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Professor Dr. Anton Landersdorfer, Inhaber des Lehrstuhls für Kirchengeschichte an der Universität Passau und derzeit Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät, ist Herausgeber des soeben erschienenen Buches "Vor 200 Jahren - Die Säkularisation in Passau". Vor kurzem übergab Professor Landersdorfer gemeinsam mit dem Rektor der Universität Passau, Professor Dr. Walter Schweitzer, ein Exemplar an den Passauer Bischof, Wilhelm Schraml.
Zum Inhalt:
Seit dem Hochmittelalter war der Bischof von Passau ebenso wie die anderen Erzbischöfe und Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches nicht nur geistlicher Oberhirte seines Bistums, sondern auch Fürst eines weltlichen Territoriums, des sogenannten Hochstiftes; es umfasste neben der Residenzstadt das sich im Norden Passaus zwischen Ilz und Großer Mühl bis an die Böhmische Grenze erstreckende Gebiet, das "Land der Abtei", ferner einige kleinere Herrschaften. Das änderte sich erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als im Zuge der großen Säkularisation sämtliche geistlichen Fürstentümer zugunsten weltlicher Staaten aufgelöst wurden. Bereits drei Tage vor der Verabschiedung des Reichsdeputationshauptschlusses am 25. Februar 1803 besetzten bayerische Truppen Passau; gleichzeitig erklärte Fürstbischof Leopold Leonhard Graf von Thun-Hohenstein seinen Rücktritt als Landesherr und entband die Untertanen von all ihren Verpflichtungen ihm gegenüber. Das Hochstift wurde zunächst zwischen dem bayerischen Kurfürsten, Max IV. Joseph, und Erzherzog Ferdinand, dem Großherzog von Toskana und Kurfürsten von Salzburg, aufgeteilt, aber schon nach dem Frieden von Pressburg (1805) kam es ganz zu Bayern. Der Säkularisation von 1803 ebenfalls zum Opfer fielen die beiden, nach der Aufhebung des Jesuitenkollegs (1773) noch bestehenden Klöster der Franziskaner und der Kapuziner sowie das vor den Toren der Stadt angesiedelte Stift St. Nikola der Augustinerchorherren, während die Benediktinerinnen von Niedernburg erst drei Jahre später das gleiche Schicksal ereilte.
Anton Landersdorfer (Hg.): Vor 200 Jahren - Die Säkularisation in Passau
Neue Veröffentlichung des Instituts für Ostbairische Heimatforschung der Universität Passau. Band 51
ISBN 3-932949-24-2, 17,90 Euro
Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an den Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Passau, Professor Dr. Anton Landersdorfer unter der Telefonnummer 0851/509-2000, oder an die Pressestelle der Universität Passau, Tel. 0851/509-1430, E-Mail: pressestelle@uni-passau.de.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Philosophie / Ethik, Religion
regional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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