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21.02.2020 10:39

Biosicherheit als Schlüssel für zukunftsfähige Schweinehaltung

Friedrich Schmidt Pressestelle
Universität Vechta

    Mehr als 120 Gäste haben sich bei der sechsten Landwirte-Akademie an der Universität Vechta zum Thema „Schweinehaltung im Wandel – Perspektiven für die Branche“ informiert. Unter anderem die ASP-Risikoampel wurde vorgestellt. Das Online-Tool der Universität Vechta bietet Landwirt*innen eine kostenfreie und anonyme Bewertung der individuellen betrieblichen Biosicherheit zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest.

    „ASP hängt wie ein Damoklesschwert über der gesamten Branche“, eröffnete Dr.in Barbara Grabkowsky ihren Vortrag zusammen mit Dr.in Maria Gellermann zum Thema Afrikanische Schweinepest. Die Wissenschaftlerinnen von der Koordinierungsstelle Transformationsforschung Agrar stellten die Risikoampel der Universität Vechta vor (https://risikoampel.uni-vechta.de). Das Online-Tool bietet Landwirt*innen die kostenfreie Möglichkeit, die individuelle betriebliche Biosicherheit zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) freiwillig und anonym bewerten zu lassen. Seit der Veröffentlichung im Juni 2019 hätten sie mit dem Tool mehr als 4000 Menschen erreicht und somit zur Vorbeugung gegen ASP beigetragen, sagte Grabkowsky. Angesichts der drohenden Seuchengefahr sei jeder Betrieb selbst für seine Bio-Sicherheit verantwortlich. Das Online-Tool könne den Betrieben helfen, einen Biosicherheitsplan zu entwickeln, der auch die betriebsspezifischen Charakteristika berücksichtige. Im ständigen Austausch mit Nutzer*innen, Wissenschaftler*innen und Expert*innen aus landwirtschaftlicher und veterinärmedizinischer Praxis würde der Fragebogen stetig verbessert. Neben der Praktikabilität stünden auch immer inhaltliche Fragen zur Diskussion. Ein Beispiel: „Ich hätte nie gedacht, dass wir die Frage aufnehmen“, sagte Gellermann. Aber es gebe immer noch Betriebe, die Speiseabfälle an die Tiere verfüttern würden, was einen der schwerwiegendsten Risikofaktoren für einen Eintrag von ASP darstelle.

    Die weiteren Themen der Landwirte-Akademie an der Universität Vechta:
    Nicht nur die Afrikanische Schweinepest war Thema der Landwirte-Akademie. Der international bekannte Fütterungsexperte Prof. Dr. Josef Kamphues von der TiHo Hannover gab ein Update zu optimalen Fütterungsstrategien für den Erhalt der so wichtigen Magen-Darm-Gesundheit beim Schwein.

    „PIA“ heißt ein relativ neues Problem, das in der Schweineproduktion in den vergangenen Jahren vermehrt aufgetreten ist. Die PorcineIntestinale Adenomatose kann von dem Bakterium „Lawsonia intracellularis“ hervorgerufen werden, das zu Durchfällen und hohen Verlusten führen kann. Dr. Robert Tabeling, MSD Tiergesundheit, beschrieb, was dieses Stäbchenbaktrium auslösen und wie eine sichere Vorsorge gelingen kann. Steht die Schweinehaltung am Scheideweg? Christoph Hüsing, GF der EG im Oldenburger Münsterland gab einen Einblick in aktuelle Top Themen der Schweineproduktion und eine Einschätzung zu den Zukunftsaussichten der Branche. Fehlende Planungssicherheit, die drei K-Fragen (Kastration, Kastenstand und Kupierverzicht), Düngeverordnung und Co. treiben derzeit viele Landwirte auf die Straße.

    Modernes Nährstoffmanagement kann darüber entscheiden, ob man weiter produzieren kann oder ob der Bestand reduziert werden muss. Claus Wellmann und Henning Krämer von der LBD Damme präsentierten ihr dezentrales Konzept für eines der zukunftsentscheidenden Themen für das Oldenburger Münsterland. Sind die derzeitigen Schweine-Haltungsformen noch zeitgemäß? Lars Broer von der LUFA Nordwest verglich anhand von Emissionsmessungen konventionelle und Offenställe. Er konnte zeigen, dass ein gutes Fütterung-, Einstreu- und Güllemanagement für Außenklimaställe von großer Bedeutung sind, um als ein Stall der Zukunft akzeptiert zu werden.

    Landwirte-Akademie
    Die Landwirte-Akademie ist eine Fortbildungsreihe für Landwirt*innen, Tierärzt*innen und landwirtschaftliche Berater*innen, organisiert von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, MSD Tiergesundheit, der Universität Vechta und dem Verbund Transformationsforschung Agrar. Die Idee hinter der Reihe ist, mit den Teilnehmer*innen zu aktuellen Themen praktische Ansätze für ihre Arbeit zu diskutieren und eine Plattform für einen intensiven Erfahrungsaustausch mit den Beteiligten des regionalen landwirtschaftlichen Netzwerkes zu bieten.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-vechta.de/koordinierungsstelle/home Koordinierungsstelle "Transformations-forschung agrar"


    Bilder

    Dr.in Maria Gellermann von der Koordinierungsstelle Transformationsforschung Agrar  an der Universität Vechta spricht über die ASP-Risikoampel der Universität Vechta.
    Dr.in Maria Gellermann von der Koordinierungsstelle Transformationsforschung Agrar an der Universit ...
    Universität Vechta/Friedrich Schmidt
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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