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15.01.2004 12:00

Erstes "Virtuelles Institut" an der Justus-Liebig-Universität Gießen

Charlotte Brückner-Ihl Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

Helmholtz Gesellschaft bewilligt die Einrichtung des Virtuellen Instituts "Dichte Hadronische Materie und QCD Phasenübergänge" - Förderung des Projekts mit 720.000 Euro

Forschungsvorhaben aus dem Bereich der theoretischen Physik können ab sofort vernetzt und damit besser koordiniert werden. Die Helmholtz-Gesellschaft hat im Dezember vergangenen Jahres beschlossen, ein Virtuelles Institut unter dem Thema "Dichte Hadronische Materie und QCD Phasenübergänge" rückwirkend zum ersten Oktober 2003 für eine Laufzeit von zunächst drei Jahren mit der Fördersumme von 720.000 Euro einzurichten.

Maßgeblich daran beteiligt ist das Institut für Theoretische Physik I in Gießen (Professoren Wolfgang Cassing (Sprecher), Horst Lenske, Ulrich Mosel) mit weiterer Beteiligung der Institute für Theoretische Physik an den Universitäten Bielefeld, Darmstadt, Frankfurt, Rostock und Tübingen sowie der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt.

Im Rahmen des Virtuellen Instituts sollen die Expertise und Forschungsvorhaben der individuellen Theorie-Institute vernetzt und koordiniert werden. Das wissenschaftliche Ziel ist die Entwicklung der theoretischen Grundlagen für die Beschreibung hadronischer Materie bei hohen Dichten und Temperaturen sowie der Übergang zum Quark-Gluon-Plasma in hochenergetischen Kern-Kern-Reaktionen am zukünftigen Internationalen Beschleuniger-Komplex der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt, der im Februar 2003 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bewilligt wurde. Gießener Physiker haben zu diesem Großprojekt ebenfalls maßgeblich beigetragen.

Die theoretischen Beschreibungen haben neben den konkreten Vorschlägen für zukünftige Experimente sowie der experimentbegleitenden Analyse auch astrophysikalische Bedeutung. Einerseits erhoffen sich die beteiligten Wissenschaftler einen tieferen Einblick in die sehr frühe Phase unseres Universums von etwa 10-10 (zehn hoch minus zehn) Sekunden nach dem Urknall, als sich die hadronische Materie aus einem stark wechselwirkenden partonischen Plasma bildete, andererseits werden konkretere Vorstellungen über das Innere von Neutronensternen erwartet, die als Überreste massiver Sterne nach einer Supernova-Explosion entstehen.

Die Forschungsaktivitäten der Theorie-Institute werden flankiert durch eine thematisch konzentrierte Ausbildung von Graduierten auf dem Gebiet der Hadronenphysik durch Internationale Graduiertenkollegs: in Gießen durch das Kolleg Copenhagen-Giessen-Helsinki-Jyväskylä "Complex Systems of Hadrons and Nuclei" sowie durch das "Marie Curie Training Site for Hadron Physics". Weiterhin besteht eine thematische Einbindung in Sonderforschungsbereiche und Forschergruppen der DFG.

Kontakt:
Institut für Theoretische Physik
Prof. Dr. Dr. Wolfgang Cassing
Heinrich-Buff-Ring 16
35392 Gießen
Telefon: 0641/99-33310
Fax: 6410/99-33309
E-Mail: Wolfgang.Cassing@theo.physik.uni-giessen.de


Bilder

Ergänzung vom 16.01.2004

Helmholtz-Gemeinschaft lautet der korrekte Name der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands, die die Einrichtung des ersten Virtuellen Instituts "Dichte Hadronische Materie und QCD Phasenübergänge" an der Justus-Liebig-Universität Gießen mit einer Summe von 720.000 Euro fördert.

Ausführliche Informationen: www.helmholtz.de


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch


 

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