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Margeriten und Orchideen, summende Bienen und Schmetterlinge inmitten von verschiedensten Gräsern: So stellen wir uns eine "richtige" Wiese vor. Doch diese Biotope sind kaum noch zu finden. Die Landwirtschaftlichen Fakultäten der Universitäten Bonn und Gießen haben in den letzten Jahren Lösungsansätze erarbeitet, um das Verschwinden dieser bunten, blüten- und insektenreichen Wiesen, Weiden und Magerrasen in Nordrhein-Westfalen zu verhindern. Um Erfolge, aber auch Probleme und Perspektiven einer ressourcenschonenden Grünlandnutzung dreht es sich am 4. Februar bei einer Fachtagung in der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn. Die Veranstaltung, zu der auch Journalisten willkommen sind, findet im Institut für Tierzuchtwissenschaft in der Endenicher Allee 15 statt.
Wiesen und Weiden mit einer großen Vielfalt an Tieren und Pflanzen sind erst durch die Bewirtschaftung des Menschen entstanden: Was ursprünglich Waldgebiet war, wurde gerodet und dem Vieh zur Verfügung gestellt. "Da standen dann auf einer Weide nur wenige Tiere, und die Fläche wurde nur einmal im Jahr gemäht" erklärt Dr. Sven Brenner vom Lehr- und Forschungsschwerpunkt "Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft", der die Tagung organisiert. Es entstand eine Wiese mit zahlreichen Tier- und Pflanzenarten, die oft über Jahrhunderte erhalten blieb.
In den letzten vierzig Jahren ist diese Biodiversität immer mehr zurückgegangen - nicht zuletzt wegen des technischen Fortschritts und des erhöhten Einsatzes von Düngemitteln. Manche Pflanzen vertragen die starke Düngung nicht und werden durch andere Arten verdrängt. Wenn unrentable Wiesen nicht mehr bewirtschaftet werden, wachsen dort mit der Zeit mehr und mehr Büsche und verdrängen die vorherige Vegetation.
Seit den Achtziger Jahren versucht man durch entsprechende Programme, den Verlust dieser Biotope aufzuhalten. Mit dem so genannten Vertragsnaturschutz soll dem Naturschutz ein angemessener Stellenwert gesichert werden. Dabei werden landwirtschaftliche Betriebe dazu motiviert, Flächen natur-, umwelt- und landschaftsverträglich zu nutzen. Dies ist jedoch für Landwirte erst dann interessant, wenn mindestens gleichwertige oder - noch besser - höhere Einnahmen für die Betriebe sichergestellt sind. Inwiefern sich die von der Europäischen Union geplanten produktions-entkoppelten Ausgleichszahlungen auswirken, bleibt abzuwarten
Während der Fachtagung werden Wissenschaftler unter anderem über verschiedene Landnutzungskonzepte sowie Möglichkeiten und Grenzen einer ressourcenschonenden Grünlandbewirtschaftung referieren. Zu den Vorträgen sind auch Journalisten herzlich willkommen. In der Mittagspause besteht für sie die Möglichkeit, bei einem kleinen Imbiss Fragen an die Referenten zu stellen.
Das vollständige Programm der Fachtagung findet sich unter http://www.usl.uni-bonn.de/docs/frame_akt.html
Ansprechpartner:
Dr. Sven Brenner
Landwirtschaftliche Fakultät der Universität Bonn
Telefon: 0228/73-2285
E-Mail: usl@uni-bonn.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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