idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Die Gefahren, die von Nanomaterialien durch ihre sehr geringe Größe für Mensch und Umwelt ausgehen, sind noch nicht vollständig geklärt. Daher benötigt man neue Technologien, um bereits vor der industriellen Herstellung die von den Nanomaterialien ausgehenden Risiken zu erkennen und zu minimieren. Das »Safety-by-Design«-Konzept zielt auf die Risikominimierung in einem frühen Stadium des Designprozesses ab. Neben Qualität und Wirksamkeit wird damit auch die Sicherheit des Produkts schon während der Entwurfsphase bestimmt. Das EU-Projekt »SABYDOMA - SAfety BY Design Of nanoMAterials« entwickelt neue »Safety-by-Design«-Protokolle und implementiert sie in industriellen Prozessen.
Das »SABYDOMA«-Projekt befasst sich mit der Entwicklung neuer »Safety-by-Design«-Protokolle und deren Implementierung in industriellen Prozessen. Ein neuartiger Ansatz dieses EU-Projekts ist die Anwendung der Systemkontroll- und Optimierungstheorie einschließlich der Philosophie der Model Predictive Control (MPC), um das gesamte Thema »Sicherheit durch Design« von der Laborinnovation bis zur industriellen Produktionslinie zu verbinden.
Ein ebenso wichtiger innovativer Schritt von »SABYDOMA« ist der Aufbau von Test-Plattformen mit hohem Durchsatz, mit denen Nanomaterialien hergestellt und direkt am Produktionsort hinsichtlich ihrer Toxizität untersucht werden. Die Screening-Plattform umfasst physiochemische Sensorelemente und In-vitro-Targets unterschiedlicher Komplexität (von der 2D-Biomembran bis zu komplexen Zelllinien). Das Signal des Screenings steuert in einer Rückkopplungsschleife das Re-Design und die Produktion der sicheren Nanomaterialien.
Aufbauend auf den Ergebnissen des 2019 beendeten EU-Projekts »HISENTS« wird »SABYDOMA« anhand von vier industriellen Fallstudien Technologien zum direkten Screening von Nanomaterialien in verschiedenen Phasen des Produktionsprozesses entwickeln. Die Testplattformen werden dabei im Laufe des Projekts vom Technologie-Reifegrad (TRL) 4 (Versuchsaufbau im Labor) zum Reifegrad 6 (Prototyp in Einsatzumgebung) weiterentwickelt.
Fraunhofer IBMT-Expertise im Bereich biohybrider Systeme
Das Fraunhofer IBMT ist an dem Projekt mit den Abteilungen »Bioprozesse und Bioanalytik« sowie »Biomedizinische Mikrosysteme« beteiligt. Die IBMT-Wissenschaftler bringen ihre langjährige Erfahrung im Bereich Biohybride Systeme in »SABYDOMA« ein und entwickeln ein mikrofluidisches zellbasiertes Modul von TRL4 zu TRL6 weiter. Das fluidische In-vitro-Modul ist Teil der in »SABYDOMA« angestrebten Hoch-Durchsatz-Screening-Plattform. Es soll während der Produktentwicklung und -herstellung flexibel in den Herstellungsprozess eingebunden werden und automatisiert Daten zur Toxizität der Produkte liefern.
Das »SABYDOMA«-Projektteam setzt sich aus 19 internationalen Partnern (Universitäten, Forschungszentren, KMU) aus 15 Ländern zusammen. Die Partner kommen aus Österreich, Bulgarien, Zypern, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Norwegen, Portugal, Spanien, Großbritannien und der Ukraine sowie aus Australien, Hongkong und der Republik Korea.
Projektförderung: Das SABYDOMA-Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms HORIZON 2020 finanziert (Fördernummer 862296).
Dauer des Projekts: 01.04.2020 – 30.09.2023
Koordinator: Universität Leeds (Großbritannien)
Projektpartner:
University of Leeds, Großbritannien
University of Birmingham, Großbritannien
MISVIK Biology OY, Finnland
Norsk Institutt for Luftforskning Stiftelse, Norwegen
National Technical University of Athens, Griechenland
Novamechanics Limited, Zypern
Applied Nanoparticles SL, Spanien
RESCOLL Technology Centre of Materials, Frankreich
Creative Nano PC, Griechenland
Nanotechcenter LLC, Ukraine
BioNanoNet Forschungsgesellschaft MBH, Österreich
Ideaconsult Limited Liability Company, Bulgarien
Everest Law Brussels scrl, Belgien
Factor Social – Consultoria em Psico – Sociologia e Ambiente LDA, Portugal
Industry-University Cooperation Foundation of Hanyang University, Korea
Korea Research Insitute of Chemical Technology, Korea
La Trobe University, Australien
The University of Hong Kong, Hong Kong
Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT, Deutschland
Ansprechpartnerin am Fraunhofer IBMT:
Dr. Yvonne Lydia Kohl
Gruppenleiterin Nanotoxikologie
Telefon: +49 6897 9071 256
E-Mail: yvonne.kohl@ibmt.fraunhofer.de
http://www.sabydoma.eu
https://www.ibmt.fraunhofer.de
SABYDOMA - Sicherheit durch Design von Nanomaterialien.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).