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21.07.2020 14:45

HDZ NRW: Neue Studie zum Antikörpernachweis bei Blutspendern

Anna Reiss Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum - Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen

    Nur etwa 1 Prozent der Untersuchten ist vermutlich immun gegen die COVID-19-Erkrankung.

    Eine aktuelle Studie des Instituts für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, hat bei nur 29 von mehr als 3.000 Blutspendern in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen Antikörper gegen das SARS-CoV-2 Virus nachgewiesen.

    „Weil ein hoher Anteil der COVID-19 Erkrankungen milde oder unerkannt verläuft, war die Dunkelziffer der tatsächlichen Infektionszahlen bisher eine Unbekannte für uns“, erläutert Institutsdirektor Prof. Dr. Cornelius Knabbe. „Die Ergebnisse unserer Studie lassen jetzt Rückschlüsse auf einen mit knapp 1 Prozent eher niedrigen Durchseuchungsgrad der Bevölkerung in den untersuchten Bundesländern zu.“ Sie bestätigen demnach auch die derzeitigen Erkenntnisse über einen bislang milden Verlauf der Infektion in Deutschland.

    Experten gehen davon aus, dass sich ohne Gegenmaßnahmen etwa 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung mit dem SARS-Cov2-Virus anstecken und nach überstandener Erkrankung immunisieren könnten. Erst wenn im Verlauf der Pandemie eine entsprechend hohe Immunisierung erreicht ist, nehmen die Fallzahlen wieder ab. „Infolge der Immunantwort bildet das Immunsystem der meisten an COVID-19 erkrankten Personen innerhalb weniger Wochen sogenannte IgG Antikörper, die gegen das Virus gerichtet sind und über längere Zeit im Blut nachweisbar sind“, erklärt Professor Knabbe. Hinsichtlich eines solchen positiven Antikörper-Nachweises (sog. Seroprävalenz) untersuchte seine wissenschaftliche Arbeitsgruppe um Privatdozentin Dr. Tanja Vollmer das Blut von insgesamt 3.186 Blutspendern aus Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen im Zeitraum März bis Juni dieses Jahres. Die Anzahl seropositiver Blutspender ist mit einer Inzidenz von 0.91 Prozent (29/3.186) insgesamt gering. Einzeln betrachtet war die nachgewiesene Seroprävalenz in Niedersachsen (7/576, 1.22 Prozent) höher als in Nordrhein-Westfalen (16/1.700, 0.94 Prozent) und Hessen (6/910, 0.66 Prozent). Zum Vergleich: In sogenannten Hot-Spot Regionen wie Heinsberg wurden Seroprävalenzen in einer Größenordnung von etwa 15 Prozent nachgewiesen.

    Weitere Informationen:

    Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
    Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Leitung: Anna Reiss
    Georgstr. 11
    32545 Bad Oeynhausen
    Tel. 05731 97-1955
    Fax 05731 97-2028
    E-Mail: info@hdz-nrw.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Univ.-Prof. Dr. med. Cornelius Knabbe
    Direktor des Instituts für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin
    Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen


    Originalpublikation:

    Fischer Bastian , Knabbe Cornelius , Vollmer Tanja . SARS-CoV-2 IgG seroprevalence in blood donors located in three different federal states, Germany, March to June 2020.
    Euro Surveill. 2020;25(28):pii=2001285. https://doi.org/10.2807/1560-7917.ES.2020.25.28.2001285.


    Weitere Informationen:

    http://www.hdz-nrw.de


    Bilder

    Prof. Dr. Cornelius Knabbe (Mitte), PD Dr. rer. nat. Tanja Vollmer und Dr. rer. nat. Bastian Fischer, Institut für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin am HDZ NRW, Bad Oeynhausen
    Prof. Dr. Cornelius Knabbe (Mitte), PD Dr. rer. nat. Tanja Vollmer und Dr. rer. nat. Bastian Fischer ...
    (Foto: Marcel Mompour).
    HDZ NRW


    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung HDZ NRW vom 21.07.2020

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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