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03.02.2004 15:03

Internationale Tagung: Wie lebten die kleinen Leute im frühen Mittelalter?

Kai Uwe Bohn Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    Internationale Mittelalter-Tagung vom 12. - 15. Februar 2004 in Bremen

    Im frühen Mittelalter - also von 500 bis 1000 nach Christus - lebten über 90 Prozent der Menschen auf dem Land und von der Landwirtschaft. Doch besonders die deutsche Mediävistik (Mittelalterforschung) beschäftigte sich vorwiegend mit dem verbleibenden Prozentsatz von Königen, Reiterkriegern und Klerikern. Fragen, wie Karl der Große den Bau seiner Pfalz in Aachen finanzierte, wie die eisernen Rüstungen der Reiter entstanden oder wie klösterlicher Landbesitz verwaltet wurde, stießen auf wenig Interesse. Inzwischen öffnet sich die internationale Mediävistik immer stärker der Untersuchung der materiellen Grundlagen des Lebens im Mittelalter, des geistigen und technischen Wissensstands sowie der Formen der Arbeitsorganisation. Angesichts der vielfältigen Verknüpfungen zu mentalen, technischen oder kulturwissenschaftlichen Fragestellungen ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit dabei unverzichtbar. Ein wichtiger Wegbereiter dieser Öffnung der historischen Forschung ist Professor Dieter Hägermann vom Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte der Universität Bremen,. Im Forschungsbereich zur frühmittelalterlichen Grundherrschaft genießt er international einen hervorragenden Ruf. Zu Ehren seines Abschieds aus der Bremer Universität findet vom 12. - 15. Februar 2004 eine internationale Tagung zum Thema "Tätigkeitsfelder und Erfahrungshorizonte des ländlichen Menschen" statt.

    Zur Tagung kommen die bedeutendsten Mediävistik-Forscherinnen und -Forscher aus ganz Europa und Israel in die Uni Bremen, um Fragen über den ländlichen Menschen auf dem neuesten Stand der Forschung zu diskutieren. In drei Schwerpunkten wird das komplexe Thema behandelt. Zum einen geht es um den verorteten Menschen, wo er lebte, wie er seine Umwelt geprägt hat und andererseits von ihr geprägt wurde. Zum anderen werden die Lebensbereiche des ländlichen Menschen untersucht: in welchen sozialen Verhältnissen lebte er, welche religiösen Bräuche hatte er, was wissen wir über seinen Alltag? Hier haben sich im Laufe der vergangenen Jahre die Forschungsperspektiven erheblich gewandelt. Standen vor gut 20 Jahren vor allem die Strukturen der Herrschaft über Land und Menschen im Vordergrund, interessiert heute besonders der Mensch in seinem Lebensumfeld. Die Tagung wird sich unter anderem auch der Frage widmen, wie aus den Sklaven der Antike die Hörigen des Mittelalters wurden. Ein dritter Schwerpunkt liegt auf der Mittelalterarchäologie und Technikgeschichte: den Werkzeugen der Menschen, welche Beiträge zu Diskussion können die Archäologen liefern und woher bezog das frühe Mittelalter sein Metall.

    Die Veranstaltungen der Tagung sind öffentlich, anmelden kann man sich vor der Veranstaltung im Tagungsbüro im SFG, 2. Stock, Beginn ist Donnerstag, 12. Februar, 14:00 Uhr im SFG. Die Teilnahme kostet für die vier Tage 10 Euro und beinhaltet alle Vorträge und Führungen. Das Tagungsprogramm ist im Internet unter http://www.uni-saarland.de/fak3/kasten/aktuelles/tagung.htm. einzusehen. Am Freitag, den 13. Februar 2004, wird Professor Matthias Springer (Magdeburg) ab 20:00 Uhr in der Stadtwaage über "War man vor tausend Jahren im Volk verortet oder wer galt als Saxo" sprechen.

    Weitere Informationen:

    Universität Bremen
    Studiengang Geschichte
    Dr. Jan Ulrich Büttner
    Tel. 0421 218 2624
    Email: buettner@uni-bremen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht, Tier / Land / Forst, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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