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KOBLENZ. Der mit 1.000 Euro dotierte DAAD-Preis zeichnet jedes Jahr herausragende internationale Studierende aus, die sich sowohl durch besondere akademische Leistungen als auch bemerkenswertes gesellschaftliches oder interkulturelles Engagement hervorgetan haben. In diesem Jahr konnte der syrische Architektur-Student Hussam Alshawakh die Jury durch sein hohes soziales Engagement auf vielen Ebenen und ausgezeichnete Studienleistungen überzeugen. Als Jahrgangsbester schloss er im Juli 2020 sein Bachelor-Studium ab.
Vor mehr als fünf Jahren flüchtete Hussam Alshawakh nach Deutschland, um dem Krieg in seiner syrischen Heimat zu entkommen. Dafür musste er seine Familie zurücklassen und sein Architekturstudium aufgeben. Im Oktober 2017 konnte er sein Studium dann an der Hochschule Koblenz fortsetzen – mit außerordentlichem Erfolg. Im Sommer schloss der 25-jährige sein Bachelorstudium der Architektur als Jahrgangsbester ab und startet nun mit dem Masterstudium. Geholfen hat ihm dabei auch die Unterstützung des International Office der Hochschule, das internationalen Studierenden und somit auch geflüchteten Menschen mit vielen Hilfsangeboten zu Seite steht.
Prof. Jo Ruoff, Studiengangsleiter für den Bachelorstudiengang Architektur im Fachbereich bauen-kunst-werkstoffe, nominierte Alshawakh für den DAAD-Preis 2020: „Ich habe Hussam Alshawakh vor etwa zwei Jahren als besonders engagierten Studenten kennen gelernt. Er ist allen Aufgaben mit erfreulichem Wissensdurst und besonderer Leistungsbereitschaft begegnet und hat sie mit großer Ernsthaftigkeit und mit Können, vor allem im Zeichnen und Gestalten, bearbeitet.“ Es beeindrucke ihn, dass Alshawakh trotz der nicht unerheblichen Belastung aus dem Studium auch Zeit für seine vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten finde. „Insbesondere sein Engagement, Flüchtlingen, deren Schicksal er ja teilt, bei der Eingliederung in ihre neue Heimat zu helfen, sie zu begleiten und mit ihnen seine – positiven – Erfahrungen zu teilen, verlangt großen Respekt. Seine Freundlichkeit, aber auch Entschiedenheit ist sicherlich für Viele in dieser schwierigen Situation von großem Wert“, ist sich Ruoff sicher.
Seine Studienerfolge sieht der junge Syrer nicht als Privatsache, sondern vielmehr als Verantwortung für die Gesellschaft. Aus eigener Initiative bietet er fachliche Unterstützung für internationale Studierende an. Auch für das International Office stellte er seine Fähigkeiten in mehreren Projekten ehrenamtlich zur Verfügung. So hat der Student das Design und Layout für die Ausstellung „Flucht und Studium“ im Rahmen der International Week 2018 gestaltet und das Logo für die Erasmus-Studienorganisation ESN Koblenz erstellt.
Als Stipendiat des Avicenna Studienwerks ist er in sozialen Projekten mit Kindern und Senioren aktiv und engagiert sich privat als ehrenamtlicher gerichtlicher Betreuer und kümmert sich mit der Familie um die Pflege und Förderung seines schwerbehinderten Bruders. Auch setzt er sich vehement für den Abbau von Vorurteilen gegenüber Geflüchteten ein: Indem er selbst soziales Engagement, Leistungsbereitschaft und gelungene Integration lebt, zeigt er den Wert und Gewinn von Geflüchteten für die Gesellschaft insgesamt auf.
Der mit 1.000 € pro Hochschule dotierte DAAD-Preis, der seit mehr als zehn Jahren vergeben wird, soll dazu beitragen, den großen Zahlen ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen Gesichter zu geben und sie mit Geschichten zu verbinden. Die Studierenden, die über ihre jeweilige Hochschule einen solchen Preis erhalten haben, stehen für ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen aus der ganzen Welt. Sie sind künftige Partner für Deutschland in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft.
DAAD-Preisträger Hussam Alshawakh
Hochschule Koblenz/Lisek
Von links: Studiengangsleiter Prof. Jo Ruoff, Hussam Alshawakh und Pia Dekorsy, Koordinatorin intern ...
Hochschule Koblenz/Lisek
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Bauwesen / Architektur, Gesellschaft, Politik
überregional
Personalia, Studium und Lehre
Deutsch
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