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17.04.1998 00:00

Holländische Experten schulen Mediziner in Pilzklassifikation

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    FSU-Mediendienst

    Spezialkurs wird erstmals in Deutschland durchgefuehrt

    Experten schulen Mediziner an der Jenaer Universitaets-Hautklinik

    Jena (17.04.98) 250.000 bis 500.000 verschiedene Formen von Schimmel-, Hefe-, Faden- und anderen Pilzen existieren - wieviele genau, wissen nicht einmal die Experten. Da diese Pilze Krankheiten ausloesen koennen, medizinisch Mykosen genannt, ist eine genaue Identifizierung des Pilztyps notwendig, um moeglichst effektiv behandeln zu koennen. Doch bei der Vielzahl der Typen kann kaum ein Mediziner die teilweise seltenen Pilze genau charakterisieren.

    Fuer die Identifizierung komplizierter Typen gibt es Fachzentren. "Eines der drei fuehrenden Referenzzentren in der Welt ist das Zentralbuero fuer Schimmelkulturen in Holland", sagt Dr. Axel Wilmer aus der Hautklinik der Friedrich-Schiller-Universitaet. Dieses "Centralbureaus voor Schimmelcultures" fuehrt am 24./25. April an der Jenaer Hautklinik erstmals einen Weiterbildungskurs durch, bei dem die Mediziner lernen sollen, Pilze genau zu bestimmen.

    Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt, um ein fruchtbares, intensives Arbeiten zu ermoeglichen. Nach der Ausschreibung waren die Plaetze an Interessenten aus ganz Deutschland und einigen europaeischen Laendern in Kuerze vergeben. "Der Kurs ist so begehrt, dass er mehrfach durchgefuehrt werden koennte", sagt Prof. Dr. Uwe Wollina. Dem Jenaer Dermatologen ist es zu verdanken, dass die niederlaendischen Pilzexperten den "Dermatomykologiekurs" ueberhaupt zum ersten Mal ausserhalb ihres Institutes durchfuehren.

    Doch der interdisziplinaer besetzte Kurs in Jena wird die Ausnahme bleiben, denn der Aufwand ist riesig: Bereits vor einem Jahr wurde damit begonnen, mehrere Hundert Pilzkulturen anzulegen. Jetzt werden die Hollaender sie mit einem eigenen Spezialbus nach Jena bringen.

    Damit unterstuetzen die Hollaender ein Ziel, das Prof. Wollina besonders am Herzen liegt: die Qualitaetssicherung. Die in Jena geschulten Mediziner werden in ihren Heimatkliniken andere Interessierte in der Pilzklassifikation weiterbilden und damit den medizinischen Standard anheben. Dies hat auch die "Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft" anerkannt und die Schirmherrschaft ueber den Jenaer Kurs uebernommen.

    Kontakt: Prof. Dr. Uwe Wollina, Hautklinik der Friedrich-Schiller-Universitaet Jena, D - 07740 Jena, Tel.: 03641/937326, Fax: 03641/937416


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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