idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Impfen ist die beste medizinische und gesellschaftliche Maßnahme zur Verhinderung von Infektionen und deren Ausbreitung. Dennoch gibt es Hindernisse in der Anwendung. Wie kann die Akzeptanz von Impfungen verbessert werden? Welche Impfungen benötigen wir in der Zukunft und wie entwickeln wir diese schnell und sicher? Dies sind wichtige Fragen nicht nur mit Blick auf die aktuelle COVID-19-Pandemie, sondern generell im Umgang mit Infektionserkrankungen. Das Diskussionspapier „Impfen: dringender Handlungsbedarf, großer Forschungsbedarf“ der Akademie der Wissenschaften in Hamburg zeigt konkrete Handlungswege zur Verbesserung des Infektionsschutzes der Bevölkerung durch Impfungen auf.
Schutzimpfungen zur Vermeidung von Infektionskrankheiten stellen eine der wichtigsten Errungenschaften der modernen Medizin dar. Sie sind das beste Mittel, um die Ausbreitung von Infektionskrankheiten einzudämmen oder zu verhindern und den Krankheitsverlauf für den Einzelnen abzumildern. Indirekte Folgen sind zum Beispiel die Verringerung des Antibiotikagebrauches und, damit einhergehend, die Verzögerung der bakteriellen Resistenzentwicklung. Wenn keine Therapie verfügbar ist, bleibt Impfung neben der allgemeinen Hygiene die einzige Möglichkeit der Krankheitsbekämpfung. Die globale Ausrottung der Pocken und der Rinderpest sowie die in greifbare Nähe gerückte Ausrottung der Kinderlähmung verdeutlichen das enorme Potenzial von Impfungen in der weltweiten Krankheitsbekämpfung.
Zurzeit stehen gegen mehr als 25 humanpathogene Krankheitserreger und eine Vielzahl von Tierpathogenen Impfstoffe zur Verfügung, allerdings ist das Potenzial von Impfungen längst nicht ausgeschöpft. Zum einen ist die Impfrate in der Bevölkerung vielfach unzureichend. Dies ist eine Herausforderung für jeden von uns, für die Gesundheitspolitik und für die epidemiologische, sozial- und verhaltenswissenschaftliche Forschung. Zum anderen besteht großes Potenzial in der Entwicklung neuer Impfstoffe. Hier sind weitere Anstrengungen der mikrobiologischen, immunologischen und translationalen Forschung gefordert.
Gerade die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und die großen Erwartungen, die auf der schnellen Entwicklung, Produktion und Anwendung eines effektiven, sicheren und gut verträglichen Impfstoffes ruhen, machen die Chancen von Impfungen deutlich, aber auch die vielfältigen Hürden und möglichen Risiken. Das Beispiel zeigt in besonderer Weise, dass die Herausforderungen nur durch die enge Zusammenarbeit verschiedener wissenschaftlicher Fachdisziplinen zu meistern sind.
Das Diskussionspapier „Impfen: dringender Handlungsbedarf, großer Forschungsbedarf“ wurde als Ergebnis interner und öffentlicher Diskussionen und Überlegungen der Akademie-Arbeitsgruppe „Infektionsforschung und Gesellschaft“ zwischen Frühjahr 2019 und Sommer 2020 erstellt.
Es ist an die Wissenschaft, die Politik und an die allgemeine Öffentlichkeit gerichtet.
Diskussionspapier zum Download:
https://www.awhamburg.de/fileadmin/redakteure/Publikationen/Faltblaetter_und_Bro...
Ansprechpartnerin:
Catherine Andresen
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit | Akademie der Wissenschaften in Hamburg
040/42 94 86 69–24 | presse@awhamburg.de
Die Akademie
Der Akademie der Wissenschaften in Hamburg gehören herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen aus Norddeutschland an. Sie trägt dazu bei, die Zusammenarbeit zwischen Fächern, Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Institutionen zu intensivieren. Sie fördert Forschungen zu gesellschaftlich bedeutenden Zukunftsfragen und wissenschaftlichen Grundlagenproblemen und macht es sich zur besonderen Aufgabe, Impulse für den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu setzen. Die Grundausstattung der Akademie wird finanziert von der Freien und Hansestadt Hamburg. Präsident der Akademie ist Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E.h. Edwin J. Kreuzer. Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg ist Mitglied in der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.
Akademie veröffentlicht Diskussionspapier zur Dringlichkeit von Impfungen
AdWHH
AdWHH
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Medizin, Politik
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).