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31.03.2020 12:35

Kulturwandel in der öffentlichen Verwaltung

Juliane Segedi Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO

    KIC@bw-Netzwerk des Fraunhofer IAO veröffentlicht Manifest für mehr Offenheit und Innovationsfähigkeit in Kommunen und Landkreisen

    Die Bewältigung aktueller Herausforderungen – vom Klimawandel bis hin zur Mobilitätswende – erfordert eine innovative Verwaltung. Doch wie kann es der öffentlichen Verwaltung gelingen, den Kulturwandel hin zu mehr Offenheit und Innovationsfähigkeit zu vollziehen? Im Rahmen des KIC@bw-Netzwerks hat das Fraunhofer IAO gemeinsam mit Netzwerkpartnern konkrete Empfehlungen für die erfolgreiche Transformation formuliert und in einem Manifest veröffentlicht.

    Neue Mobilitätskonzepte erproben, Städte klimaangepasst entwickeln, die Digitalisierung für die Verbesserung der Daseinsvorsorge nutzen – Städte, Gemeinden und Landkreise stehen derzeit vor zahlreichen und umfänglichen Herausforderungen, für die sie einerseits neue Wege beschreiten, Innovationen fördern und Lösungen entwickeln müssen. Andererseits soll und muss die öffentliche Verwaltung mithilfe von bürokratischen Strukturen für Verlässlichkeit, Rechtssicherheit und Transparenz im staatlichen Tun sorgen. Dieser Drahtseilakt stellt die Strukturen der Verwaltung mächtig auf die Probe, wie Prof. Jürgen Kegelmann von der Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl erklärt: »Die herkömmlichen Verwaltungskulturen und -strukturen sind für die zukunftsfähige Verwaltung alles andere als förderlich, denn die klassische Organisation ist auf Berechenbarkeit und Stabilität programmiert, nicht auf Innovation und Veränderung.« Im Rahmen des Projekts KIC@bw hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO daher das Netzwerk »Innovationskultur(en) in der öffentlichen Verwaltung« initiiert. Im Netzwerk, das von der Verwaltungshochschule Kehl moderiert wird, beschäftigen sich Handlungsträgerinnen und -träger aus der Verwaltungspraxis, Politik, Privatwirtschaft, Kreativszene und Wissenschaft mit der Frage, wie dieser Spagat gelingen kann. Mit dem Manifest »Die öffentliche Verwaltung und ihre Kultur« hat das Netzwerk nun konkrete Handlungsempfehlungen für die Verwaltungspraxis, Politik, Ausbildungsstätten sowie für die Forschung und Lehre vorgelegt. Darin zeigt das Netzwerk auch, wie der öffentlichen Verwaltung der Wandel hin zu mehr Offenheit und Innovationsfähigkeit in zehn Schritten gelingen kann.

    Kompetenzen zur Gestaltung der Zukunft sind in Verwaltungen vorhanden
    Die Netzwerkteilnehmenden haben mithilfe verschiedener Methoden und Techniken die Gegenwart und die Zukunft der öffentlichen Verwaltung beleuchtet und den Weg dazwischen erarbeitet. Für die Formulierung von Handlungsempfehlungen haben die Teilnehmenden zunächst die Sicht einer innovativen Verwaltung im Jahr 2030 eingenommen, die auf die heutige zurückgeblickt. Aus dieser Perspektive wurden zehn Schritte mit Empfehlungen abgeleitet, die aufzeigen, wie es gelungen ist, sich zu öffnen, weiterzuentwickeln und die nötige Innovationsfähigkeit auszubilden. Um diese Schritte mit der täglich erlebten Verwaltungspraxis in einen Bezug zu bringen, haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sechs exemplarische Charaktere aus Verwaltung, Hochschulen, Politik und Bürgerschaft entwickelt, die jeweils eine eigene Beziehung zur Verwaltung aufweisen. Diese sechs sogenannten Personas veranschaulichen, dass in den Verwaltungen bereits Potenzial und Talent vorhanden ist, um diese zukunftsfähig zu gestalten. »Wir wollen zeigen, dass die Weiterentwicklung der Verwaltung Spaß machen kann – und dass jede Handlungsträgerin und jeder Handlungsträger in und rund um die öffentliche Verwaltung Ressourcen und Kompetenzen hat, die es für die Gestaltung der Zukunft ideal einzusetzen gilt«, so Susanne Schatzinger vom Netzwerkpartner VS Consulting Team.

    Kulturwandel braucht echten politischen Willen – und Kooperation
    Auch die Politik muss ihren Beitrag leisten: »Digitalisierung und Innovation sind schöne PR- und Wahlkampfthemen. Damit allein ist es jedoch nicht getan. Die Politik muss zeigen, dass sie es mit dem Wandel der öffentlichen Verwaltung ernst meint, indem sie die entsprechenden Rahmenbedingungen schafft und den Wandel vorlebt«, meint Veronika Prochazka vom Fraunhofer IAO. »Darüber hinaus muss auch die Aus- und Weiterbildung für die öffentliche Verwaltung an die digitalen Erfordernisse angepasst werden. Das geht nur, wenn alle – Politik und Ausbildungsstätten – an einem Strang ziehen und sich auch untereinander gut abstimmen«, ergänzt Kegelmann.

    Das Netzwerk ist ein Format des Kommunalen InnovationsCenters (kurz KIC@bw), einem Angebot des Verbundprojekts Digitalakademie@bw zur Förderung der digitalen Transformation in den Verwaltungen von Kommunen und Landkreisen in Baden-Württemberg.

    Weitere Informationen zu dem Projekt Digitalakademie@bw finden Sie unter: https://www.digitalakademie-bw.de/

    Die Studie können Sie kostenlos downloaden unter: http://publica.fraunhofer.de/dokumente/N-578108.html


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Veronika Prochazka
    Kognitive Dienstleistungssysteme
    Fraunhofer IAO
    Nobelstraße 12
    70569 Stuttgart
    Telefon: +49 711 970-2378
    E-Mail: veronika.prochazka@iao.fraunhofer.de


    Weitere Informationen:

    https://www.iao.fraunhofer.de/lang-de/presse-und-medien/aktuelles/2272-kulturwan...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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