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Wissenschaft
Mit 2,7 Millionen Euro unterstützt die Carl-Zeiss-Stiftung ab April 2020 den Aufbau eines Zentrums für Maschinelles Lernen an der Hochschule Aalen. Maschinelles Lernen hat sich in kurzer Zeit zu einer Schlüsseltechnologie für Anwendungen in der Industrie entwickelt. Ziel ist es, Maschinen das Lernen beizubringen, um komplexe Aufgaben intelligent und automatisiert auszuführen. Durch Verankerung des Themas in Studium und Weiterbildung soll das Zentrum den Bedarf an adäquat ausgebildeten Mitarbeitern in der Region Ostwürttemberg sichern.
Bereits im Januar erhielt die Hochschule Aalen die Förderzusage im Rahmen des Pilotprogramms „Gemeinsame Professuren an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften“ der Carl-Zeiss-Stiftung. Die Förderung erfolgt über die Finanzierung von zwei Professuren mit sechs Mitarbeiterstellen über einen Zeitraum von fünf Jahren. Die Professuren sind dabei sowohl an der Hochschule als auch in einem Unternehmen tätig. So können sie beide Welten in einer frühen Karrierephase kennenlernen und miteinander verbinden. „Viele Hochschulen stehen heute bei ihrer Suche nach hochqualifizierten Arbeitskräften in den naturwissenschaftlich-technischen Bereichen in Konkurrenz zur Wirtschaft, weil dort dieselben Fachkräfte knapp sind. Deshalb sind neue Wege gefragt. Eine solche Idee wollen wir gemeinsam mit der Hochschule Aalen testen“, sagt Ministerin Theresia Bauer, Vorsitzende der Stiftungsverwaltung der Carl-Zeiss-Stiftung. Die Hochschule Aalen nutzt die Förderung der zwei Stiftungsprofessuren als Kern für den Aufbau eines schon länger geplanten Zentrums für Maschinelles Lernen und dessen Anwendung in der Industrie. Durch die beiden Stiftungsprofessuren mit den Bezeichnungen Computer Vision und Deep Learning sollen dabei unter anderem moderne Verfahren zur Auswertung von Bild- und Videodaten in der industriellen
Produktion entwickelt werden.
Kompetenzen und Aktivitäten bündeln
Seit Jahren baut die Hochschule Aalen strategisch ihre Aktivitäten in den Bereichen
Digitalisierung, Industrie 4.0 und Maschinelles Lernen aus. Dies erfolgt zum Beispiel
über die Konzeption neuer Studiengänge und Weiterbildungsangebote oder die
Akquirierung und Durchführung von Forschungsprojekten. Ein wichtiger Baustein ist
in diesem Zusammenhang der Aufbau von Kompetenzen durch Gewinnung neuer
Professorinnen und Professoren, die ihre Expertise in Lehre und Forschung
einbringen. Rektor Professor Dr. Gerhard Schneider erläutert: „Der effiziente Umgang
mit großen Mengen von Daten und deren intelligente Nutzung birgt enormes Potential
für Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Wir wollen künftig bestehende und
neue Aktivitäten zu dieser Thematik in einem Zentrum unter einem Dach bündeln.
Maßgebliche regionale Unternehmen haben uns bereits sowohl ihren dringlichen
Bedarf angedeutet als auch weitere Unterstützung zugesagt. Mein besonderer Dank
gilt der Carl-Zeiss-Stiftung, die mit ihrer Förderung einen wesentlichen Beitrag zur
Etablierung des Zentrums leistet.“
Maschinelles Lernen in die Anwendung bringen
Die Hochschule Aalen ist für ihre Kompetenzen in industriellen Anwendungsdomänen
wie Maschinenbau, Produktion, Prüfverfahren oder Materialwissenschaften bekannt.
Dieses Wissen jetzt für Fragestellungen zu nutzen, die am Zentrum für Maschinelles
Lernen zukünftig bearbeitet werden, stellt für Professor Dr. Ricardo Büttner, der das
neue Zentrum koordinieren wird, eine besondere Herausforderung, aber auch Chance
dar. Typische Fragestellungen sind hierbei zum Beispiel die Vorhersage der Qualität
von Bauteilen in der Produktion, die frühzeitige Erkennung des Wartungsbedarfs von
Maschinen oder die sichere Objekterkennung im Straßenverkehr beim Autonomen Fahren. „Faszinierend am Maschinellen Lernen ist, dass einmal etablierte Methoden
rasch auf unterschiedliche Anwendungsbereiche wie Produktion, Mobilität, Energie
oder Medizin adaptiert werden können,“ so Büttner.
Über die Hochschule Aalen
Die Hochschule Aalen in Ostwürttemberg gehört bundesweit zu den
forschungsstärksten Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Mitte 2020
werden an der Hochschule Aalen zwei neue Forschungsgebäude bezogen, die die
Rahmenbedingungen für Forschung und Transfer signifikant verbessern werden.
Zentrale Forschungsschwerpunkte sind „Neue Materialien und Fertigungsverfahren“
als auch „Photonik“. Aktuell wird an der Hochschule Aalen zum Beispiel das
Partnerschaftskonzept SmartPro (Smarte Materialien und intelligente
Produktionstechnologien für effiziente Produkte der Zukunft) umgesetzt, das durch das
BMBF im Programm FH-Impuls mit zunächst fünf Millionen Euro zwischen 2017 und
2020 gefördert wird. Das geplante Zentrum für Maschinelles Lernen soll im Endausbau
über zehn neue Professuren und 50 wissenschaftliche Mitarbeiter verfügen.
Über die Carl-Zeiss-Stiftung
Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche
Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl
Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den
MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik).
1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-
Stiftung eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in
Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre
Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden
Stiftungsunternehmen finanziert.
Dr. Ralf Schreck
Prof. Dr. Ricardo Büttner
Professor Dr. Ricardo Büttner, Professor für Data Science und zukünftiger Leiter des Zentrums für Ma ...
Hochschule Aalen | Sven Döring
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Informationstechnik
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
Deutsch
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