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01.12.2003 13:16

Wissenschaftsministerin präsentiert umfassendes Hochschulkonzept

Ralf-Michael Weimar Referat "Presse und Kommunikation"
Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie NRW

    Ministerin Kraft: Mit dem Hochschulkonzept 2010 besser und schneller studieren, erfolgreicher forschen in NRW

    Um die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit des Wissenschafts- und Forschungslandes NRW zu sichern und auszubauen, hat die nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerin Hannelore Kraft für die nächsten Jahre ein umfassendes Gesamtreformpaket - das Hochschulkonzept 2010 - geschnürt, das sie heute (1.12.) in Düsseldorf vorgestellt hat. Es beinhaltet bis zum Jahr 2010 vier Bausteine: Profilbildung der Hochschulen, zukunftsfähige Strukturen, mehr Anreize, Qualitätssicherung. Ministerin Kraft: "Ziel des Hochschulkonzepts 2010 ist es, in NRW besser und schneller zu studieren und erfolgreicher zu forschen. Dabei fangen wir nicht bei Null an. Überall an unseren Hochschulen und Forschungseinrichtungen gibt es Spitzenleistungen. Mein Besuch in den USA Anfang November hat mich darin bestärkt: NRW muss sich im Bereich Wissenschaft und Forschung international nicht verstecken."

    Grundlage, auf der die Reformen aufsetzen, ist der Qualitätspakt mit den Hochschulen und das im Februar 2001 vorgelegte Gutachten des Expertenrats aus namhaften, international renommierten Wissenschaftlern, die den Hochschul-Standort NRW bewertet haben. Ministerin Kraft: "Trotz einiger finanzieller Engpässe stehen die Hochschulen zum Qualitätspakt. Auf seiner Basis werde ich gemeinsam mit den Reformkräften in den Hochschulen ans Werk gehen. Um es klar zu sagen: Beim Hochschulkonzept 2010 geht es um weit mehr als um die Verschiebung von einigen Professorenstellen hier oder da. Es geht um ein neues Klima der Veränderung, um eine Aufbruchsstimmung an der Alma Mater: Mehr Wettbewerb, mehr Exzellenz, mehr Eigenverantwortung, um den Hochschul-Standort NRW insgesamt zu noch mehr Glanz zu führen."

    Zentraler Baustein ist die Profilbildung der Hochschulen. Sie müssen Schwerpunkte in Lehre und Forschung bilden, in denen sie ihre besonderen Stärken entwickeln können. Grundlage ist eine schonungslose Stärken-Schwächen-Analyse: Welche Lehrgebiete werden besonders gut nachgefragt? Welche Forschungsgebiete erbringen die besten Ergebnisse?
    Aufgrund regelmäßiger Evaluation von Lehre und Forschung wird den Hochschulen dazu in regelmäßigen Abständen ein "Spiegel" vorgehalten. Sie werden miteinander verglichen, um ihren Wettbewerb untereinander zu verstärken und sie für den internationalen Wettbewerb besser aufzustellen.

    Die Hochschulen können so schwächere Bereiche reduzieren und die gewonnenen Ressourcen in innovative Bereiche umschichten - auf Grundlage von mit dem Land vereinbarten Zielen. Um die richtigen Anreize zu setzen, werden die staatlichen Mittel der Hochschulen deshalb ab 2004 in erheblich größerem Umfang nach Leistungsparametern verteilt als bisher.

    Das Hochschulkonzept 2010 bewege sich zwischen zwei Leitplanken, erläuterte Ministerin Kraft. Zum einen gebe es eine politische Verantwortung, ständig zu überprüfen und den Steuerzahlern in Nordrhein-Westfalen Rechenschaft abzulegen, dass die finanziellen Mittel für die Hochschulen effizient und sinnvoll eingesetzt werden. Daneben gebe es aber auch eine landesplanerische Verantwortung, die dem Wissenschaftsministerium zukomme: Ein so großes und bevölkerungsstarkes Bundesland wie NRW müsse ein breitgefächertes Angebot akademischer Ausbildung anbieten. Hier stehe Nordrhein-Westfalen in der Verantwortung für ein ausgewogenes Lehrangebot im ganzen Land. Zwischen diesen beiden Leitplanken müsse die Autonomie gestärkt und Hochschulen entwickelt werden, die Profil haben, Exzellenz hervorbringen und international wettbewerbsfähig sind. Die Ministerin betonte dabei ausdrücklich, dass das Konzept 2010 ein flexibles Profilbildungskonzept, kein Kürzungskonzept sei. Bei der Umschichtung von Kapazitäten gehe es mit Augenmaß zu. Andererseits sei das Land bei knappen öffentlichen Ressourcen auch verpflichtet, dauerhaft bestehende Überkapazitäten umzuwidmen.

    Ministerin Kraft: "Um es klar zu sagen: Es geht darum, dass die Hochschulen für sich weniger effektiv genutzte Ressourcen definieren und sie dafür verwenden, ihre Stärken zu entwickeln. Die Hochschulen müssen hierfür bis zum Ende des Wintersemesters jeweils eigene Standortentwicklungspläne vorlegen. Diese werden dann in die zweite Runde der Zielvereinbarungen eingehen, die bis Ende 2006 laufen. Erst danach werde ich Bilanz ziehen: Welche Hochschulen sind auf dem richtigen Weg, welche nicht? Aber ich sage auch deutlich: Dann schließe ich hochschulübergreifende Umschichtungen nicht aus, etwa indem Studiengänge oder ganze Fachbereiche an einzelnen Standorten verlagert oder sogar geschlossen werden müssen. Ich hoffe, dass dies nicht erforderlich sein wird, denn die Hochschulen sind intelligent und schlagkräftig genug, notwendige Veränderungen auch zu vollziehen. Die Hochschulen haben etwa drei Jahre Zeit. Sie müssen diese Zeit nutzen."

    Ministerin Kraft betonte die große Herausforderung dieses Vorhabens: "Das ist nicht mein Projekt allein. Das muss das Projekt der gesamten nordrhein-westfälischen Hochschul- und Forschungslandschaft werden. Ich weiß aus vielen Gesprächen: Diese Kräfte ziehen überall im Land mit. Ich biete eine Verantwortungs-Partnerschaft an. Und die Hochschulen haben mir das Signal gegeben, dass sie den Weg der Strukturreformen mitgehen wollen. Hier unterscheiden wir uns grundlegend von der aktuellen Diskussion in Bayern, Hessen, Niedersachsen oder Berlin. Wenn uns dieses Vorhaben gelingt, wird Nordrhein-Westfalen 2010 international mit an der Weltspitze stehen. Davon bin ich fest überzeugt."

    Weitere Informationen zum Hochschulkonzept erhalten Sie im Internet unter:
    http://www.mwf.nrw.de/Hochschulen_in_NRW/Hochschulkonzept2010/index.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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