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Die digitale Transformation wirkt sich bereits seit geraumer Zeit in vielen Bereichen des Mittelstands aus – durch die Coronavirus-Pandemie hat sie nun jedoch nochmals an Fahrt gewonnen: Mittelständische Unternehmen bieten in zunehmenden Maße ihre Produkte und Dienstleistungen über Internetplattformen an. Das Arbeiten im Homeoffice ist für viele Erwerbstätige zum Alltag geworden. Videokonferenzen ersetzen Geschäftsreisen.
Um unternehmensspezifische digitale Anwendungen realisieren zu können, benötigen die mittelständischen Unternehmen häufig die Unterstützung von qualifizierten Fachkräften. Schon vor der Coronavirus-Pandemie überstieg die Nachfrage nach informationstechnischen Experten und wissensintensiven Fachkräften das ensprechende Angebot: Im Durchschnitt dauerte es ein halbes Jahr, bis eine ausgeschriebene Stelle in der Automatisierungstechnik, Softwareentwicklung, Programmierung oder technischen Informatik besetzt werden konnte. Besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben Schwierigkeiten, Fachkräfte in wissensintensiven Engpassberufen für sich zu gewinnen bzw. im Unternehmen zu halten. Hinzu kommt, dass Fachkräfte in diesen Berufen durchschnittlich häufiger selbstständig arbeiten als Fachkräfte in anderen Berufen. Schließlich ist das unternehmerische Risiko aufgrund der großen Nachfrage für sie gering. Viele von ihnen schätzen zudem den Vorteil einer Selbstständigkeit, fachlich und zeitlich autonom arbeiten zu können.
Dass die Beauftragung externer, unternehmensnahen Dienstleistern eine Ausweichstrategie für die Organisation von Engpasstätigkeiten sein kann, belegt die hohe Dynamik in diesem Wirtschaftsbereich. Die Wissenschaftler des IfM Bonn sensibilisieren jedoch dafür, digitale Dienstleistungen nicht ausschließlich einzukaufen: "Insbesondere, wenn es sich um Kernkompetenzen handelt, besteht die Gefahr, dass sich die Unternehmen in wettbewerbsentscheidenden Bereichen von Dritten abhängig machen", erläutert Dr. Christian Schröder, Projektkoordinator im IfM Bonn. "Die Geschäftsmodelle von morgen werden zunehmend digitale Elemente enthalten. Daher ist es entscheidend für den Mittelstand entsprechende Kompetenzen intern aufzubauen." Der Studienleiter empfiehlt daher, bei der Zusammenarbeit mit externen Wissensträgern – seien es andere Unternehmen, Start-ups, Dienstleister oder Hochschulen – darauf zu achten, dass die eigenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unmittelbar in den Digitalisierungsprozess einbezogen werden und so das neue Wissen langfristig für das Unternehmen nutzbar wird.
"Im Zuge der digitalen Transformation besitzt lebenslanges Lernen eine hohe Bedeutung. Durch entsprechende Weiterbildungsmaßnahmen sollten daher Teile der Belegschaft in die Lage versetzt werden, selbst die wissensintensiven Tätigkeiten ausführen zu können", hebt Dr. Christian Schröder hervor. Er begrüßt daher die zunehmende Anzahl an digitalen Weitbildungsplattformen, da sie den mittelständischen Unternehmen die Möglichkeiten geben, kostengünstig und gezielt Weiterbildungen anzubieten und auf diese Weise das informationstechnische Wissen auf eine breitere Basis zu stellen.
Die Studie "Engpässe in wissensintensiven Berufen – Reaktion von Fachkräften und Unternehmen" ist auf der Homepage des Institut für Mittelstandsforschung (www.ifm-bonn.org) abrufbar.
https://www.ifm-bonn.org/publikationen/publikationendetail/?tx_ifmstudies_public...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Informationstechnik, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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