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Wissenschaft
Einladung zur interdisziplinären Tagung am 28. und 29. Februar an der IPU Berlin. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung erforderlich. Die Tagung wird die Komplexität der Begriffe "Gemeinschaft" und "Nation" aus einer interdisziplinären sozialpsychologischen, psychoanalytischen, soziologischen und politikwissenschaftlichen Perspektive in den Blick nehmen und ihre Verwendung, Funktion und Bedeutungen vor dem Hintergrund des gegenwärtigen Erfolgs rechtspopulistischer Bewegungen kritisch rekonstruieren. Zugleich wird aber auch der Rolle nachgespürt, die Gemeinschaft oder auch Nation außerhalb rechtspopulistischer Ansprache in der Lebenswelt von Menschen spielen.
Vorstellungen von Gemeinschaft und Nation sind oft von einer Sehnsucht geprägt, die aus dem Leben in modernen Gesellschaften entspringt. Den anonymen und oftmals als kalt empfundenen Sozialbeziehungen in der Moderne setzen Gemeinschaftsideen ein Gefühl der Verbundenheit entgegen, das sich aus einer unmittelbaren und gemeinsam geteilten Erfahrung speist. Die Nation verspricht, dieses Verbundenheitsgefühl auch für große Sozialverbände einlösen zu können, die keine Gemeinschaft im klassischen Sinne mehr bilden. Die Nation soll den Gemeinsinn stiften, den eine Gesellschaft allein nicht bieten kann, da die Menschen in ihr räumlich, sozial und kulturell getrennt leben.
In jüngerer Zeit sind es vor allem rechte und rechtspopulistische Bewegungen, die sich auf Begriffe wie Gemeinschaft und Nation berufen. Sie weisen damit auf eine Ambivalenz hin, die Gemeinschaftsvorstellungen seit jeher auszeichnet: Auf der einen Seite soll Gemeinschaft Quelle von Solidarität und Identität sein, auf der anderen waren Gemeinschaftsideen oft Rechtfertigung für Ausschluss und Gewalt.
Die Tagung wird die Komplexität der Begriffe aus einer interdisziplinären sozialpsychologischen, psychoanalytischen, soziologischen und politikwissenschaftlichen Perspektive in den Blick nehmen und ihre Verwendung, Funktion und Bedeutungen vor dem Hintergrund des gegenwärtigen Erfolgs rechtspopulistischer Bewegungen kritisch rekonstruieren. Zugleich wird aber auch der Rolle nachgespürt, die Gemeinschaft oder auch Nation außerhalb rechtspopulistischer Ansprache in der Lebenswelt von Menschen spielen.
Die Tagung wird von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert.
Termin: 28. und 29. Februar 2020
Ort: IPU Berlin, Hörsaal 1 (3. OG), Stromstr. 2, 10555 Berlin
Anmeldung und Programm: ipu.cx/tagunggemeinschaft
Inhaltliche Fragen: Prof. Dr. Thomas Kühn (thomas.kuehn@ipu-berlin.de)
Presseanfragen: Daniel Jakubowski (kommunikation@ipu-berlin.de)
Veranstaltungsbanner zur interdisziplinären Tagung
Fabian Eggert
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik, Psychologie
überregional
Pressetermine, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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