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Das Interdisziplinäre Brustzentrum am Mannheimer Universitätsklinikum hat sein Zertifizierungs-Verfahren erfolgreich abgeschlossen. Dies wird auf zwei Urkunden dokumentiert, die Professor Dr. Wolfgang Tilgen für die Deutsche Krebsgesellschaft und Dipl.-Ing. Gerd Seintsch für den TÜV Süddeutschland am Donnerstag, 29. Januar 2004, überbrachten. Das Brustzentrum ist die bundesweit 15. Einrichtung dieser Art, die zertifiziert worden ist. Mit solch einem "Gütesiegel" wird der Nachweis erbracht, dass ein Brustzentrum hohen fachlichen Anforderungen bei der Diagnostik und der Therapie von Brusterkrankungen gerecht wird.
Ziel des Brustzentrums ist es, Patientinnen eine schnelle und sichere Diagnostik sowie eine optimale Therapie und Nachbehandlung des Brustkrebses unter einem Dach anzubieten. Eine ärztlich betreute zentrale Anlaufstelle in der Universitäts-Frauenklinik sorgt für die fächerübergreifende Zusammenarbeit. Das ganzheitliche Betreuungskonzept wird unter anderem durch regelmäßige interdisziplinäre Gesprächsrunden gesichert, bei denen die Brustkrebs-Experten die Patientin in ihre Entscheidungen mit einbeziehen. Das umfassende Angebot des Zentrums reicht bis hin zur psycho-onkologischen Betreuung, zur sozialmedizinischen Beratung oder auch zur Schmerztherapie. Geleitet wird das Zentrum von Professor Dr. Dr. h.c. Frank Melchert, dem Direktor der Universitäts-Frauenklinik, und Professor Dr. Christoph Düber, dem Direktor des Instituts für Klinische Radiologie.
Zu dem erfolgreichen Zertifizierungsverfahren durch die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Gesellschaft für Senologie sowie nach ISO 9001 / 2000 durch den TÜV Süddeutschland gratulierten Klinikum-Geschäftsführer Wolfgang Pföhler und Mannheims Bürgermeisterin Mechthild Fürst-Diery. Beide hoben die besondere Bedeutung hervor, bei einer Brustkrebs-Erkrankung das Wissen verschiedener medizinischer Fachgebiete zusammenzuführen.
Für eine Zertifizierung hat die Orientierung an einheitlichen Standards in Diagnostik und Therapie einen hohen Stellenwert. Außerdem muss pro Jahr eine Mindestanzahl an bestimmten Behandlungen nachgewiesen werden. Bedeutsam ist außerdem, ob klare Strukturen für eine gute fachübergreifende Zusammenarbeit der verschiedenen beteiligten Einrichtungen vorliegen.
Die Behandlung des Brustkrebses hat in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte gemacht. Dies zeigt sich unter anderem an dem zunehmenden Anteil von Operationen, bei denen auf eine Amputation der Brust verzichtet werden kann, die also brusterhaltend durchgeführt werden: Er liegt am Mannheimer Universitätsklinikum inzwischen bei rund zwei Drittel der durchgeführten Mamma-Karzinom Operationen. Die Strahlentherapie, die sich an eine brusterhaltende Operation anschließt, kann bei vielen Patientinnen inzwischen deutlich verkürzt werden. Denn bereits vor anderthalb Jahren wurde am Klinikum die "intraoperative Radiotherapie" (IORT) im Rahmen einer Studie eingeführt. Dabei wird noch während der Operation das Gewebe in der unmittelbaren Umgebung des zuvor entfernten Tumors bestrahlt. Die Strahlungsquelle wird dazu direkt in die Wundhöhle gesetzt. Wie bei der konventionellen Strahlentherapie sollen auf diese Weise möglicherweise noch unerkannt vorhandene weitere Krebszellen vernichtet werden.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Organisatorisches
Deutsch
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