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Wissenschaft
Zwillingsstudien lassen Rückschlüsse auf erbliche Einflüsse bei Krankheiten zu. Das einzige deutsche Zentrum für Herz-Kreislaufforschung an Zwillingen ist in Kooperation mit der "Health TwiSt GmbH" (x) an der "Franz Vollhard Klinik" der Charité angesiedelt. Professor Dr. Jens Jordan und seine Arbeitsgruppe an der Klinik haben durch Untersuchung von Zwillingen festgestellt, dass erbliche Faktoren an Fehlfunktionen der Venen beteiligt sind. Möglicherweise prädestinieren sie auch zu Krampfadern, Thrombosen und Ohnmachtsanfällen.
In den Venen (Adern) befinden sich drei Viertel der Blutmenge des menschlichen Körpers. Daher können schon geringe Veränderungen der Funktion dieser Gefäße wesentliche Auswirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem haben. Dr. Jordan und seine Mitarbeiter konnten feststellen, daß die Venenfunktion bei eineiigen Zwillingen (die die gleichen Erbinformationen tragen) sehr viel ähnlicher ist als bei zweieiigen Paaren (die in ihren Erbmerkmalen nur etwa zur Hälfte übereinstimmen). Die Erkenntnisse, die die Forscher soeben veröffentlicht haben ("Arterioscler Thromb Vasc. Biol." 24 [2004] 207-211), beruhen auf Untersuchungen an 46 gesunden Zwillingspaaren beiderlei Geschlechts im Alter zwischen 30 und 45 Jahren, davon 24 ein- und 22 zweieiig.
Untersucht wurde, wie straff bzw. wie dehnbar die Venen sind (Compliance) und wie groß ihr Speichervermögen ist, d.h., wieviel Blut sie aufnehmen können (Kapazität). Bei eineiigen Zwillingen waren die Meßergebnisse sehr ähnlich, bei zweieiigen Paaren hingegen konnte kaum Übereinstimmung gefunden werden. Die Wissenschaftler nehmen an, daß die Erblichkeit der Dehnbarkeit der Venen (Compliance) vor allem an Gene gebunden ist, die die Venenstruktur beeinflussen, d.h. den Bau der Venenwand und die Beschaffenheit des Bindegewebes, das die Festigkeit der Venenwand mitbestimmt.
Die Erblichkeit der Venenkapazität erklärt sich dagegen wesentlich aus Erbfaktoren, die Einfluss nehmen auf den Körperfettanteil.
(x) HealthTwiSt GmbH
Dr. habil. Andreas Busjahn
Wiltbergstr.50, Haus 134
13 125 Berlin
(16.1.04) Silvia Schattenfroh
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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