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Neuer Praxisleitfaden des Wittener Instituts für Familienunternehmen (WIFU) widmet sich dem Thema Stiftungen im Kontext von Familienunternehmen
Kaum ein Thema der Unternehmensnachfolge wird in Unternehmerkreisen so kontrovers diskutiert wie das Errichten einer Familienstiftung oder die Übertragung von Unternehmensanteilen auf ebendiese. Stiftungsbefürworter sehen in diesem Weg eine gute Möglichkeit, treuhänderisch die generationenübergreifende Sicherung des Familienvermögens zu gewährleisten. Für Stiftungskritiker fühlt sich dieser Schritt demgegenüber an, als gäben sie ihr Unternehmen (und damit ein möglicherweise viele Generationen umspannendes Lebenswerk) unwiderruflich aus der Hand und sprächen der nachfolgenden Generation die Kompetenz und unternehmerische Fähigkeit ab.
An diesem Zwiespalt setzt der neue Praxisleitfaden an und führt vor Augen, wie Unternehmerfamilien und Familienunternehmen von einer planvollen Umsetzung eines geeigneten Stiftungskonzeptes profitieren können. Prinzipiell in Betracht kommende Stiftungsarten und Besteuerungsfolgen werden dabei ebenso in allgemein verständlicher Form erläutert wie die konkreten Einsatzmöglichkeiten von Stiftungen sowie die Bedeutung und Ausgestaltungsmöglichkeiten von Stiftungssatzungen.
„Stiftungen sind sowohl gesellschaftsrechtlich als auch steuerrechtlich vielfach eine Blackbox für Familienunternehmer. Sie werden daher im Zusammenhang mit der Steuerung des Unternehmens und der Unternehmensnachfolge leider in geeigneten Sachverhalten häufig übersehen und in ungeeigneten Fällen nicht selten fälschlicherweise doch im Familienunternehmen eingebunden. Hinzu kommt, dass nicht korrigierbare Fehler bei der Ausgestaltung der Stiftungssatzung an der Tagesordnung sind“, so Prof. Rainer Kirchdörfer, Autor des Leitfadens. „Eine Stiftung hat keine Gesellschafter und damit auch keine Gesellschaftsanteile. Alle Probleme im Zusammenhang mit der Gesellschafterstellung und mit den Gesellschaftsanteilen können daher definitionsgemäß nicht entstehen.“
„Wir sind froh, mit diesem Praxisleitfaden ein wichtiges Thema zu behandeln und Aufklärung über die zentralen Zusammenhänge bei der Einrichtung einer Stiftungslösung zu leisten“, ergänzt Prof. Dr. Tom A. Rüsen, Geschäftsführender Direktor des WIFU. „Stiftungsmodelle haben einen erheblichen Zulauf in den letzten Jahren bekommen und sollten daher in Unternehmerfamilien als Option kritisch diskutiert und bei Passung in Erwägung gezogen werden.“
Weitere Auskünfte erhalten Sie bei Dr. Ruth Orenstrat unter ruth.orenstrat@uni-wh.de oder +49 2302 926-506.
Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit über 2.600 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.
Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.
Das Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) der Wirtschaftsfakultät der Universität Witten/Herdecke ist in Deutschland der Pionier und Wegweiser akademischer Forschung und Lehre zu Besonderheiten von Familienunternehmen. Drei Forschungs- und Lehrbereiche – Betriebswirtschaftslehre, Psychologie/Soziologie und Rechtswissenschaften – bilden das wissenschaftliche Spiegelbild der Gestalt von Familienunternehmen. Dadurch hat sich das WIFU eine einzigartige Expertise im Bereich Familienunternehmen erarbeitet. Ein exklusiver Kreis von rund 75 Familienunternehmen macht dies möglich. So kann das WIFU auf Augenhöhe als Institut von Familienunternehmen für Familienunternehmen agieren. Mit derzeit 18 Professoren leistet das WIFU seit mehr als 20 Jahren einen signifikanten Beitrag zur generationenübergreifenden Zukunftsfähigkeit von Familienunternehmen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Wirtschaft
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Deutsch
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