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25.11.2003 16:48

Neue Wege in der Patientenselbsthilfe

Wiebke Lesch Wissenschaftskommunikation
Kompetenznetz Angeborene Herzfehler

    MTBASA schult herzkranke Patienten in der Selbstkontrolle der Gerinnungswerte

    In Deutschland leben circa 600.000 Menschen, die dauerhaft mit gerinnungshemmenden Medikamenten behandelt werden. Immer wieder erleiden diese Patienten lebensbedrohliche Komplikationen durch eine Blutung oder Thrombose. Deshalb sind sie auf die fortlaufende Kontrolle ihrer Gerinnungswerte angewiesen.

    Die Medizinisch technische Beratungsstelle der Arbeitsgemeinschaft Selbstkontrolle der Antikoagulation (MTBASA) setzt sich gemeinsam mit Kliniken und niedergelassenen Ärzten für die Qualitätssteigerung in der gerinnungshemmenden Therapie (Antikoagulationstherapie) ein. Seit mehr als zehn Jahren führen die Kooperationspartner regelmäßige Schulungen für Patienten durch, damit diese ihre Blutgerinnungswerte unabhängig von Arztbesuchen und Laborzeiten selbst bestimmen können. Dabei lernen die Betroffenen, mit den Kontrollgeräten umzugehen, die Werte richtig einzuschätzen und die Dosierung für die Medikamente festzulegen. Dies bedeutet mehr Selbstbestimmung und Unabhängigkeit für die Patienten.

    Auftakt einer neuen Reihe von Patientenseminaren zur Selbstkontrolle des Gerinnungswertes in Berlin bildet ein Seminar in Kooperation mit dem Kompetenznetz Angeborene Herzfehler:

    Samstag, 29.11.2003, 11.00-13.00 Uhr
    Deutsches Herzzentrum Berlin, Weißer Saal, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin
    Referentin: Dr. Ulrike Bauer (Geschäftsführerin Kompetenznetz Angeborene Herzfehler)

    Samstag, 24.01.2004, 11.00-13.00 Uhr
    Benjamin-Franklin-Institut (ehemals Klinikum Steglitz), Hörsaal West, Hindenburgdamm 30, 12200 Berlin
    Referentin: Prof. Dr. Ursula Rauch (OÄ Benjamin-Franklin-Institut)

    Samstag, 28.02.2004, 11.00-13.00 Uhr
    Paritätisches Krankenhaus Lichtenberg GmbH (ehemals Oscar-Ziethen-Krankenhaus), Speisesaal, Fanningerstr. 32, 10365 Berlin
    Referent: Dr. Olaf Göing (OA Paritätisches Krankenhaus Lichtenberg)

    Die Methode zur Gerinnungsselbstkontrolle wurde 1986 eingeführt. Mittels eines Bluttropfens aus der Fingerspitze kann die richtige Dosierung des gerinnungshemmenden Medikaments bestimmt werden. Faktoren wie Ernährung, Mobilität, Alkohol und Nikotin beeinflussen den Gerinnungswert des Blutes und damit die erforderliche Dosierung der Medikamente.

    Die eigenständige Kontrolle des Gerinnungswertes durch den Patienten bedeutet eine große Steigerung der Lebensqualität. "Die Betroffenen erlangen durch die Gerinnungsselbstkontrolle eine neue Unabhängigkeit, die speziell für Kinder und junge Erwachsene mit angeborenem Herzfehler einen großen Zugewinn an Lebensqualität bedeutet," erklärt Dr. Ulrike Bauer, Oberärztin am Deutschen Herzzentrum Berlin und Geschäftsführerin des Kompetenznetzes Angeborene Herzfehler.

    Das Kompetenznetz setzt auf Patientenschulungen zur Gerinnungshemmung, da diese eine wichtige Rolle im langfristigen Krankheitsverlauf von Patienten mit angeborenen Herzfehlern spielt: "Durch die Hochleistungsmedizin lassen sich heute nahezu alle Herzfehler erfolgreich operieren. Damit sich die Behandlung auch im Langzeitverlauf erfolgreich entwickelt, ist die Gerinnungshemmung ein entscheidendes Thema," sagt Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Roland Hetzer, Ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums Berlin.

    Das Kompetenznetz Angeborene Herzfehler Angeborene Herzfehler sind die häufigsten angeborenen Erkrankungen. Für die betroffenen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen bedeuten sie lebenslange chronische Krankheit. Das Kompetenznetz Angeborene Herzfehler hat im Juni 2003 seine Arbeit aufgenommen, um Fortschritte in der Behandlung dieses Krankheitsbildes zu erzielen. In dem Forschungsverbund arbeiten Ärzte, Wissenschaftler, Elternverbände und Selbsthilfegruppen erstmalig zusammen, um einen schnellen Austausch zwischen Forschung und Patientenversorgung zu erreichen. Das Netzwerk wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über fünf Jahre gefördert. Schirmherrin des Kompetenznetzes ist Friede Springer.

    Anmeldung für die Patientenseminare:
    Tel.: 030-491 10 30


    Weitere Informationen:

    http://www.kompetenznetz-ahf.de.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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