die Filmvorführungen. Die Filme „Fünf Tage – Fünf Nächte“ (1961) und „The Train“ (1964) erzählen Geschichten aus der Zeit des Nationalsozialismus. Der 1942 entstandene Expeditionsfilm „Geheimes Tibet“, von dem nach dem Krieg in der Sowjetunion eine neue Fassung entstand, ist selbst ein transloziertes Objekt. „Invasion 1897“ (2014), „Les statues meurent aussi“ (1953) und „La noire de …“ (1966) befragen aus de- und postkolonialen Perspektiven die Beziehungen zwischen Kolonisierenden und Kolonisierten. „Dancing with Jikji“ (2017) und die Arbeiten des Kurzfilmprogramms setzen sich mit Objektbiografien auseinander, um kanonische Geschichtsschreibungen und das Selbstverständnis sammelnder Institutionen zu hinterfragen.
Programm
29.10.2019
Fünf Tage – Fünf Nächte
Regie: Heinz Thiel, Leo Arnstam und Anatoli Golowanow
DDR/UdSSR 1961, 106min
Begrüßung: Prof. Dr. Bénédicte Savoy und Merten Lagatz (translocations, TU Berlin)
Einführung von Prof. Dr. Gilbert Lupfer (Staatliche Kunstsammlungen Dresden)
05.11.2019
Invasion 1897.
Regie: Lancelot Oduwa Imasuen
Nigeria 2014, 121min
Begrüßung: Prof. Dr. Bénédicte Savoy und Merten Lagatz (translocations, TU Berlin) Einführung von Dr. Felicity Bodenstein (Sorbonne Université, Paris)
12.11.2019
Geheimes Tibet
Regie: Ernst Schäfer
Deutschland 1943, 101min
Begrüßung: Prof. Dr. Bénédicte Savoy und Merten Lagatz (translocations, TU Berlin)
Einführung von Oksana Maistat (HU Berlin) und Kristina Tanis (HSE University, St. Petersburg)
19.11.2019
Kurzfilmprogramm Museumsobjekte
Begrüßung: Prof. Dr. Bénédicte Savoy und Merten Lagatz (translocations, TU Berlin)
Einführung von Debbie Onuoha (CARMAH, HU Berlin)
LOBI KUNA
Regie: Matthias De Groof
Belgien/DR Kongo 2017, 46min
ATLAS FRACTURED
Regie: Theo Eshetu
Deutschland 2017, 18min
SECTEUR IX B
Regie: Mathieu Kleyebe Abonnenc
Kanada 2015, 42min
THE VISITOR
Regie: Uriel Orlow
Schweiz 2007, 16min
26.11.2019
DANCING WITH JIKJI
Regie: Woo Kwanghoon und David Redman
Südkorea 2017, 107min
Begrüßung: Prof. Dr. Bénédicte Savoy und Merten Lagatz (translocations, TU Berlin)
Einführung von Dr. Ji Young Park (translocations, TU Berlin)
3.12.2019
LA NOIRE DE …
Regie: Ousmane Sembène
Sénégal/Frankreich 1966, 65min
LES STATUES MEURENT AUSSI
Regie: Chris Marker, Alain Resnais und Ghislain Cloquet
Frankreich 1963, 30min
Begrüßung: Merten Lagatz (translocations, TU Berlin)
Einführung von Dr. Verena Rodatus (Kunst Afrikas, FU Berlin)
10.12.2019
THE TRAIN
Regie: John Frankenheimer
USA, Frankreich, Italien 1964, 140min
Begrüßung: Merten Lagatz (translocations, TU Berlin)
Einführung von Dr. Meike Hopp (Arbeitskreis Provenienzforschung e.V., Berlin)
Weitere Information sowie das Programm finden Sie unter https://www.dhm.de/zeughauskino/filmreihen/translokationen.html
Informationen zum Forschungscluster translocations finden Sie unter <www.translocations.net und www.kuk.tu-berlin.de>
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Merten Lagatz
TU Berlin
Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik
Tel.: 030 314-25016
E-Mail: lagatz@tu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Kooperationen
Deutsch
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