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05.12.2003 11:08

Leinbiz-Preis für Stuttgarter Systemtheoretiker

Ursula Zitzler Stabsstelle Hochschulkommunikation
Universität Stuttgart

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Prof. Dr.-Ing. Frank Allgöwer, Direktor des Instituts für Systemtheorie technischer Prozesse der Universität Stuttgart, den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis zuerkannt. Dies hat der Hauptausschuss der DFG heute entschieden. Der höchst dotierte deutsche Förderpreis, der als "deutscher Nobelpreis" gehandelt wird, ist mit 1,55 Millionen Euro dotiert.

Frank Allgöwer ist Spezialist auf dem Gebiet der nichtlinearen System- und Regelungstheorie. Sein Schwerpunkt liegt in der Regelung technischer Systeme, die heute sehr komplex und dynamisch sind, wie etwa Energieversorgungsnetze, das Internet und Verkehrssysteme. Er entwickelt Methoden zu ihrer Analyse und Beeinflussung. Zu den Fortschritten auf diesem Gebiet im vergangenen Jahrzehnt haben seine Arbeiten entscheidend beigetragen. Beispielhaft sei hier die Methode der nichtlinearen prädiktiven Regelung genannt. Mit ihr wird bei Eingriffen in das System sein zukünftiges Verhalten vorausgesagt, ähnlich wie bei einem Schachspieler, der stets einige Züge vorausdenkt. Dieser Ansatz war der erste, der theoretische Strenge mit praktischer Anwendbarkeit verbindet, so dass das Verfahren mittlerweile Einzug in die industrielle Anwendung gefunden hat, zum Beispiel in der chemischen Industrie und der Biotechnologie. Ebenfalls eine Vorreiterrolle übernahm er bei der Bestimmung der Stärke von Nichtlinearitäten. Der von ihm entwickelte Ansatz ist heute allgemein als Standard akzeptiert.

Frank Allgöwer, 1962 in Heilbronn geboren, hat an der Universität Stuttgart Technische Kybernetik und an der University of California in Berkeley Angewandte Mathematik studiert und 1996 mit Auszeichnung an der Universität Stuttgart promoviert. Schon während seiner Promotion - als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Systemdynamik und Regelungstechnik der Uni Stuttgart - hat der frühere Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes, des Auswärtigen Amtes und der Fulbright Stiftung eine Forschungsgruppe zu Fragen der nichtlinearen Regelung aufgebaut. Bereits in jungen Jahren erhielt er Rufe an die University of California und die ETH Zürich. Er hat sich damals für Zürich entschieden. 1999 gelang es der Universität Stuttgart, Frank Allgöwer für die Leitung des neu gegründeten Instituts für Systemtheorie technischer Prozesse zu gewinnen, nachdem er zuvor ein attraktives Ange-bot der Universität Duisburg abgelehnt hatte.

Charakteristisch für Allgöwers Forschungsarbeiten ist eine selten anzutreffende enge Verbindung zwischen grundlagenorientierten technischen Betrachtungen und Lösungsvorschlägen für konkrete technische Problemstellungen. Zudem hat er ein Gespür für interessante Forschungsrichtungen wie etwa der aus der Verbindung zwischen moderner Molekularbiologie und Systemwissenschaften entstehenden Systembiologie. Frank Allgöwer ist dabei, dieses stark interdisziplinär orientierte Forschungsgebiet an seinem Institut zu etablieren. Seine weiteren Forschungsinteressen liegen unter anderem in der nichtlinearen und robusten Regelungstheorie, der Analyse komplexer nichtlinearer Systeme oder der Anwendung moderner system- und regelungstheoretischer Methoden in unterschiedlichen Disziplinen.

Insgesamt erhielten zwei Wissenschaftlerinnen und neun Wissenschaftler mit Dotierungen zwischen 775.000 Euro und 1,55 Millionen Euro den diesjährigen Leibnizpreis. Die Fördersumme ist für Forschungarbeiten in einem Zeitraum von fünf Jahren vorgesehen und kann nach den Bedürfnissen der Preisträger flexibel eingesetzt werden. Die Preisverleihung findet am 25. Februar 2004 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin statt.

Weitere Informationen unter www.dfg.de
www.ist.uni-stuttgart.de/ sowie unter allgower@ist.uni-stuttgart.de.


Weitere Informationen:

http://www.dfg.de
http://www.ist.uni-stuttgart.de/


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Ergänzung vom 05.12.2003

Leibniz-Preis für Stuttgarter Systemtheoretiker
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Prof. Dr.-Ing. Frank Allgöwer, Direktor des Instituts für Systemtheorie technischer Prozesse der Universität Stuttgart, den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis zuerkannt. Dies hat der Hauptausschuss der DFG heute entschieden. Der höchst dotierte deutsche Förderpreis, der als "deutscher Nobelpreis" gehandelt wird, ist mit 1,55 Millionen Euro dotiert.
Frank Allgöwer ist Spezialist auf dem Gebiet der nichtlinearen System- und Regelungstheorie. Sein Schwerpunkt liegt in der Regelung technischer Systeme, die heute sehr komplex und dynamisch sind, wie etwa Energieversorgungsnetze, das Internet und Verkehrssysteme. Er entwickelt Methoden zu ihrer Analyse und Beeinflussung. Zu den Fortschritten auf diesem Gebiet im vergangenen Jahrzehnt haben seine Arbeiten entscheidend beigetragen. Beispielhaft sei hier die Methode der nichtlinearen prädiktiven Regelung genannt. Mit ihr wird bei Eingriffen in das System sein zukünftiges Verhalten vorausgesagt, ähnlich wie bei einem Schachspieler, der stets einige Züge vorausdenkt. Dieser Ansatz war der erste, der theoretische Strenge mit praktischer Anwendbarkeit verbindet, so dass das Verfahren mittlerweile Einzug in die industrielle Anwendung gefunden hat, zum Beispiel in der chemischen Industrie und der Biotechnologie. Ebenfalls eine Vorreiterrolle übernahm er bei der Bestimmung der Stärke von Nichtlinearitäten. Der von ihm entwickelte Ansatz ist heute allgemein als Standard akzeptiert.

Frank Allgöwer, 1962 in Heilbronn geboren, hat an der Universität Stuttgart Technische Kybernetik und an der University of California in Los Angeles (UCLA) Angewandte Mathematik studiert und 1996 mit Auszeichnung an der Universität Stuttgart promoviert. Schon während seiner Promotion - als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Systemdynamik und Regelungstechnik der Uni Stuttgart - hat der frühere Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes, des Auswärtigen Amtes und der Fulbright Stiftung eine Forschungsgruppe zu Fragen der nichtlinearen Regelung aufgebaut. Bereits in jungen Jahren erhielt er Rufe an die University of California und die ETH Zürich. Er hat sich damals für Zürich entschieden. 1999 gelang es der Universität Stuttgart, Frank Allgöwer für die Leitung des neu gegründeten Instituts für Systemtheorie technischer Prozesse zu gewinnen, nachdem er zuvor ein attraktives Ange-bot der Universität Duisburg abgelehnt hatte.

Charakteristisch für Allgöwers Forschungsarbeiten ist eine selten anzutreffende enge Verbindung zwischen grundlagenorientierten technischen Betrachtungen und Lösungsvorschlägen für konkrete technische Problemstellungen. Zudem hat er ein Gespür für interessante Forschungsrichtungen wie etwa der aus der Verbindung zwischen moderner Molekularbiologie und Systemwissenschaften entstehenden Systembiologie. Frank Allgöwer ist dabei, dieses stark interdisziplinär orientierte Forschungsgebiet an seinem Institut zu etablieren. Seine weiteren Forschungsinteressen liegen unter anderem in der nichtlinearen und robusten Regelungstheorie, der Analyse komplexer nichtlinearer Systeme oder der Anwendung moderner system- und regelungstheoretischer Methoden in unterschiedlichen Disziplinen.

Insgesamt erhielten zwei Wissenschaftlerinnen und neun Wissenschaftler mit Dotierungen zwischen 775.000 Euro und 1,55 Millionen Euro den diesjährigen Leibnizpreis. Die Fördersumme ist für Forschungarbeiten in einem Zeitraum von fünf Jahren vorgesehen und kann nach den Bedürfnissen der Preisträger flexibel eingesetzt werden. Die Preisverleihung findet am 25. Februar 2004 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin statt.

Weitere Informationen unter www.dfg.de
www.ist.uni-stuttgart.de/ sowie unter allgower@ist.uni-stuttgart.de.


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Maschinenbau
regional
Forschungsprojekte, Personalia
Deutsch


 

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