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Die alljährlich publizierten herzchirurgischen Zahlen und Fakten der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG) zeigen die bundesweite, herzchirurgische Versorgung auf konstant hohem Niveau.
Leichter Anstieg der herzchirurgischen Operationen im Vergleich zum Vorjahr
Die herzchirurgischen Leistungszahlen – kategorisiert nach Eingriffen und Überlebensraten – werden alljährlich von der Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) veröffentlicht. Bundesweit ist die durchgängig flächendeckende Patientenversorgung durch die 78 etablierten Fachabteilungen für Herzchirurgie und insgesamt ca. 980 tätigen Fachärzte für Herzchirurgie gesichert. Im letzten Jahr ist die Gesamtzahl der Herz-Operationen im engeren Sinne leicht um 1,8 Prozent angestiegen und liegt bei 100.446 Eingriffen (2018: 98.707). Inkludiert man alle erfassten Eingriffskategorien und zählt Herzschrittmacher- und Defibrillator-Eingriffe, sowie die Operationen der herznahen Hauptschlagader ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine dazu, summiert sich die Gesamtzahl auf 175.705 im Jahr 2019 (Eingriffe im Jahr 2018: 174.902).
Deutlich höheres Alter der am Herzen operierten Patienten
In den letzten zehn Jahren (2009-2019) ist Anzahl der herzchirurgischen Operationen bei Patienten der Altersgruppe 70+ deutlich angestiegen. Trotz der jährlichen Zunahme älterer Patienten in den herzchirurgischen Fachabteilungen, blieben die Krankenhaus-Überlebensraten in den einzelnen Eingriffskategorien durchweg stabil. Im Jahr 2019 waren 33,5 Prozent der Patienten 70 bis 79 Jahre; 18,6 Prozent sogar 80 Jahre und älter. Die Gruppe der über 80jährigen nahm im vergangenen Jahr um 6,2 Prozent zu und machte 18,6 Prozent aller operierten Herzpatienten aus. Die nahezu gleichbleibende Überlebensrate von ca. 97 Prozent spiegelt die erfolgreiche sowie qualitativ hochwertige herzchirurgische Versorgung von älteren und hochbetagten Patienten.
Koronare Bypass-Operationen stiegen leicht an
Für das Jahr 2019 ist ein leichter Anstieg der isolierten koronaren Bypass-Operationen von 0,66 Prozent auf 34.224 zu verzeichnen (2018: 33.999) bei gleichzeitigem Anstieg (0,2 Prozent) der Überlebensrate auf 97,3 Prozent. Die Durchführung der koronaren Bypass-Operationen mit weiteren Prozeduren lag 2019 bei 9.869 im Vergleich zum Vorjahr 2018 mit 10.264.
Herzklappeneingriffe steigen seit Jahren an
Bundesweit ist die Aortenklappenstenose derzeit die häufigste invasiv therapierte Herzklappenerkrankung, gefolgt von der Mitralklappeninsuffizienz. Wurden 2018 noch 34.915 isolierte Herzklappen-Operationen gezählt, waren es im vergangenen Jahr bereits 36.650 – eine Steigerung von ca. 4,7 Prozent. Der überwiegende Teil der Herzklappen-Operationen betrifft die Aortenklappe. Bei 9.391 Patienten wurde im letzten Jahr eine isolierte herzchirurgische Aortenklappenoperation mit Anwendung der Herz-Lungen-Maschine durchgeführt (2018: 10.022). In weiteren 1.358 Kombinations-Eingriffen wurde die Aortenklappe ersetzt und gleichzeitig auch die Mitralklappe rekonstruiert oder ersetzt. Durch den Einsatz kathetergestützter Therapieverfahren stieg die Zahl der Eingriffe bei Patienten mit erworbenen Herzklappenerkrankungen in den letzten zehn Jahren spürbar an. Die Entscheidung für eine herzchirurgische Operation oder das kathetergestützte Therapieverfahren erfolgt anhand wissenschaftlicher Leitlinien, in denen u.a. ein etabliertes interdisziplinäres Herzteam obligat ist.
Rekonstruierte Mitralklappe ist Goldstandard
Bei den 6.419 (2018: 6.222) isolierten Mitralklappen-Operationen setzte sich der Trend der letzten Jahre fort: Bei rund zwei Drittel bzw. 64,5 Prozent (+0,2% im Vergleich zum Vorjahr mit 64,3%) der Operationen konnte die patienteneigene Mitralklappe rekonstruiert werden, wobei die Überlebensrate bei 98,9 Prozent lag. In den übrigen 2.279 Eingriffen wurde die Mitralklappe herzchirurgisch durch eine Prothese ersetzt. Dies auch vor dem Hintergrund, dass nicht jeder Herzklappenfehler für eine Rekonstruktion zugänglich ist. Die In-Hospital-Überlebensraten stieg auf 99,2 Prozent für die Rekonstruktionen.
Herzunterstützungssysteme als alternative Therapie
Die Zahl der implantierten Herzunterstützungssysteme für schwerst-herzinsuffiziente Patienten ist von 942 im Jahr 2018 auf insgesamt 953 im vergangenen Jahr angestiegen, wobei die sog. Links-/Rechtsherz-Unterstützungssysteme bei 97 Prozent der Patienten zum Einsatz kommen (924 L/RAVD im Vorjahr: 903). Eine eher untergeordnete Rolle spielen die biventrikulären Herzunterstützungssysteme mit einer Zahl von 14 Implantationen in 2019 (Vorjahr: 16) und die sogenannten Kunstherzen (Total artificial heart) mit verpflanzten 15 TAH in 2019 (2018:23).
Mehr Spenderherzen verpflanzt
Erfreulicherweise ist die Anzahl der Spenderherzen und damit die Zahl der Herztransplantationen um 6,7 Prozent gestiegen: von 312 (2018) auf 333 im vergangenen Jahr. Die DGTHG begrüßt die steigende Organspendebereitschaft und weist gleichzeitig darauf hin, dass rund 10.000 Menschen bundesweit auf ein geeignetes Organ warten. Mit der eigenen Kampagne der Fachgesellschaft, gestartet im Februar 2020, wollen die HerzchirurgenInnen weiter für das Thema sensibilisieren, denn bis dato gibt es keinen adäquaten Ersatz für das menschliche Herz.
Die gesamte Leistungsstatistik (Folien und Report) steht zum kostenfreien Download unter:
https://www.dgthg.de/de/dgthg_leistungsstatistik
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Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG) mit Sitz in Berlin ist eine gemeinnützige, wissenschaftliche, medizinische Fachgesellschaft, deren Ziele u.a. der Förderung der Wissenschaft und Weiterentwicklung von Therapien auf dem Gebiet der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie sind. Zu den weiteren Hauptaufgaben zählen die Durchführung von Weiter- und Fortbildungsprogrammen, Erstellung medizinischer Leitlinien, Förderung von Nachwuchskräften und die Ausrichtung medizinischer Fachtagungen. Als Vertretung der über 1.000 in Deutschland tätigen und in der DGTHG organisierten Thorax-, Herz- und Kardiovaskularchirurgen stehen die Verantwortlichen der Fachgesellschaft für einen Dialog mit der Öffentlichkeit, Politik und Wirtschaft zur Verfügung.
https://www.dgthg.de/de/dgthg_leistungsstatistik
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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