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Wissenschaft
Buche, Eiche und Kiefer sind wirtschaftlich bedeutende Baumarten. Die Sommertrockenheit beeinträchtigt immer mehr das Wachstum von Buche und Eiche im Ostseeraum. Dagegen wird das Wachstum der Kiefer stärker von den Winterbedingungen beeinflusst. Dabei gibt es regionale Unterschiede. In Norddeutschland, Südschweden und Westpolen vollzieht sich der Wandel schneller als im Osten Polens und in den baltischen Staaten. Ein internationales Forschungskonsortium unter Greifswalder Leitung wertete Daten von über 300 Waldstandorten aus. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift Global Change Biology (doi:10.1111/gcb.14966) veröffentlicht.
Das Wachstum der Laubbäume Buche und Eiche wird im gesamten südlichen Ostseegebiet von der deutschen Küste bis Estland hauptsächlich von den Sommerbedingungen, insbesondere der Wasserversorgung, bestimmt. Weiterhin wird der Einfluss der Sommertrockenheit mit all ihren Folgen in den letzten 30 Jahren immer stärker. Selbst die Buche, die hierzulande oft als trockenheitsresistent gilt, wird durch Sommertrockenheit mehr und mehr beeinflusst.
Aber auch die veränderten Winterbedingungen wirken sich auf das Wachstum der Laubbäume aus. Eine mögliche Erklärung ist, dass der Effekt der Schädigung von Feinwurzeln in extrem kalten Wintern im Süden des Untersuchungsgebiets in den letzten 30 Jahren immer weiter abgenommen hat. Das Wachstum des Nadelbaums Kiefer wird stärker von milderen Winterbedingungen als von der Sommertrockenheit beeinflusst. Dies liegt wohl daran, dass die Kiefer als immergrüner Baum auch in wärmeren Wintern Photosynthese betreiben kann.
In unseren Wäldern müssen heute die Baumarten gepflanzt werden, die mit den Klimabedingungen der Zukunft am besten klarkommen und auch in Zukunft noch Erträge ermöglichen. Dies ist gegenwärtig Inhalt der forstwirtschaftlichen Diskussion. Vor diesem Hintergrund untersuchten Dr. Jill Harvey, Alexander von Humboldt Stipendiatin am Institut für Botanik und Landschaftsökologie, die gastgebende Arbeitsgruppe von Professor Martin Wilmking sowie die Arbeitsgruppe von Professor Jürgen Kreyling anhand von Baumringen, wo und in welchem Umfang das Wachstum der Bäume in der Vergangenheit von welchen klimatischen Bedingungen beeinflusst wurde, ob es dabei räumliche Muster gab und wo die größten Änderungen auftraten.
An der internationalen Studie waren neben der Universität Greifswald, der TU München https://www.tum.de/, der Universität Göttingen http://www.uni-goettingen.de/ und der TU Dresden https://tu-dresden.de/ auch Forschungseinrichtungen aus Polen, Estland, Lettland, Litauen, Schweden und Kanada beteiligt.
Weitere Informationen:
Originalpublikation:
Harvey, J. E. et al. (2019): „Tree growth influenced by warming winter climate and summer moisture availability in northern temperate forests,“ in Global Change Biology. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/gcb.14966
FOTO:
Kiefernwälder am Ostseestrand – Foto: Karolina Janecka
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Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Martin Wilmking
DendroGreif
Institut für Botanik und Landschaftsökologie
Soldmannstraße 15, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 4095
wilmking@uni-greifswald.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Biologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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