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Wissenschaft
Neurowissenschaftler der Universität Bonn suchen Probanden für ein ungewöhnliches Experiment: Sie wollen herausfinden, ob es einen Zusammenhang zwischen der Wirbelrichtung des Haupthaares und der Gehirnhälfte gibt, in der die Sprachverarbeitung stattfindet.
Es waren die Untersuchungen an vielen Besuchern eines Einkaufszentrums, die die ungewöhnliche Vermutung des amerikanischen Genetikers Amar J. S. Klar kürzlich bestätigten: Die Drehrichtung der Haare am obersten Scheitelpunkt des Kopfes hängt mit der Händigkeit einer Person zusammen, beide werden gemeinsam durch ein einziges Gen festgelegt. Tatsächlich finden sich nur wenige Menschen mit Haaren, die sich am Hauptwirbel entgegen dem Uhrzeigersinn drehen. Bei diesen Personen, so die Behauptung des Forschers, tritt deutlich häufiger Linkshändigkeit auf als bei Personen, deren Haare sich im Uhrzeigersinn drehen. Da jedoch auch noch der Zufall im Spiel ist, sind Händigkeit und Haar-Drehrichtung nicht in jedem Einzelfall gekoppelt.
Wie ist im Gehirn linkshaariger Menschen die Sprache organisiert?
Hirnforscher aus der Bonner Uni-Klinik für Epileptologie möchten nun untersuchen, wie im Gehirn von Personen mit linksdrehenden Haaren die Sprache organisiert ist. Üblicherweise übernimmt die linke Gehirnhälfte beim Verstehen und Sprechen den Löwenanteil. Es besteht ein Zusammenhang mit der Händigkeit: Bei Linkshändern findet man etwas häufiger eine Dominanz der rechten Hirnhälfte für Sprache als bei Rechtshändern. Gilt dies nun auch in Bezug auf die Drehrichtung der Haare?
Untersuchungen der Sprachorganisation im Gehirn sind heute mittels funktioneller Kernspintomographie möglich. Für die völlig ungefährliche Untersuchung werden ausschließlich Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren gesucht, deren Haare sich am Hauptwirbel eindeutig links herum (also entgegen dem Uhrzeigersinn) drehen.
Weitere Teilnahmebedingungen können bei Interesse unter Telefon (0228) 287-6172 (Herr Hoppe) geklärt werden. Eine Kostenerstattung für die ca. 90-minütige Untersuchung gibt es zwar nicht, dafür locken aber einmalige und spannende Einblicke in die Funktionsweise des eigenen Gehirns.
Ansprechpartner:
Christian Hoppe
Klinik für Epileptologie des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0228/287-6172
E-Mail: christian.hoppe@ukb.uni-bonn.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Forschungsprojekte
Deutsch
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