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Wissenschaft
Wie verschiedene Spielformen Kinder in ihrem Sozialverhalten beeinflussen, untersucht Prof. Dr. Susanne Hardecker geimeinsam mit Kollegen.
Kooperative Spiele liegen immer mehr im Trend der Spieleindustrie. „Miteinander statt gegeneinander“ ist hier das Motto, unter dem Spieler nicht versuchen die Mitspieler auszustechen, sondern gemeinsam ans Ziel zu gelangen. Begünstigen solche kooperativen Spiele unser Verhalten auch außerhalb der Spielesituation? Machen uns kooperative Spiele zu „besseren Menschen“?
Prof. Dr. Susanne Hardecker, Professorin für Methodenlehre in den Gesundheits- und Sozialwissenschaften an der SRH Hochschule für Gesundheit, und ihre Kollegen Theo Toppe, Doktorand am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie sowie Prof. Dr. Daniel Haun, Porfessor für Frühkindliche Entwicklung und Kultur an der Universität Leipzig, haben sich den Effekt von kooperativen und kompetitiven Spielen bei Kindern im Vorschulalter genauer angeschaut und untersucht, ob solche Spiele das Verhalten der Kinder auch nach dem Spielen beeinflussen.
Dafür haben sie immer zwei Kinder im Alter zwischen vier und fünf Jahren für einige Minuten ein Geschicklichkeitsspiel entweder als kooperatives, kompetitives oder solitäres Spiel spielen lassen. Danach folgten verschiedene Aufgaben, in denen das Verhalten der Kinder anderen gegenüber beobachtet wurde: die Kinder bekamen zehn Sticker und konnten diese mit einer fremden Person teilen, sie konnten entscheiden, ob jemand in einem neuen Spiel mitspielen darf (Inklusionsverhalten) und konnten noch einmal gemeinsam mit ihrem ersten Spielpartner in einer freien Spielsituation interagieren.
Es zeigte sich, dass das Teilen der Kinder mit einer fremden Person nach dem Spielen eines kooperativen Spiels tatsächlich großzügiger ausfiel als nach einem kompetitiven Spiel. Die Kinder teilten im Durchschnitt fast 1,5 Sticker mehr mit einer unbekannten Person, wenn sie vorher ein kooperatives (durchschnittlich 4,33 Sticker geteilt) im Vergleich zu einem kompetitiven Spiel (durchschnittlich 2,9 Sticker geteilt) gespielt hatten. Beim solitären Spiel lagen die Kinder mit ihrer Großzügigkeit dazwischen und gaben im Schnitt 3,55 Sticker ab. Auf das Inklusions- und Freispielverhalten hatte das Spielen der Kinder keinen Einfluss, was allerdings an untersuchungstechnischen Einschränkungen gelegen haben könnte, wie die Autoren einräumen. Insgesamt zeigte sich dennoch, dass sich scheinbar schon wenige Minuten eines kooperativen bzw. kompetitiven Spiels auf die Großzügigkeit von Kindern in einer darauffolgenden unabhängigen Situation auswirken, wobei hier tatsächlich mit kooperativen Spielen das prosoziale Verhalten der Kinder verstärkt wurde.
Erkenntnisse wie diese unterstreichen die praxisnahe Forschung der SRH Hochschule für Gesundheit. Die Gesundheitshochschule im Gesundheitskonzern hat sich zum Ziel gesetzt, die Forschung rund um das Thema Gesundheit zu fördern, neue zukunftsweisende Entwicklungen in diesem Bereich zu unterstützen, wissenschaftlich zu begleiten und diese für und mit Kooperationspartnern innovativ in die Praxis umzusetzen.
Prof. Dr. Susanne Hardecker
Professorin für Methodenlehre in den Gesundheits- und Sozialwissenschaften,
Studiengang Psychologie, B. Sc.
E-Mail: susanne.hardecker@srh.de
Toppe, T., Hardecker, S., & Haun, D. B. (2019). Playing a cooperative game promotes preschoolers’ sharing with third-parties, but not social inclusion. PloS one, 14(8).
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
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