idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
03.02.2020 10:08

Sichere Kaliumionen-Batterien - Nicht brennbarer Elektrolyt für Kalium-Hochleistungsbatterien

Dr. Karin J. Schmitz Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Ein Team von australischen Wissenschaftlern hat einen nicht brennbaren Elektrolyten für Kalium- und Kaliumionen-Batterien entwickelt. Dieser Batterietyp wird als möglicher Ersatz für die Lithium-Speichertechnologien gehandelt. Wie die Autoren der in der Zeitschrift Angewandte Chemie berichten, erhöht der neuartige Phosphat-Elektrolyt nicht nur die Batteriesicherheit. Er kann auch bei niedrigen Salzkonzentrationen betrieben werden, was eine notwendige Voraussetzung für großtechnische Anwendungen ist.

    Die Lithiumionen-Technik dominiert derzeit die moderne Energiespeichertechnologie. Sie hat aber auch große Nachteile wie zum Beispiel hohe Kosten und Umweltprobleme, und der brennbare Elektrolyt macht die Batterie unsicher. Preisgünstigere Ionen sollen in Zukunft die Lithiumionen ersetzen. Kaliumionen sind zum Beispiel reichlich verfügbar und haben prinzipiell gute Batterieeigenschaften. Allerdings sind auch Kaliumionen-Batterien nicht sicher, und nicht brennbare Elektrolyte gibt für sie ebenfalls noch nicht.

    Die Materialwissenschaftlerin Zaiping Guo und ihr Team von der University of Wollongong (Australien) haben hier womöglich eine Lösung gefunden. Die Forscher entwickelten einen Elektrolyten für die Kalium- und Kaliumionen-Batterie auf der Basis eines Brandschutzmittels. Dieser Elektrolyt sei nicht nur nicht brennbar, sondern ermögliche auch den Batteriebetrieb bei geringeren Salzkonzentrationen, wie großtechnische Anwendungen sie verlangen, berichten die Wissenschaftler.

    Hauptbestandteil des Elektrolyten war Triethylphosphat, eine Substanz, die auch als Flammschutzmittel bekannt ist und bereits in Lithiumionen-Batterien als Lösungsmittel getestet wurde. Hier erwies es sich aber als weniger geeignet, weil zu hohe Salzkonzentrationen erforderlich waren und sich der Elektrolyt nicht verdünnen ließ. Im industriellen Maßstab eignen sich nur verdünnte Elektrolyte. Mit Kaliumsalzen konnten die Wissenschaftler die Konzentration jedoch reduzieren. Für Kalium- und Kaliumionen-Batterie stellten sie einen Triethylphosphat-Kaliumsalz-Elektrolyten her, der nicht brannte und bei Konzentrationen von 0.9 bis 2 Mol pro Liter stabile Lade- und Entladezyklen ermöglichte. Solche Konzentrationen sind für technische Anwendungen wie als Stromspeicher im Netzbereich interessant.

    Die hohe Leistung ging nach Angabe der Autoren auf die Ausbildung einer gleichmäßigen festen leitfähigen Schicht an der Elektrode zurück. Die Schicht beobachteten sie nur mit dem Phosphat-Elektrolyten. Herkömmliche Carbonat-Elektrolyten konnten diese Schicht nicht aufbauen. Der Phosphat-Elektrolyt blieb auch während wiederholter Zyklen stabil. Unter den gleichen Bedingungen zersetzte sich dagegen der konventionelle Carbonat-Elektrolyt.

    Wie Guo und ihr Team berichten, könnten Kaliumionen-Batterien der nächsten Generation durch neuartige Phosphat-Elektrolyten sicherer werden. Solche Elektrolyte auf der Basis von Flammschutzmitteln könnten weiterentwickelt und in die Konstruktion anderer nicht brennbarer Batteriesysteme eingehen.

    Angewandte Chemie: Presseinfo 38/2019

    Autorin: Zaiping Guo, University of Wollongong (Australia), https://scholars.uow.edu.au/display/zaiping_guo

    Angewandte Chemie, Postfach 101161, 69451 Weinheim, Germany.


    Originalpublikation:

    https://doi.org/10.1002/ange.201913174


    Weitere Informationen:

    http://presse.angewandte.de


    Bilder

    Der Triethylphosphat-Kaliumsalz-Elektrolyt ist nicht brennbar und ermöglicht bei Konzentrationen von 0,9 bis 2 Mol pro Liter stabile Lade- und Entladezyklen.
    Der Triethylphosphat-Kaliumsalz-Elektrolyt ist nicht brennbar und ermöglicht bei Konzentrationen von ...
    (c) Wiley-VCH
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Chemie, Energie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).