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05.12.2019 10:23

Schwarzer Hautkrebs: Neue Leitlinienempfehlungen für Patient*innen im fortgeschrittenen Stadium

Katrin Mugele Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Krebsgesellschaft e. V.

    Unter Federführung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO) der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) wurde im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie die aus dem Jahr 2018 stammende S3-Leitlinie zum Melanom aktualisiert. Die Änderungen betreffen Empfehlungen zur Immun- und zielgerichteten Therapie für Patient*innen im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium. Ziel der Leitlinie ist es, Ärzt*innen evidenzbasierte Empfehlungen zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge des kutanen Melanoms zu geben.

    „Auf dem Gebiet der adjuvanten Therapie hat sich aufgrund von neu zugelassenen Therapeutika und einer verbesserten Studienlage einiges getan, deshalb haben wir das entsprechende Kapitel in der Leitlinie aktualisiert“, sagt Prof. Dr. Thomas Eigentler, einer der Leitlinienkoordinatoren (Universitäts-Hautklinik Tübingen). Die neuen Empfehlungen betreffen vor allem Patient*innen mit Metastasen in Lymphknoten und der Haut (Stadium III) und mit Fernmetastasen (Stadium IV). In diesen fortgeschrittenen Stadien besteht auch nach einer operativen Entfernung der Metastasen ein hohes Rezidivrisiko. „Neu ist unter anderem die Empfehlung, dass Betroffenen in Stadium III und IV ohne Metastasennachweis eine adjuvante Therapie mit einem anti-PD1-Antikörper oder mit zielgerichteter Therapie im Stadium III angeboten werden soll“, so Eigentler. „Es zeigte sich, dass diese Therapie das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten kann.“

    Das maligne Melanom der Haut zählte im Jahr 2014 zu den fünf häufigsten Tumorerkrankungen in Deutschland. Im Jahr 2014 erkrankten etwa 21.200 Personen am schwarzen Hautkrebs, davon verstarben im selben Jahr etwa 3.000 Patient*innen (Quelle: Krebs in Deutschland für 2013/2014. 11. Ausgabe. Robert Koch-Institut (Hrsg) und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (Hrsg). Berlin, 2017). Seit den 1970er Jahren gab es einen Anstieg an Neuerkrankungen – die Erkrankungsrate hat sich seitdem mehr als verfünffacht. Das maligne Melanom zählt zu den Hauttumoren mit der höchsten Metastasierungsrate und ist für mehr als 90 Prozent aller Sterbefälle an Hauttumoren verantwortlich.

    An der S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Melanoms waren 40 Fachgesellschaften und Organisationen beteiligt. Die Leitlinie ist auf dieser Webseite abrufbar: https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/melanom/

    Zudem sind die Inhalte in der kostenfreien Leitlinien-App integriert. Android-Smartphone-
    und iPhone-Nutzer können die Leitlinien-App hier herunterladen: https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/app/

    Das Leitlinienprogramm Onkologie (OL)
    Leitlinien sind systematisch entwickelte Entscheidungshilfen für Leistungserbringer und Patienten zur angemessenen Vorgehensweise bei speziellen Gesundheitsproblemen. Sie stellen ein wesentliches Instrument zur Förderung von Qualität und Transparenz medizinischer Versorgung dar. Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. und die Deutsche Krebshilfe haben sich mit dem im Februar 2008 gestarteten Leitlinienprogramm Onkologie das Ziel gesetzt, gemeinsam die Entwicklung und Fortschreibung sowie den Einsatz wissenschaftlich begründeter und praktikabler Leitlinien in der Onkologie zu fördern und zu unterstützen. Mittlerweile umfasst das Leitlinienprogramm 25 S3-Leitlinien, die zu einem großen Teil auch als laienverständliche Patientenleitlinien vorliegen. Mehr unter https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/home/

    Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG)
    Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft deutschsprachiger Dermatologinnen und Dermatologen. Die Ziele der DDG sind die Förderung der wissenschaftlichen und praktischen Dermatologie, Venerologie und Allergologie und ihrer Spezialgebiete wie Andrologie, Phlebologie und Lymphologie, Proktologie, Dermato-Onkologie, dermatologischen Strahlentherapie, dermatologischen Mikrobiologie, Berufs- und Umweltdermatologie, Dermatohistologie sowie Prävention und Rehabilitation. Die DDG arbeitet auf nationaler und internationaler Ebene eng mit Patientenvereinigungen und Selbsthilfegruppen zusammen, die z.B. Patienten mit Psoriasis oder Neurodermitis vertreten. https://derma.de/

    Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO)
    Die ADO ist eine Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG). Sie wurde 1991 gegründet, um die dermatologische Onkologie zu fördern. Ziele der ADO sind eine verbesserte Förderung, Aus- und Weiterbildung der Ärzte sowie eine qualitätsgerichtete und hochwertige medizinische Versorgung der Patienten. Mehr unter: https://www.ado-homepage.de/startseite.html


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Pressekontakt Deutsche Krebsgesellschaft e. V.
    Dr. Katrin Mugele
    Tel. 030 3229329-60
    mugele@krebsgesellschaft.de

    Angelina Gromes
    Tel: 030 3229329-82
    gromes@krebsgesellschaft.de

    Pressekontakt Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG)
    Jenny Kocerka
    Tel: 0176-62543711
    j.kocerka@derma.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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