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19.05.2020 13:57

Neue Humboldt-Professur im Bereich Bildungsforschung für die Universität Tübingen

Dr. Karl Guido Rijkhoek Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Kou Murayama kommt aus Großbritannien mit Deutschlands höchstdotiertem internationalen Forschungspreis

    Die Universität Tübingen hat in der Ausschreibungsrunde 2021 eine neue Alexander von Humboldt-Professur eingeworben. Mit Deutschlands höchstdotiertem internationalen Forschungspreis wird der Psychologe und Experte für Bildungsforschung Professor Kou Murayama an den Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Tübingen wechseln. Bisher forscht er an der University of Reading in Großbritannien. Die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert die gleichnamige Professur über fünf Jahre mit fünf Millionen Euro. Murayama wird auf einen Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie am Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung berufen.

    „Kou Murayama verbindet in seinen Forschungsansätzen unterschiedliche Disziplinen von der Bildungs-, Sozial- und Entwicklungspsychologie bis hin zur Neurowissenschaft. In all diesen Bereichen ist die Universität Tübingen bereits sehr umfangreich aufgestellt. Durch seine Berufung werden die Schwerpunkte in neuer Weise vernetzt und erhalten frische Impulse“, sagt Rektor Professor Bernd Engler.

    Mit dem Blick auf Lernprozesse erforscht Murayama, was Menschen motiviert und was die Motivation stärken oder schwächen kann. So ergab eine seiner gemeinsam mit Kollegen veröffentlichten Studien, dass beim Lernen in der Mathematik die Motivation langfristig wichtiger ist als die Intelligenz. Diese Studie fand international viel Beachtung. Murayama greift in seinen Arbeiten zum Lernerfolg eine Vielzahl von Aspekten auf, die auch für die Bildungsforschung zentrale Bedeutung haben: Er untersucht unter anderem den Einfluss der Familie sowie von intrinsischer und extrinsischer Belohnung, die Rolle von Wettbewerb, Neugier oder Interessen. Dass die Lernleistungen von Kindern messbar schlechter werden, wenn Eltern zu hohe oder gar unerreichbare Erwartungen an sie haben, ergab eine weitere viel beachtete Untersuchung Murayamas. International gilt er als eine der treibenden Kräfte bei der Weiterentwicklung der Motivationsforschung. Die Datengrundlagen von Murayamas Arbeiten gelten als besonders vielfältig. Er stützt sich auf psychologische Experimente ebenso wie auf Längsschnittstudien oder Neuroimaging-Studien.

    Kou Murayama wurde in Japan geboren, wo er auch studierte und promoviert wurde. Murayama forscht seit 2013 an der University of Reading in Großbritannien. Dort ist er Forschungsprofessor und leitet das von ihm gegründete Motivation Science Lab. Zuvor verbrachte er Forschungsaufenthalte in den USA und in Deutschland, unter anderem als Humboldt-Forschungsstipendiat an der Ludwig-Maximilians-Universität München und als Gastprofessor an der Universität Tübingen. Murayama erhielt für seine Forschungsarbeiten zahlreiche Auszeichnungen, darunter Awards der American Psychological Association und der Japanese Psychological Association.

    Mit der Humboldt-Professur werden internationale Spitzenforscherinnen und -forscher nach Deutschland berufen. Die Preisträgerinnen und -träger werden von Universitäten vorgeschlagen und von einem Ausschuss der Humboldt-Stiftung ausgewählt. In der Runde 2021 wählte die Stiftung bisher fünf Preisträger aus. Die offizielle Preisverleihung soll im Mai 2021 stattfinden.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Peter Grathwohl
    Universität Tübingen
    Prorektor für Forschung und Innovation
    Telefon +49 7071 29-72502
    grathwohl[at]uni-tuebingen.de


    Bilder

    Kou Murayama
    Kou Murayama
    Foto: Owen Williams


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Pädagogik / Bildung, Psychologie
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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