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Wissenschaft
Kolloquium zur Historischen Geographie des Altertums
Klimageschichte ist ein zur Zeit viel diskutiertes Forschungsthema. Das liegt einerseits an ihrer Bedeutung für die Einschätzung künftiger klimatischer Entwicklungen (beispielsweise der globalen Erderwärmung), andererseits erweitern die Forschungen im Bereich der Historischen Klimatologie auch die Möglichkeiten zum Verständnis historischer Prozesse wie etwa der Siedlungsgeographie, kultureller oder ökonomischer Entwicklungen.
Zu dieser gleichermaßen aktuellen wie historisch aufschlussreichen Thematik veranstaltet die Abteilung Alte Geschichte des Historischen Instituts der Universität Stuttgart gemeinsam mit der Ernst Kirsten Gesellschaft (Internationale Gesellschaft für Historische Geographie des Altertums) vom 4. bis 6. Dezember 2003 ein interdisziplinäres Kolloquium unter dem Titel "Klimageschichte der Antike". Das Kolloquium will Wege und Methoden der Ermittlung präziser Klimadaten aus der Antike und den Einfluss des Klimas auf Politik, Wirtschaft und Kultur aufzeigen.
Die Veranstaltung beginnt am Donnerstag, den 4. Dezember um 14.00 Uhr mit einer Einführung von Holger Sonnabend (Stuttgart). Anschließend geht der Stuttgarter Geograph Wolf Dieter Blümel der Frage nach, inwiefern Klimafluktuationen als Determinanten der Kultur- und Siedlungsgeschichte der Alten Welt zu bewerten sind. Am Freitag, den 5. Dezember um 9.00 Uhr eröffnet Eckart Olshausen (Stuttgart) das Vortragsprogramm mit einem Blick auf klimatologische Aussagen im geographischen Werk Strabons. Anschließend wird Burkhard Frenzel (Hohenheim) paläobotanische Aussagemöglichkeiten (stabile Isotope aus Jahrringen) für die Klimageschichte der Antike vorstellen. Am Nachmittag werden der Berliner Altphilologe Tilman Krischer über Abhängigkeiten zwischen Klimawandel und Ökonomieverhalten der griechischen Antike sowie Rüdiger Glaser (Heidelberg), Geograph mit Schwerpunkt Klimatologie, über Daten, Methoden und Aussagen der Historischen Klimatologie zu den letzten 1000 Jahren in Mitteleuropa sprechen. Am Samstag, den 6. Dezember ebenfalls ab 9.00 Uhr, wird Ulf Scharrer von der Universität Halle den Alten Orient in den Blickpunkt rücken und Aussagen zum Wetter in den babylonischen Astronomischen Tagebüchern diskutieren. Die Marburger Geowissenschaftler Helmut Brückner und Andreas Vött werden Beispiele für Umweltveränderungen im östlichen Mittelmeerraum vorführen und nach den auslösenden Faktoren fragen.
Zu der Veranstaltung im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) der Universität Stuttgart in der Robert-Leicht-Straße 161 in Stuttgart-Vaihingen werden etwa 40 Teilnehmer erwartet. Weitere Interessierte können ohne Anmeldung und ohne Tagungsgebühr teilnehmen. Weitere Informationen unter Tel. 0711/121-3439 oder frank.stini@po.hi.uni-stuttgart.de.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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