idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Regensburger Psychologen belegen: Kino macht Filme besser
Kinos verlieren immer mehr Zuschauer an Streamingdienste. Zu Unrecht? Regensburger Wissenschaftler haben herausgefunden, dass ein Film allein dadurch emotional intensiver erlebt und besser bewertet wird, dass er im Kino anstatt zuhause angeschaut wird. Dieser Effekt bleibt sogar bestehen, wenn man den gleichen Film erneut in anderer Umgebung anschaut. Es lohnt sich also immer noch, ins Kino zu gehen.
Die Wissenschaftler ließen zwei Probandengruppen denselben Film entweder im Kino oder zuhause ansehen und anschließend bewerten. Es zeigte sich, dass eine Vielzahl an Emotionen, wie z. B. Faszination, Freude und Überraschung, im Kino intensiver erlebt wird und einzig die Emotion Langeweile abgeschwächt war. Darüber hinaus wurde der Film auf einer Bewertungsskala von eins (schlechtester Film, den ich je gesehen habe) bis zehn (bester Film, den ich je gesehen habe) besser bewertet. Bei erneutem Sehen des Films zwei Wochen später war das emotionale Erlebnis bei Probanden, die den Film zuerst im Kino gesehen hatten, immer noch gesteigert und zwar unabhängig von der Umgebung beim zweiten Sehen. Für Filmfreunde lässt sich somit festhalten, dass ein Kinobesuch längerfristig positive Folgen hat, selbst für den wiederholten Filmgenuss zuhause.
Die Psychologin Dr. Kerstin Fröber sagt zum Hintergrund der Studie: „Derzeit wird viel darüber diskutiert, ob Kino noch einen Mehrwert gegenüber dem zunehmenden Streamingangebot hat. Was bislang in dieser Diskussion fehlte ist eine empirische Untersuchung dieser Fragestellung.“ Die vorliegende Studie schließt diese Forschungslücke und legt damit den Grundstein für ein neues Forschungsfeld.
Dr. Kerstin Fröber
Am Lehrstuhl für Psychologie II
Universität Regensburg
Tel.: 0941 943-3251
E-Mail: kerstin.froeber@ur.de
K. Fröber & R. Thomaschke, “In the dark cube: Movie theater context enhances the valuation and aesthetic experience of watching films”, Psychology of Aesthetics, Creativity, and the Arts (2019).
DOI: http://dx.doi.org/10.1037/aca0000295
Viele Emotionen erleben Zuschauer im Kino intensiver als zuhause.
© Robert Hölzel
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Psychologie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).