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Wissenschaft
'Alternative' Therapiekonzepte beim Kind
Kinderärzte und -chirurgen tagen am 13./14. November in Jena
Jena (06.11.98) Kinderarzt und Kinderchirurg sehen sich zunehmend mit 'alternativen' Behandlungskonzepten konfrontiert. "Die Ausbildung an einer Universität hilft dem Mediziner dabei nicht", urteilt der Jenaer Kinderchirurg Prof. Dr. Felix Schier, "da die Gedankengänge der 'Alternativen' ihm kaum bekannt, oft auch gar nicht nachvollziehbar sind." Neben den von der Schulmedizin akzeptierten klassischen Naturheilverfahren stehen Behandlungsmethoden, denen die Schulmedizin mit offener Reserve gegenübersteht: zum Beispiel der Homöopathie, der Akupunktur, der ayurvedischen Medizin etc. "Selbst in der eigentlichen Kinderchirurgie finden sich Ansätze der 'alternativen' Medizin, so in der post-operativen Nachsorge und in der chirurgischen Krebstherapie", weiß Prof. Schier.
Um dem offenbar vorhandenen Wissensdefizit und den Berührungsängsten zu begegnen, veranstaltet der Kinderchirurg am 13. und 14. November im Hotel Esplanade einen Kongreß über 'alternative' Therapiekonzepte beim Kind. Experten aus ganz Deutschland und dem Ausland werden die mehr als 200 erwarteten Teilnehmer aus dem In- und Ausland über zahlreiche Facetten des Themas informieren.
"Seit dem 2. Weltkrieg hat kein kinderärztlicher oder kinderchirurgischer Kongreß mehr versucht, mit der 'alternativen Medizin' den Dialog aufzunehmen", begründet Schier seine Initiative. In Jena wird daher zunächst einmal dargestellt, wie weit sie in Deutschland überhaupt verbreitet ist, welche Gruppe von Fachärzten sie gerne anwendet, welche Art von Eltern sie bevorzugt, welche Formen der alternativen Medizin bei den Eltern am weitesten verbreitet sind und welche Varianten bei Kindern am meisten verwendet werden.
Nach dieser Bestandsaufnahme werden die in Deutschland beim Kind am häufigsten eingesetzten 'alternativen' Konzepte von einem ihrer führenden Experten vorgestellt.
Die meisten Verständigungsschwierigkeiten haben die 'Alternativen' und die 'Schulmediziner' in der Frage, wie die Wirksamkeit nachgewiesen werden kann. Experten werden in Jena darüber diskutieren, ob der Erfolg der 'Alternativmedizin' überhaupt gelingen kann oder ob er aus Prinzip geleugnet wird. Gerade für diese Fragestellung wird es interessant sein, mit welchem Gewinn die Verfahren in der Tiermedizin eingesetzt werden - darüber wird ein Tiermediziner berichten. Abschließend stellen Psychologen einige Studien vor, die die Sicht der Eltern und Patienten auf diese anderen Verfahren untersucht.
Kontakt:
Prof. Dr. Felix Schier, Klinik für Chirurgie/Abt. Kinderchirurgie der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Bachstr. 18, 07743 Jena
Tel.: 03641/933165 oder 934103, Fax: 03641/933446
e-mail: schier@bach.med.uni-jena.de
Internet: http://www.uni-jena.de/kindchir
Hinweis für die Redaktionen:
Zum Auftakt der Tagung wird es eine Pressekonferenz geben. Sie findet am Freitag, 13. November, um 12.00 Uhr im Berliner Saal des Hotels Esplanade Jena (Carl-Zeiß-Platz 4) statt. Hierzu sind Sie herzlich eingeladen.
Friedrich-Schiller-Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Axel Burchardt M. A.
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641/931041
Fax: 03641/931042
e-mail: hab@sokrates.verwaltung.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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