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02.12.2003 13:17

Den Umgang mit sterbenden Patienten erlernen

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    "Netzwerk achtsame Sterbekultur" der Abteilung Medizinische Psychologie bietet Klinikmitarbeitern und Medizinstudenten Vorträge und Seminare an

    Was können Klinikmitarbeiter für sich selbst tun, damit sie den Anforderungen der Sterbebegleitung gewachsen sind? Die Abteilung Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Heidelberg bietet in ihrem Projekt "Netzwerk achtsame Sterbekultur", das seit Oktober 2002 von der Deutschen Krebshilfe gefördert wird, ein breites Spektrum an Veranstaltungen und Schulungen an, das Hilfestellung für den persönlichen Umgang mit Schmerz, Trauer und Tod leistet.

    Das Veranstaltungsprogramm richtet sich an die Mitarbeiter des Universitätsklinikums sowie weitere Interessenten aus der Rhein-Neckar-Region. Zu dem Projekt gehören auch spezielle Angebote für Patienten und Studenten. Es wird von Professor Dr. Rolf Verres, dem Ärztlichen Direktor der Abteilung Medizinische Psychologie, und seinem Stellvertreter Professor Dr. Jochen Schweitzer, der Kulturwissenschaftlerin Dr. Eva Saalfrank und der Musiktherapeutin Martina Baumann durchgeführt.

    Vortrag am 4. Dezember: Professor Taupitz spricht zu "Sterbehilfe im internationalen Vergleich"

    Ein Kernstück des Projektes ist die von Dr. Eva Saalfrank konzipierte wöchentliche Vorlesungsreihe "Leben bis zuletzt". Am kommenden Donnerstag, dem 4. Dezember um 19.15 Uhr, wird der bekannte Experte für Medizinrecht, Professor Dr. Jochen Taupitz, Mannheim, zu "Sterbehilfe und Sterbebegleitung im internationalen Vergleich" sprechen und dabei auf die aktuelle Rechtslage und ethische Beurteilung von Patientenverfügungen in Deutschland eingehen.

    "Berufsbegleitende Angebote, die neben informativen auch spirituelle Aspekte der Sterbebegleitung einschließen, können dem Ausgebranntsein durch extreme Belastungen vorbeugen und das Einfühlungsvermögen stärken", erklärt Dr. Eva Saalfrank, die als Kulturwissenschaftlerin und ausgebildete Hospizhelferin das ungewöhnliche Projekt am Klinikum zusammen mit der Musiktherapeutin Martina Baumann durchführt. Dass ihr Angebot gebraucht wird und im Klinikalltag von Nutzen ist, hat die Bewertung eines früheren Schulungsprojektes gezeigt: Zusammen mit Professor Verres hat Dr. Saalfrank untersucht, welche Auswirkungen ein 16-tägiges Heidelberger Trainingsprogramm mit der bekannten amerikanischen Sterbebegleiterin Christine Longaker bei den 65 Teilnehmern hatte.

    "Die Resonanz war überwiegend positiv", berichtet Frau Dr. Saalfrank. Die Teilnehmer empfanden die angebotenen Meditationstechniken als hilfreich, konnten schwierigen Situationen gelassener gegenübertreten und setzten die Techniken in Verbindung mit ihren eigenen spirituellen Hintergründen in praktischen Situationen ein. "Der Kurs hat dazu beigetragen, dass sich bei vielen Teilnehmern die Haltung zum Thema Sterben und Tod nachhaltig verändert hat", sagt Dr. Saalfrank. Gemeinsam mit Professor Verres setzt sie sich dafür ein, dass die Seminare in der Sterbekultur den Status einer anerkannten Fortbildung erlangen und zum festen Bestandteil des Medizinstudiums werden sollten.

    Musiktherapie für Patienten auf den Stationen

    Das Projekt "Netzwerk achtsame Sterbekultur" bietet Heidelberger Medizinstudenten die freiwillige Teilnahme an Seminaren an, die sie auf den Umgang mit schwerkranken und sterbenden Patienten vorbereiten sollen. Patienten, die auf Stationen des Klinikums betreut werden, können sich an die Musiktherapeutin Martina Baumann wenden, um mit ihr durch gemeinsames Musikhören oder den Einsatz eines Musikinstrumentes einen Weg zur spirituellen Verarbeitung ihrer Situation zu bahnen.

    Kontakt:
    Dr. Eva Saalfrank
    "Netzwerk achtsame Sterbekultur"
    Abteilung für Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Heidelberg
    Bergheimer Straße 20, 69115 Heidelberg
    Tel: 06221 / 56 81 45
    Fax: 06221 / 56 53 03
    E-Mail: Eva_Saalfrank@med.uni-heidelberg.de

    Veranstaltungs- und Seminarprogramm im Internet unter:
    http://www.med.uni-heidelberg.de/aktuelles/Downloads/programm_lebenbiszuletzt.pd...

    Weitere Informationen:
    http://www.medpsych.uni-hd.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.med.uni-heidelberg.de/aktuelles/


    Weitere Informationen:

    http://www.medpsych.uni-hd.de
    http://www.med.uni-heidelberg.de/aktuelles/


    Bilder

    Tiefenentspannung mit dem "Monochord": Musiktherapie trägt dazu bei, das Einfühlungsvermögen für den Umgang mit Sterbenden zu steigern. / Foto: Medienzentrum des Universitätsklinikums Heidelberg.
    Tiefenentspannung mit dem "Monochord": Musiktherapie trägt dazu bei, das Einfühlungsvermögen für den ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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