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22.09.2020 14:13

Blaue Schiene macht Chemiestudium umweltfreundlich

Eva Tritschler Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

    25 Studierende im Studiengang Chemie mit Materialwissenschaften reichern derzeit ihr Programm um fachbezogene und fachübergreifende Nachhaltigkeitsthemen an. Blaue Schiene nennt sich diese freiwillige Zusatzqualifikation mit Zertifikat.

    Dass der Riesendorsch, ein arktischer Fisch, Forschungsthema einer Abschlussarbeit am Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) sein kann, liegt sicher nicht auf der Hand. Doch dank der sogenannten Blauen Schiene ist das keineswegs abwegig. 25 Studierende im Studiengang Chemie mit Materialwissenschaften reichern derzeit ihr Programm um fachbezogene und fachübergreifende Nachhaltigkeitsthemen an. Blaue Schiene nennt sich diese freiwillige Zusatzqualifikation mit Zertifikat. „Das Interesse an einem Chemiestudium, das über die klassischen Fächer hinausgeht und disziplinenübergreifend ist, wächst stetig“, sagt Prof. Dr. Klaus Lehmann auch mit Blick auf die Lehreinheiten anderer Kollegen aus Natur- und Wirtschaftswissenschaften.

    Die Studierenden in der Blauen Schiene erleben nach eigener Aussage eine neue Sicht auf die Chemie und die Materialwissenschaften. Etwa dass die Fächer sehr viele Möglichkeiten bieten, Nachhaltigkeit zu fördern: Chemiker und Materialwissenschaftler können leichter umweltfreundliche Lösungen finden, wenn sie nicht nur fachlich ausgebildet sind, sondern ein entsprechendes Problembewusstsein haben. So beleuchtet die Blaue Schiene beispielsweise ethische Fragen, es geht um die Verfügbarkeit von Rohstoffen, entsprechend um nachwachsende Rohstoffe oder um verschiedene Strategien der chemischen Industrie.

    Fachliches in größeren Rahmen setzen
    Chemieprofessorin Margit Schulze, die mit Lehmann zusammen die Blaue Schiene entwickelt hat, kennt Studienverläufe von Studierenden, die mancher spontan kaum mit einem Chemiestudium verbinden würde. „Der Besuch der Ringvorlesung der Uni Bonn ,Welt im Wandel. Antworten an die Zukunft‘ führte beispielsweise über eine Hausarbeit zur Versauerung der Meere bis zu einer Abschlussarbeit am Alfred-Wegener-Institut.

    Ziel des Studiums sind aber nicht solche ungewöhnlichen Verläufe. Die exzellente fachinhaltliche Ausbildung bleibt zentral. Jedoch, fachbezogen-fachübergreifend zu studieren, ist in diesem Studiengang ganz selbstverständlich möglich. „Wir machen Angebote, damit die Studierenden Fachinhalte und deren gesellschaftliche Bezüge sachgerecht, dialogorientiert und selbstbestimmt reflektieren“, erklärt Lehmann, „sie sollen zudem das eigene Selbstverständnis gleichermaßen kritisch und selbstbewusst betrachten.“ Oder wie es ein Student in Chemie und Materialwissenschaften formuliert hat: Durch die Blaue Schiene bekomme man „Einblicke in eine Welt voller Probleme, aber auch voller Visionen und Lösungsstrategien“.

    Bei der Arbeit über den Riesendorsch ging es übrigens unter anderem um die Versauerung der Meere und um die Wassererwärmung. (Dazu demnächst mehr.)

    Studienstart im Wintersemester 2020/2021
    Wer das selbst erfahren möchte, kann sich für das Wintersemester noch bis zum 30. September einschreiben. Bis zum 3. Oktober 2020 müssen die Unterlagen bei der Hochschule eingegangen sein.

    Link zu Studiengang und Bewerbung
    www.h-brs.de/anna/studienangebot/bachelor/chemie-mit-materialwissenschaften
    (Kurzlink: https://bit.ly/35Z2OXN)

    Kontakt:
    Prof. Dr. Klaus Lehmann
    Geschäftsführer des Zentrums für Ethik und Verantwortung
    Tel. 02241/865-505
    E-Mail: klaus.lehmann@h-brs.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler
    Chemie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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