idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
21.08.2020 13:23

Göttinger Professoren beteiligen sich an Gutachten zu nachhaltigerer Ernährung

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE), ein interdisziplinär besetztes Gremium, welches das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bei der Entwicklung seiner Politik ehrenamtlich berät, übergibt heute sein neues Gutachten „Eine integrierte Ernährungspolitik entwickeln und faire Ernährungsumgebungen gestalten“ an die Bundesministerin Julia Klöckner in Bonn. Darin formuliert der WBAE neun zentrale Empfehlungen für die Transformation des Ernährungssystems, welche sich an den vier zentralen Zieldimensionen einer nachhaltigeren Ernährung orientiert, den sogenannten „Big Four“: Gesundheit, Soziales, Umwelt und Tierwohl.

    Empfohlen werden unter anderem die schrittweise Einführung einer qualitativ hochwertigen und beitragsfreien Kita- und Schulverpflegung, die Abschaffung der Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes für tierische Produkte, die Einführung einer neuen Verbrauchssteuer auf zuckerhaltige Getränke sowie die Einführung eines verpflichtenden Klimalabels für alle Lebensmittel. Das Gutachten zeigt, dass in der öffentlichen Diskussion zu häufig symbolpolitisch gestritten wird, beispielweise über Plastiktüten, statt über zentrale umweltpolitische Stellschrauben wie die Notwendigkeit eines deutlich reduzierten Konsums tierischer Produkte. Deutschland ist im internationalen Vergleich bei der Ernährungspolitik Nachzügler. Die Verantwortung wird zu stark auf die einzelnen Konsumenten verlagert; die Politik müsse stärker eingreifen und unterstützen, um nachhaltiges Verhalten zu fördern, so der WBAE.

    An der Erarbeitung waren mit Prof. Dr. Achim Spiller und Prof. Dr. Matin Qaim des Departments für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung sowie Prof. Dr. José Martínez des Instituts für Landwirtschaftsrecht drei Professoren der Universität maßgeblich beteiligt. „In dem komplexen, durch starke Lobbyeinflüsse geprägten Politikfeld der Ernährung ist eine zurückhaltende Ernährungspolitik das falsche Signal“, äußert sich Spiller, der die Ko-Leitung des Gutachtens innehatte.

    Die zentralen Themenfelder des Gutachtens spiegeln sich auch in der Forschung der Universität Göttingen wider. Unter anderem beschäftigt sich Prof. Spiller im interdisziplinären Verbundprojekt „Pflanzlich-orientierte Ernährungsstile als Schlüssel zur Nachhaltigkeit" (NES) mit den Möglichkeiten, den Fleischkonsum zu reduzieren. Prof. Qaim forscht intensiv zur Bekämpfung der globalen Fehlernährung und zu Fragen nachhaltiger Landwirtschaft. Prof. Martínez untersucht vertieft den rechtlichen Rahmen eines nachhaltigeren Lebensmittelsystems (mit Schwerpunkt im Umwelt- und Tierschutz sowie Wettbewerbsrecht).


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Achim Spiller
    Georg-August-Universität Göttingen
    Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung
    Abteilung Marketing für Agrarprodukte und Lebensmittel
    Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
    Telefon: 0151-42482716
    Email: a.spiller@agr.uni-goettingen.de


    Bilder

    Bundesministerin Julia Klöckner mit Mitgliedern des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) in Bonn.
    Bundesministerin Julia Klöckner mit Mitgliedern des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik, Ern ...
    BMEL/Mewes


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Pressetermine
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).