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Wissenschaft
Deutsch-britische Interaktion in der Stochastik
Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert mit einem internationalen Graduiertenkolleg die Kooperation zwischen Berlin und Oxford auf dem Gebiet der Mathematik
Die TU Berlin ist Sprecherhochschule eines neuen internationalen Graduiertenkollegs, in dem die Berliner Stochastiker*innen mit ihren Kollegen aus Oxford zusammenarbeiten. Gemeinsam werden sie eine Gruppe von Doktorandinnen und Doktoranden betreuen. Das Graduiertenkolleg „Stochastische Analysis in Interaktion“ wurde am 8. November 2019 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt und zählt zu den 16 neuen Graduiertenkollegs, die die DFG ab April 2020 für viereinhalb Jahre finanzieren wird. Sprecher des Kollegs sind Prof. Dr. Peter Bank von der TU Berlin und Prof. Dr. Terry Lyons von der Universität Oxford. Die DFG fördert das Graduiertenkolleg mit 3,9 Millionen Euro.
Methoden der stochastischen Analysis sind heute aus vielen Anwendungsbereichen nicht mehr wegzudenken. Ihre Differentialgleichungen werden in der Physik in vielfältiger Weise genutzt, etwa zur Modellierung der Mikrostruktur sich dynamisch verändernder Grenzflächen. In der Populationsgenetik sind stochastische Interaktionsmodelle für die statistische Analyse von evolutionären Prozessen unerlässlich. Risiken in der Finanzwelt werden heutzutage mit modernsten Erkenntnissen der stochastischen Analysis gemessen und bestmöglich abgesichert; und auch in den Datenwissenschaften haben sich in den vergangenen Jahren Konzepte der stochastischen Analysis als äußerst nützlich erwiesen, etwa zur Vorhersage kritischer Komplikationen bei Patienten auf Intensivstationen. „Möglich wird diese Vielfalt an Anwendungen durch das mathematisch rigorose Fundament, auf dem diese Theorie aufbaut und dessen Weiterentwicklung gleichermaßen spannende Herausforderungen bereithält, die als Grundlagenforschung ebenfalls Thema des bewilligten Graduiertenkollegs sind“, sagt Prof. Dr. Peter Bank, Leiter des Fachgebietes Finanzmathematik.
Das weite Anwendungsspektrum und die mathematische Tiefe der ins Auge gefassten Forschungsthemen wird erst durch die Kooperation zwischen den international renommierten Forschungsgruppen aus Berlin und Oxford ermöglicht. Die Doktorandinnen und Doktoranden werden besonders während ihrer halbjährlichen Forschungsaufenthalte in Berlin beziehungsweise Oxford intensiv mit den komplementären Methoden, Perspektiven und Konzepten der Partnergruppe in Berührung kommen.
Damit fügt sich das internationale Graduiertenkolleg in die im vergangenen Jahr begonnene akademische Partnerschaft zwischen der Universität Oxford und den Berliner Universitäten im Verbund mit der Charité hervorragend ein. In Berlin wird das Kolleg in der Berlin Mathematical School verankert sein, der international anerkannten Einrichtung für eine Doktorandenausbildung in der Mathematik. Damit ist es auch Teil des Exzellenzzentrums Math+. Auf Oxforder Seite sind die Institute für Mathematik und Statistik involviert: In Zusammenarbeit mit dem Imperial College London betreiben sie ein kürzlich von der britischen Forschungsförderung bewilligtes Zentrum für Doktorandenausbildung (CDT) zu „Mathematics of Random Systems“, das mit dem neuen Graduiertenkolleg ausgezeichnet zusammenpasst.
Im nächsten Jahr werden auf Berliner Seite 13 Doktorandinnen und Doktoranden ihre Forschung beginnen. Sie und eine vergleichbare Zahl an Promovenden in Oxford werden von den 25 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Berlin und Oxford betreut: fünf an der HU Berlin, acht an der TU Berlin beziehungsweise dem Weierstraß Institut und zwölf an der Universität Oxford.
Fotomaterial zum Download
http://www.tu-berlin.de/?209842
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Prof. Dr. Peter Bank
TU Berlin
Fachgebiet Finanzmathematik
Tel.: 030/314-22816
E-Mail: bank@math.tu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Mathematik
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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