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27.05.2020 10:35

Virtuelle Vielfalt an der Hochschule Merseburg

Christian Franke Hochschulmarketing und Kommunikation
Hochschule Merseburg

    Im Rahmen des Projektes „Visualisierung immersiver Medien und virtueller Räume (IMVIR)“ werden durch Studierende der Hochschule Merseburg interaktive Lehr- und Lerninhalte zur Nutzung mit der VR-Brille entwickelt. Die Lehr- und Lerninhalte sollen als Open Educational Resources zur Verfügung gestellt werden und im Schulunterricht oder z.B. auch im Kulturhistorischen Museum Schloss Merseburg zum Einsatz kommen.

    Ein weiteres Projekt ist die virtuelle Rekonstruktion des sich heute in Berlin befindlichen barocken Merseburger Spiegelkabinettes. Aus historischen Aufzeichnungen und Architektenunterlagen konnte der Raum der herzoglichen Schatzkammer virtuell wieder entstehen.

    Auf der Basis der Serious Games Idee behandeln die Lehr- und Lerninhalte fächerübergreifende Themenstellungen, die optisch und inhaltlich vor allem das jüngere Publikum ansprechen sollen. Handouts für pädagogisches Fachpersonal zeigen Lehrplanschnittstellen auf. Vorgeplante Unterrichtseinheiten sollen die Hemmschwelle vor dem Einsatz neuer Technik senken helfen. Gemein haben Serious Games als Lernspiele das Anliegen, Information und Bildung zu vermitteln.

    Zwei Serious Games werden von den Studierenden der Hochschule Merseburg entwickelt. Die Arbeiten dazu stehen kurz vor dem Abschluss. In der Welt von „Plenoxis“ kann man auf spielerischem Weg Aufgaben in einer Geschichte lösen und dabei mehr über die Aufspaltung von Biomasse in chemische Grundelemente in einem Kreislaufprozess erfahren. In der Welt von „ALL-Chemie“ werden Spielszenen, filmische Elemente und interaktive Grafiken miteinander kombiniert. Die Lernenden tauchen in eine Geschichte ein, die im mittelalterlichen Wittenberg spielt. Sie können Experimente im virtuellen Raum durchführen und so beispielsweise in Erfahrung bringen, warum man Gold nicht fälschen kann. Ziel des Spiels ist es, chemisches Grundwissen zu vermitteln und die Vergangenheit mit heutigen Stilmitteln erlebbar zu machen.
    „Plenoxis“ und „ALL-Chemie“ werden parallel für die Projektion in der VR-Brille wie auch in der Planetariumskuppel entwickelt. Im Saal eines Planetariums kann im sozialen Zusammenhang gemeinsam eine nachwirkende Spiel- und Lernerfahrung entstehen, während die VR-Brille nur einen Nutzer zulässt.

    Ein weiteres Projekt ist die virtuelle Rekonstruktion des sich heute in Berlin befindlichen barocken Merseburger Spiegelkabinettes. Aus historischen Aufzeichnungen und Architektenunterlagen konnte der Raum der herzoglichen Schatzkammer virtuell wieder entstehen. Die opulenten barocken Dekorationen wurden anhand von Fotos digital neu erschaffen. Im Grünen Gewölbe Dresden befinden sich noch zehn der vormals über 200 Kunstgegenständen, die das Spiegelkabinett im 18. Jahrhundert zierten. Über die Datensätze aus Photogrammetrie und 3D-Scans werden zurzeit die Kunstschätze am Computer rekonstruiert. Zukünftig werden die Museumsbesucher*innen mittels autarker VR-Brillen in eine historische Szene eintauchen und das Merseburger Spiegelkabinett in seiner Schönheit virtuell neu erleben können.

    In einer weiteren Projektarbeit für angewandte Spielkonzepte haben Studierende des Masterstudiengangs „Informationsdesign und Medienmanagement“ das PC-Game „Fresh Air - You have to care“ entwickelt, welches die Themen Nachhaltigkeit und Verhaltensänderungen in Verbindung mit der Feinstaub-Problematik aufgreift. Bestandteile des Lernspiels sind z.B. auch ein Tutorial zum Bau eines Feinstaubsensors und die Einspeisung von Feinstaub-Messdaten in das CitizenScience-Netz www.luftdaten.info.

    Über das Projekt IMVIR wurde des Weiteren noch eine Auftragsarbeit aus der Industrie mitbetreut. Studierende des Bachelorstudiengangs „Technische Redaktion und E-Learning-Systeme“ (neu ab dem WS 2020/21 als Bachelorstudiengang „Technisches Informationsdesign“) schufen für das Chemieunternehmen DOW eine VR-Anwendung, mit der Azubis zukünftig die Bedienung einer Rektifikationsanlage lernen können.

    Das Projekt IMVIR wird aus Mitteln der Digitalen Dividende II des Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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