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Wissenschaft
Seltene Erden sind das Öl des 21. Jahrhunderts. Moderne Hochtechnologien wie Windenergie, Elektromobilität oder medizinische Diagnostik würden ohne sie nicht effektiv funktionieren. Aber je wichtiger sie werden und je mehr wir von ihnen verbrauchen, desto mehr gelangen sie auch in die Umwelt. Die Verbreitung der Seltenen Erden im Wasser und in Meerestieren in drei Fjorden Norwegens wird an der Jacobs University als Teil eines internationalen Forschungsverbundes jetzt erstmals detailliert untersucht.
Küstenregionen, die Schnittstelle zwischen Land und Meer, sind als Lebensraum von Mensch und Tier weltweit von besonderer Bedeutung. Diese Gebiete werden durch die Fischerei-, Energie- und Rohstoffwirtschaft intensiv genutzt, sie sind aber auch als Naturraum und für die Erholung wichtig. Das ist vor den Toren Bremens nicht viel anders als in Norwegen, dessen Fjorde ökologisch extrem wertvoll sind. Zugleich beherbergen sie wirtschaftlich wichtige Aquakulturen wie Lachsfarmen und sind weltbekannte Touristenattraktionen. Durch ihre enorme Bedeutung für Ökologie und Ökonomie müssen für die norwegischen Fjorde die unterschiedlichen Interessen deshalb sorgfältig abgewogen und in Einklang miteinander gebracht werden.
Der Norwegische Forschungsrat stellt daher rund 1,1 Millionen Euro für das Forschungsprojekt ELEMENTARY zur Verfügung, in dem eine internationale Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Norwegen, Dänemark und Deutschland die Verbreitung der Seltenen Erden in drei norwegischen Fjorden untersuchen wird. Die Jacobs University ist an diesem Projekt durch Michael Bau, Professor für Geowissenschaften, und die Doktorandin Anna Zocher beteiligt. „Wir werden an der Jacobs University Wasserproben aus den Fjorden und aus den Flüssen und Klärwerken geochemisch untersuchen. Die Ergebnisse werden zeigen, wo es Gebiete mit anomal hohen Konzentrationen gibt. Und dort werden wir dann gemeinsam mit unseren skandinavischen Kolleginnen und Kollegen auch Fische und Muscheln untersuchen, um herauszufinden, ob und inwieweit diese Kontaminationen die marinen Lebewesen gefährden”, erklärt Michael Bau.
“Wir haben drei Fjorde ausgewählt, von denen bekannt ist, dass Seltene Erden aus Klärwerken, aus der Düngemittelproduktion und aus dem Bergbau eingeleitet werden”, ergänzt Anna Zocher. Die Bremerhavenerin hat die Jacobs University als Bachelor-Studentin kennengelernt und ist nach ihrem Master in Nordschweden für ihre Doktorarbeit nach Bremen zurückgekehrt.
Die Forschungsgruppe für Rohstoff- und Umweltstudien um Professor Bau an der Jacobs University Bremen ist seit Jahren weltweit führend im Bereich der Umweltgeochemie der sogenannten „kritischen Hochtechnologiemetalle“ wie den Seltenen Erden oder auch von Scandium, Hafnium oder Gallium. Die Bremer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kombinieren Grundlagenforschung mit angewandter Forschung sowie Rohstoff- mit Umweltforschung. Sie untersuchen dabei eine breite Palette geologischer und biologischer Proben vom Bremer Trinkwasser bis zu den Flüssen und Gletschern Islands und Grönlands; von Manganknollen aus der Tiefsee bis zu Lagerstätten in Marokko und Südafrika; von Muscheln aus der Nordsee bis zu Pilzen aus Bremen und Niedersachsen.
Die Forschungsgruppe gehört an der Jacobs University Bremen zum erst kürzlich wieder erfolgreich akkreditierten Studiengang “Earth and Environmental Sciences”, der im bekanntesten deutschen Universitäts-Ranking „CHE“ wiederholt als bester Studiengang für Geowissenschaften ausgezeichnet wurde. Erst vor wenigen Wochen belegte er bei der internationalen Universitätsbewertung U-Multirank unter weltweit 172 Universitäten den 2. Platz im Bereich Forschung und den 1. Platz im Bereich Lehre.
Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1500 Studierenden stammen aus mehr als 120 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.
Für weitere Informationen: www.jacobs-university.de
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Prof. Dr. Michael Bau
Professor of Geoscience
Email: m.bau@jacobs-university.de
https://www.sintef.no/en/projects/elementary/
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Jacobs University Bremen erforschen die Umweltbelast ...
Michael Bau
Michael Bau
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geowissenschaften, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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