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Wissenschaft
Sonderausstellung im Phyletischen Museum der Universität Jena öffnet am 30. Januar
Jena (26.01.04) "Professor Dr. Dr. Dietrich Starck war der bedeutendste deutschsprachige Wirbeltieranatom des 20. Jahrhunderts", versichert Prof. Dr. Martin S. Fischer. Der Direktor des Phyletischen Museums der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist Starck doppelt verbunden. Als Evolutionsbiologe lernte Fischer viel aus Starcks zahlreichen Lehr- und Handbüchern zur Anatomie und Morphologie. Als Museumsdirektor hatte Fischer "das große Glück", die in 65 Jahren gewachsene private Sammlung des Frankfurter Wissenschaftlers zu erben. Starck, der 2001 verstarb, hat in den Jahren zuvor seine über 10.000 Stücke umfassende Kollektion dem Jenaer Museum, das der Entwicklung der Evolution gewidmet ist, geschenkt. Dieses gibt nun in der Sonderausstellung "Sammlung Starck" erstmals einen Einblick in die Wirbeltierpräparate, Lehrbücher und Expeditionsrequisiten. Die Exposition der rund 250 Exponate wird am 30. Januar eröffnet und ist bis zum 30. September zu besichtigen.
Starcks Sammlung hat einen unschätzbaren wissenschaftlichen Wert, da sie zum einen viele seltene und gut erhaltene Präparate umfasst. Außerdem sind die Stücke mit allen Daten ausgestattet, die für die wissenschaftliche Arbeit notwendig sind, freut sich der ehemalige Kustos Dr. Hans-Otto Vent, der die Ausstellung mit organisiert hat.
Dietrich Starck, der 1908 in Stettin geboren wurde, verbindet eine persönliche Beziehung mit Jena. Hier begann er 1926 sein Medizinstudium und studierte daneben auch Chemie, Botanik, Zoologie und Paläontologie an der Alma Mater Jenensis. Über Wien gelangte er später nach Frankfurt/M., wohin er nach weiteren wissenschaftlichen Stationen zurückkehrte und dort bis zu seiner Pensionierung 1976 als Doppelordinarius für Anatomie und Morphologie tätig war. Zu seinen wissenschaftlichen Leistungen gehört u. a. die Entwicklung einer neuen Theorie der Schädelentstehung. Außerdem gelang ihm "die Synthese von Wirbeltiermorphologie und Evolutionsbiologie", betont Prof. Fischer.
Die Sammlung, die Starck als "Bibliothek des Lebens" diente, wurde bei vielen Expeditionen zusammengetragen. Impressionen dieser Reisen werden in der Ausstellung lebendig, wo auch Aquarelle und Tagebuchnotizen von einer Äthiopien-Expedition zu sehen sein werden.
Alle Stücke aus der Sammlung Starck sind inzwischen elektronisch erfasst und in die Bestände des Phyletischen Museums eingearbeitet. "Das Phyletische Museum ist stolz auf diese Bereicherung und wird sie sorgsam pflegen und für die wissenschaftliche Nutzung bereitstellen", unterstreicht Prof. Fischer. Die Sonderausstellung, so der Museumsdirektor weiter, sei auch als Dank an den Spender zu verstehen.
Das Phyletische Museum (Vor dem Neutor 1) in Jena ist täglich von 9-16 Uhr geöffnet, Tel.: 03641 / 949180. Eintritt 2 Euro, ermäßigt 1 Euro.
Hinweis für die Medien:
Zur Eröffnung der Sonderausstellung am Freitag (30.01.) um 19.00 Uhr sind Journalistinnen und Journalisten herzlich eingeladen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Informationstechnik, Medizin
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