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Wissenschaft
50 Millionen Euro für den Bereich "Industrieforschung in Unternehmen" im zweiten Nachtragshaushalt des Bundes
Die deutsche Wirtschaft muss sich aufgrund der in der Geschichte der Bundesrepublik bisher größten Krise umstellen und noch stärker und schneller auf zukunftsorientierte Technologien setzen. Forschungsaffine kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) aller Branchen sind hier enorm flexibel, benötigen aber - erst recht in diesen herausfordernden Zeiten - dringend Unterstützung, um weltmarktfähig zu bleiben und ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Produkte entwickeln zu können. Die seit Jahrzehnten erfolgreiche und weltweit einmalige Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) bietet beste Voraussetzungen, den Strukturwandel in mittelständisch geprägten Regionen zu beschleunigen und die Entwicklung, den Ausbau und den Einsatz neuer Technologien voranzubringen. Die aktuellen, besonders hohen Antragszahlen für IGF-Vorhaben zeigen den großen Bedarf an technologieoffener Forschungsförderung.
„Wir freuen uns wirklich sehr, dass auf Grundlage einer ergänzenden Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses nun im zweiten Nachtragshaushalt 2020 ein Mittelaufwuchs für den Bereich ‘Industrieforschung für Unternehmen‘ beschlossen wurde. Mit diesen zusätzlichen 50 Millionen Euro können – unter anderem über die IGF – viele großartige Vorhaben, die noch in diesem Jahr starten, zusätzlich realisiert werden. Dies ist bedarfsgerecht und die Forschungsvereinigungen der AiF können damit kurzfristig einen wichtigen Beitrag zur konjunkturellen Belebung der Wirtschaft leisten“, erklärt der Präsident der AiF Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. Professor Sebastian Bauer.
Der haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Eckhardt Rehberg hält die Stärkung des forschenden deutschen Mittelstandes gerade in diesen Zeiten für absolut vorausschauend und bekräftigt die Beschlussempfehlung: „Die Mitglieder des Haushaltsauschusses waren sich, nahezu fraktionsübergreifend, einig, dass wir gerade jetzt die beiden mittelstandsorientierten Förderprogramme des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie mit zusätzlichen Mitteln für 2020 ausstatten müssen. Viele Vorhaben, die Covid-19-bedingt nicht umgesetzt und auch grundsätzlich wegen begrenzter Budgets bisher keine Bewilligung bekommen konnten, können nun berücksichtigt werden und helfen insbesondere KMU Innovationen anzugehen bzw. durch die Vielzahl von Transferaktivitäten eigene Produkte und Dienstleistungen für die Zukunft fit zu machen. Bei der IGF werden die zusätzlichen Mittel voraussichtlich zu einigen tausend mehr Unternehmensbeteiligungen führen, hunderte Nachwuchsingenieure und sonstige Fachkräfte in Projekten involvieren. Und: Jedes Vorhaben der Industriellen Gemeinschaftsforschung ist natürlich auch immer Strukturförderung, da großartige Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland die Projekte realisieren.“
Kurz nach dem Bundestag hat am 3. Juli 2020 auch der Bundesrat den zweiten Nachtragshaushalt zur Finanzierung der Corona-Hilfsmaßnahmen gebilligt. Damit wurde das Konjunkturpaket der Koalition im Bundeshaushalt 2020 umgesetzt. Aus dem Nachtrag stehen im Einzelplan des Bundeswirtschaftsministeriums nun zusätzlich 50 Millionen Euro für den Haushaltstitel „Industrieforschung für Unternehmen“ zur Verfügung.
Nach Unterzeichnung durch den Bundespräsidenten kann das Gesetz im Bundesgesetzblatt verkündet werden und rückwirkend zum 1. Januar 2020 in Kraft treten.
Über die AiF
Die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. ist das Forschungsnetzwerk für den deutschen Mittelstand. Sie fördert Forschung, Transfer und Innovation. Als Dachverband von 101 gemeinnützigen Forschungsvereinigungen mit mehr als 50.000 eingebundenen Unternehmen und über 1.200 beteiligten Forschungseinrichtungen leistet sie einen wichtigen Beitrag, die Volkswirtschaft Deutschlands in ihrer Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken. Die AiF als gemeinnütziger Verein organisiert die Industrielle Gemeinschaftsforschung und betreut über die AiF Projekt GmbH und die AiF F∙T∙K GmbH, ihre einhundertprozentigen Tochtergesellschaften, weitere Förderprogramme der öffentlichen Hand. Im Jahr 2019 setzte die AiF über 496 Millionen Euro an öffentlichen Fördermitteln ein. Seit ihrer Gründung im Jahr 1954 lenkte sie 12,5 Milliarden Euro öffentliche Fördermittel in neue Entwicklungen und Innovationen und brachte 238.000 Forschungsprojekte auf den Weg.
Pressekontakt
AiF e.V. Forschungspolitik, Frauke Frodl, frauke.frodl@aif.de, Telefon: +49 30 64475 215
AiF-Präsident Prof. Sebastian Bauer
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Politik, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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