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10.12.2003 16:37

Rund 2000 Studierende demonstrieren gegen Sparvorhaben: "Nieder mit dem Falschgeiz!"

Kerstin Wodal Pressestelle
Universität Bayreuth

    Bisher größte Bayreuther Demonstration
    Verbesserung in der Lehre gefordert - Prof. Sigloch: Bayreuth ungeeignetes Sparobjekt

    Bayreuth (UBT). Das hat diese Universitätsstadt seit 1976 noch nicht erlebt: Schätzungsweise 2000 der rund 9000 Bayreuther Studierenden gingen heute auf die Straße, um gegen die noch nicht endgültig konkretisierten Sparbeschlüsse der bayerischen Staatsregierung zu demonstrieren.

    Mit Trillerpfeifen und Protestgesängen ("Stoiber, Stoiber - Bildungsräuber") bewegte sich der ständig anschwellende, mehrere hundert Meter lange Protestzug vom Campus der Universität rund um die Bayreuther Innenstadt bis hin zum Platz vor dem Gebäude der Regierung von Oberfranken vorbei an oft verunsicherten und skeptisch erscheinenden Bayreuther Bürgern, von denen allerdings auch etliche spontan den Demonstranten applaudierten. Auf den mitgeführten Transparenten waren Sprüche wie u.a. "Wissen gefährdet Dummheit"., "Dummes Volk regiert sich leicht", "Wir tragen die Bildung zu Grabe" und "Nieder mit dem Falschgeiz" zu lesen.

    Bei der Kundgebung vor dem Regierungsgebäude prangerte ein Sprecher der Studierenden die Auswirkungen generellen Sparens im Bildungsbereich und besonders an der Bayreuther Universität an. Dabei hielt er den Regierenden Originalzitate aus dem Wahlkampf vor, in denen der Wert von Bildung und Ausbildung beschworen wurde. Der studentische Sprecher forderte statt dessen deutliche Verbesserungen in der Lehre, etwa durch eine Ausweitung von Projektseminaren, mehr Lehrpersonal und einen offenen Zugang zu Hochschule.

    Der Bayreuther Ökonomieprofessor Jochen Sigloch wies darauf hin, dass solche Proteste in Bayreuth überfällig seien, man es aber nicht bei solchen Demonstrationen belassen dürfe, sondern sich bemühen müsse, gemeinsam intelligente Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Die Universität Bayreuth, die noch nie üppig ausgestattet wurde, sei ein ungeeignetes Sparprojekt. Werde weiter eingespart, "dann sparen wir uns hier zu Tode", sagte Sigloch, der besonders auf die Notwendigkeit einer guten Personalausstattung im Mittelbau bei den Assistenten hinwies.

    Regierungspräsident Hans Angerer, der aus dem Regierungsgebäude zu den auf alle Meinungsäußerungen mit Beifall oder Pfiffen reagierenden Demonstranten stieß, lobte die Menge, weil sie das politische Engagement deutlich mache, ohne die das Gemeinwesen nicht auskomme. Gleichzeitig machte er aber auch deutlich, dass überall gespart werden müsse und auch die Universitäten und Bildungseinrichtungen nicht davon ausgenommen werden könnten, was ein gellendes Pfeifkonzert zur Folge hatte.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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