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12.12.2003 11:59

Insekt des Jahres 2004: Die Hain-Schwebfliege

Dr. P. W. Wohlers Pressestelle
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft

    Die Hain-Schwebfliege ist das Insekt des Jahres 2004. Das recht häufige Insekt ist bei Landwirten und Förstern als Nützling bekannt, denn eine Schwebfliegenlarve verzehrt bis zur Verpuppung mehrere Hundert Blattläuse. Aufgrund ihrer schwarz-gelben Warnfarbe wird die Hainschwebfliege auf den ersten Blick häufig mit Wespen verwechselt. Sie ist aber völlig ungefährlich und lebt nur von Nektar und Pollen. Gärtner sollten sie mehr schützen als bisher, wünscht sich das Kuratorium "Insekt des Jahres".

    In Deutschland gibt es insgesamt etwa 450 Schwebfliegenarten. Davon leben ein Viertel als Larven von Blattläusen. Die Weibchen suchen ganz typisch für Schwebfliegen nach Blattlauskolonien, indem sie vor der Pflanze schweben, um dann die ein Millimeter langen Eier abzulegen, insgesamt über Tausend.

    Aus den weißlichen Eiern schlüpfen die Larven, die sich sofort auf die Suche nach Blattläusen machen. Sie pendeln dabei mit dem Vorderende hin und her. Mit ihren stilettartigen Mundwerkzeugen stechen sie zu und saugen die Läuse aus. Bis zur Verpuppung braucht eine Larve etwa acht bis elf Tage, je nach Temperatur. Den Larven fehlt neben den Beinen auch ein deutlich abgesetzter Kopf. Sie sind weißhäutig und transparent und schimmern weißlich oder grünlich. Man muss schon Glück haben und ein geübtes Auge, um sie auf den Blättern zu erkennen.

    Die Hain-Schwebfliegen überwintern als erwachsene Tiere. An milden Wintertagen kommen sie sogar aus ihren Verstecken im Laub oder schützenden Ritzen hervor. Sie tauchen auch mit den ersten Frühjahrsblühern in größerer Zahl auf und sind dann an Winterling, Huflattich, Kornellkirsche und vor allem an Weidenkätzchen zu finden. Diese Tiere sind immer die begatteten Weibchen. Aber in manchem Frühjahr lassen sich kaum Schwebfliegen entdecken, weil der Winter zu hart war.

    Ein Teil der Hain-Schwebfliegen wandert wie Zugvögel im Spätsommer nach Süden und vermehrt sich dort. Sie können durchaus 25 Kilometer pro Stunde zurücklegen. Die nächste Generation kommt im Frühjahr wieder zurück.

    Die erwachsenen Insekten benötigen Blüten, deren Nektar und Pollen offen dargeboten werden, denn sie haben nur einen kurzen Rüssel. Ringelblumen, Löwenzahn, Pfefferminze, aber auch blühende Petersilie werden von Schwebfliegen gerne aufgesucht. Ein Gärtner, der die Nützlinge fördern möchte, sollte diese Pflanzen im Garten haben. (BBA)

    Um Belegexemplar wird gebeten

    Wenn Sie eine Schwebfliege im Film beobachten wollen oder sich die Fotos unten ansehen möchten, schauen Sie bitte nach unter Presse bei http://www.bba.de
    Filmbestellungen bitte an entofilm@phytomed.uni-kiel.de

    1. Foto U. Schmid: Das Weibchen einer Hain-Schwebfliege auf einer Wegwartenblüte.

    2. Foto U. Wyss: Eine frisch geschlüpfte Schwebfliegenlarve steckt noch etwas in der Eihülle und saugt schon eine Bohnenblattlaus aus. Daneben die weißen Eier.

    3. Foto U. Wyss: Eine Getreideblattlaus wird nach oben gehoben und ausgesaugt. Die Färbung der Larven hängt auch von der Farbe der Nahrung ab.

    4. Foto U. Schmid: Diese große Schwebfliegenlarve saugt an schwarzen Bohnenläusen. Unter der transparenten Haut sind die inneren Organe und weißen Fettablagerungen zu sehen.

    5. Foto U. Schmid: Die Puppen von Hain-Schwebfliegen sind tropfenförmig. Sie hängen am Blatt immer mit dem spitzen Hinterleib nach oben.


    Weitere Informationen:

    http://www.bba.de/mitteil/presse/insekt_jahres.htm


    Bilder




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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Pädagogik / Bildung, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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