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31.01.2020 01:00

Brexit: HRK fordert volle Assoziierung des UK an Horizon Europe und Erasmus+

Susanne Schilden Kommunikation
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

    „Der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union markiert eine Zäsur in der Geschichte der europäischen Einigung. Gemeinsam mit unseren britischen Partnern wollen wir alles daransetzen, dass die Wissenschaftsbeziehungen von diesem tiefen und schmerzhaften Einschnitt möglichst unbeeinträchtigt bleiben“, so HRK-Präsident Peter-André Alt heute in Berlin.„Auch für die deutschen Hochschulen ist es jetzt von entscheidender Bedeutung, dass die Rahmenbedingungen der künftigen Zusammenarbeit zwischen europäischen und britischen Partnern in der nun beginnenden Übergangsphase zügig geklärt werden."

    Gemeinsame Stellungnahme mit europäischen und britischen Partnern

    „Der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union markiert eine Zäsur in der Geschichte der europäischen Einigung. Gemeinsam mit unseren britischen Partnern wollen wir alles daransetzen, dass die Wissenschaftsbeziehungen von diesem tiefen und schmerzhaften Einschnitt möglichst unbeeinträchtigt bleiben“, so der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Prof. Dr. Peter-André Alt heute in Berlin.

    „Auch für die deutschen Hochschulen ist es jetzt von entscheidender Bedeutung, dass die Rahmenbedingungen der künftigen Zusammenarbeit zwischen europäischen und britischen Partnern in der nun beginnenden Übergangsphase zügig geklärt werden. Wir müssen erreichen, dass das Vereinigte Königreich zum Forschungsprogramm Horizon Europe wie auch zum Austauschprogramm Erasmus+ voll assoziiert wird. Nur dieser Weg bietet uns die Chance, die engen und bewährten Beziehungen zu britischen Universitäten und Wissenschaftseinrichtungen zum Vorteil beider Länder auch nach dem 1. Januar 2021 fortzuführen“, sagte Alt.

    Britische Universitäten zählen traditionell zu den wichtigsten internationalen Partnern deutscher Hochschulen. Bereits seit dem Referendum im Juni 2016 herrscht jedoch Unklarheit über die genauen Rahmenbedingungen der europäisch-britischen Zusammenarbeit nach dem EU-Austritt des Vereinigten Königreichs. „Diese Unsicherheit erweist sich mehr und mehr als kontraproduktiv für eine auf langfristige und verlässliche Rahmenbedingungen angewiesene Zusammenarbeit in der Wissenschaft“, so der HRK-Präsident.

    Die HRK ist Mitunterzeichnerin einer gemeinsamen Erklärung, in der sich 37 europäische und britische Wissenschaftsorganisationen an die Europäische Kommission wie auch an ihre nationalen Regierungen wenden:

    „Wir, die wichtigsten Dachorganisationen von Hochschulen und Wissenschaft im Vereinigten Königreich und in Europa, sind gemeinsam der Überzeugung, dass wir auch nach dem Austritt des Vereinigten Königsreichs aus der Europäischen Union weiter zusammenarbeiten wollen. Wir fordern unsere nationalen Regierungen und die Europäische Kommission auf, sich im Sinne der gemeinsamen Politischen Erklärung rasch auf die Grundlage für eine weitere Zusammenarbeit zu verständigen. Basis hierfür kann nur die volle Assoziierung des Vereinigten Königreichs an Horizon Europe und Erasmus+ sein. Eine zügige Vereinbarung in diesem Bereich wäre von deutlichem gegenseitigen Nutzen für uns alle und sollte noch vor Ende des Jahres 2020 erreicht werden, um so die Entwicklung innovativer und enger Zusammenarbeit auch in den nächsten Jahrzehnten zu gewährleisten.“

    Das Statement wurde unterzeichnet von:

    Europäische Institutionen:

    Flemish Interuniversity Council (VLIR)
    Wallonia-Brussels Federation - Council of Rectors of the Belgian French Universities (CRef)
    Danske Universiteter (Universities Denmark)
    Hochschulrektorenkonferenz (HRK)
    Rektorite Nõukogu (Universities Estonia)
    Aurora Universities Network
    CESAER
    European Consortium of Innovative Universities (ECIU)
    European University Association (EUA)
    The Guild of European Research-Intensive Universities
    League of European Research Universities (LERU)
    Network of Universities from the Capitals of Europe (UNICA)
    Universities Finland (UNIFI)
    Conférence des présidents d'université (CPU)
    Irish University Association (IUA)
    Icelandic Rectors´ Conference
    Conferenza dei Rettori delle Università italiane (CRUI, The Conference of Italian University Rectors)
    Latvijas Rektoru Padome (Latvian Rectors´ Council)
    Universities Lithuania
    Universität Luxemburg
    Vereniging van Universiteiten (VSNU, The Association of Universities in the Netherlands)
    Universitets- og høgskolerådet (UHR, Universities Norway)
    Österreichische Universitätenkonferenz (uniko)
    Konferencja Rektorów Akademickich Szkół Polskich (CRASP, Conference of Rectors of Academic Schools in Poland)
    Conselho de Reitores das Universidades Portuguesas (CRUP, Council of Rectors of Portuguese Universities)
    Sveriges universitets- och högskoleförbund (SUHF, The Association of Swedish Higher Education Institutions)
    Crue Universidades Españolas (Universities Spain)
    swissuniversities
    Česká konference rektorů (CRT, Czech Rectors’ Conference)
    Magyar Rektori Konferencia (HRC, Hungarian Rectors’ Conference)

    Institutionen im Vereinigten Königreich:

    Academy of Medical Sciences
    British Council EU Region
    Campaign for Science and Engineering (CaSE)
    Confederation of British Industry (CBI)
    GuildHE
    Universities UK International
    Wellcome Trust

    Hintergrund: deutsch-britische Zusammenarbeit in Forschung und Lehre:
    Aktuell verzeichnet der Hochschulkompass der HRK knapp 1.700 Kooperationen zwischen deutschen und britischen Hochschulen.

    Zwischen 2013 und 2017 verfassten deutsche und britische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen mehr als 70.000 gemeinsame Publikationen. Unter dem Dach des 7. Forschungsrahmenprogramms der EU wurden gut 4.000 Projekte gefördert, an denen sowohl das Vereinigte Königreich wie auch Deutschland beteiligt waren. Das Gesamtfördervolumen betrug hierbei 18,2 Mrd. €.

    Das Vereinigte Königreich ist nach Österreich und den Niederlanden das beliebteste Ziel für einen Auslandsaufenthalt deutscher Studierender. In den Jahren 2014 bis 2018 wurden über Erasmus+ insgesamt 16.910 Studienaufenthalte von Studierenden deutscher Hochschulen im Vereinigten Königreich gefördert. Im Hochschulbereich erhielten in den Jahren 2014 bis 2018 insgesamt 8.333 deutsche Studierende eine Erasmus+ Förderung für Praktika im Vereinigten Königreich.


    Weitere Informationen:

    https://www.universitiesuk.ac.uk/International/news/Pages/EU-and-UK-research-and... Englischer Originaltext der gemeinsamen Erklärung, hier einsehbar ab dem 31.1.2020


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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