idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Ältere Menschen sind weniger besorgt, Amerikaner wollen vorrangigen Zugang zu Impfstoffen - Globale Umfrage dokumentiert Unterschiede im Umgang mit der Pandemie, sowohl zwischen Generationen als auch zwischen Kulturen. Die Umfrage "Leben mit Corona" verfolgt seit März 2020 die sozialen, psychologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf der ganzen Welt. Ziel ist es, eine globale Wissensbasis darüber aufzubauen, wie Menschen in der ganzen Welt mit dieser Ausnahmesituation umgehen. Jetzt wurden die Daten aus über 130 Ländern über 6 Monate ausgewertet.
Am Donnerstag, dem 1. Oktober 2020, startet die zweite Runde der weltweiten Umfrage „Leben mit Corona“. Im Zuge dessen wird auch ein Bericht veröffentlicht, der die wichtigsten Erkenntnisse aus den Daten und Analysen der letzten sechs Monate präsentiert, :
- Junge Erwachsene treffen aktiv viele Maßnahmen, um der Pandemie entgegenzuwirken.
- Familiärer Stress während der Pandemie wirkt sich stärker auf Frauen aus.
- Ältere Menschen sind allgemein weniger besorgt, obwohl sie einem größeren Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind.
- Die Zustimmung zu Pandemie-Maßnahmen der Politik sinkt nach dem ersten Höhepunkt der COVID-bedingten Todesfälle im Land.
- Viele Menschen sind generell der Meinung, dass ein vorhandener Impfstoff weltweit zur Verfügung gestellt werden sollte. Nur in den USA finden mehr Menschen, dass ihr Land vorrangig Zugang haben sollte.
- Jüngere Menschen wären bereit einen größeren Anteil ihre Einkommens als ältere Menschen zu opfern, wenn man damit die Ausbreitung des Virus anhalten könnte.
Diese Ergebnisse basieren auf den Antworten von fast 12.000 Umfrage-Teilnehmern aus mehr als 130 Ländern.
„Das Coronavirus hat die Lebensumstände von Milliarden von Menschen weltweit mit einer beispiellosen Geschwindigkeit und Kraft verändert. Wir haben es nicht nur mit einer medizinische Pandemie zu tun - es ist auch eine soziale Pandemie“, sagt Professor Tilman Brück vom ISDC – International Security and Development Center in Berlin und dem Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) in Großbeeren, der Initiator und Leiter der Umfrage.
„Durch die Pandemie-bedingten Herausforderungen und Veränderungen steigt die Gefahr sozialer Konflikte; wie etwa innerhalb von Familien, zwischen Generationen und zwischen Ländern. Selbst wenn wir das Virus bald in den Griff bekommen, wird die Pandemie unsere Gesellschaft noch für lange Zeit auf komplexe Weise prägen. Wir dokumentieren diese Veränderungen in Echtzeit“, sagt Dr. Wolfgang Stojetz vom ISDC - International Security and Development Center und Leiter von Data & Analysis im Leben mit Corona-Team.
„Unsere Studie zeigt, wie weitreichend die sozialen, wirtschaftlichen und psychologischen Auswirkungen der Pandemie sind, in entwickelten Ländern wie in Entwicklungsländern“, erläutert Professor Patricia Justino von United Nations University World Institute for Development Economics Research (UNU-WIDER). "Die Umfrage "Leben mit Corona" hilft uns zu begreifen, wie sich die Pandemie darauf auswirkt, wie Menschen auf der ganzen Welt sich verhalten und miteinander umgehen."
„Diese Pandemie und die politischen Reaktionen weltweit haben deutlich gemacht, wie wenig wir darüber wissen, wie die Menschen mit einer globalen Krise umgehen und zurechtkommen. Die Auswirkungen sind über den Gesundheitssektor oder die Wirtschaft hinaus spürbar; jeder Einzelne muss seine Lebensweise ändern. Als Forscher wollen wir verstehen, wie die Menschen in diese außergewöhnlichen Zeit wahrnehmen und auf sie reagieren“, erklärt Professor Anke Hoeffler von der Universität Konstanz.
Die heute startende zweite Befragungsrunde wird die geographische Reichweite und den inhaltlichen Umfang der Forschung erweitern und den globalen Datensatz zu den Auswirkungen von COVID-19 ausbauen.
Die Teilnahme an dieser Umfrage ist von entscheidender Bedeutung für die Wissenschaft und die wissensbasierte politische Entscheidungsfindung. Menschen auf der ganzen Welt sind dazu eingeladen, an der Umfrage teilzunehmen. Die Beantwortung des Fragebogen dauert circa 15 Minuten.
Derzeit ist die Umfrage in 18 Sprachen unter lifewithcorona.org abrufbar; weitere Sprachen werden in den nächsten Wochen hinzugefügt.
Für Interviews mit Professor Brück, Dr. Stojetz, Professor Justino oder Professor Hoeffler als auch für Informationen über das Projekt wenden Sie sich bitte an:
Eeva Nyyssönen, nyyssonen@wider.unu.edu
oder
Ruby Richardson, richardson@wider.unu.edu
+358 (0)961599257
https://lifewithcorona.org
https://lifewithcorona.org/survey
https://2.lifewithcorona.org/de
https://lifewithcorona.org/six-months-report/
http://Das Projekt wird von einem internationalen Forschungskonsortium durchgeführt, zu dem das ISDC – International Security and Development Center, das United Nations University World Institute for Development Economics Research (UNU-WIDER), das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ), die Universität Konstanz, und das Institute for Development Studies (IDS) gehören. Es wird von Freiwilligen und einem Netzwerk kooperierender Institutionen aus der ganzen Welt unterstützt.
Leben Mit Corona: Bericht
ISDC / UNU-WIDER
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Politik, Psychologie, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).