idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Forschungsteam aus dem Bereich Interkulturelle Wirtschaftskommunikation der Universität Jena startet Projekt im Programm zur internationalen Hochschulzusammenarbeit des DAAD. Der Bund fördert das Vorhaben mit rund 130.000 Euro.
Ein wohlhabender Bürger vermacht drei Städten etwa 100 Quadratmeter Land. Die großzügige Schenkung der Brachfläche, an die alle drei Städte direkt angrenzen, ist jedoch an eine Bedingung geknüpft: Die drei Kommunen bekommen die Fläche nur, wenn sie sie gemeinsam nutzen. Sofort werden Beraterteams zusammengestellt, die zusammen mit politischen Vertretern ihrer jeweiligen Stadt Pläne für die Erschließung der Brachfläche erarbeiten. Was soll gebaut werden? Ein Erholungsgebiet, neue Sportanlagen oder Gewerbeflächen?
Dass das keine leichte Entscheidung wird, weiß Prof. Dr. Jürgen Bolten von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Denn: Die Beraterteams kommunizieren ausschließlich digital miteinander und sind in Wahrheit nicht in benachbarten Städten, sondern zumeist in verschiedenen Ländern zu Hause. Bolten ist Professor für interkulturelle Wirtschaftskommunikation und hat gemeinsam mit seinem Team die Planspiele „Megacities“ und „Bilangon“ entwickelt. Regelmäßig lassen er und seine Kolleginnen und Kollegen Studierende und Lehrende aus aller Welt in virtuellen Klassenräumen als Berater der drei Städte miteinander verhandeln. „Ziel ist es, digitale und interkulturelle Erfahrungen und Kompetenzen zu vermitteln“, so Bolten.
Digitalisierung für die internationale Kooperation nutzen
Im Rahmen eines jetzt gestarteten neuen Projekts werden Prof. Bolten und sein Team das Konzept der digitalen Kooperation weiter ausbauen. Das Projekt läuft im Förderprogramm „International Virtual Academic Collaboration“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 130.000 Euro gefördert. Insgesamt stellt der Bund bis Ende 2021 rund 5,5 Millionen Euro für etwa 50 Projekte bereit, um den während der Corona-Pandemie in den Hochschulen eingeleiteten Digitalisierungsschub in der internationalen Hochschulkooperation zu verankern.
Die Jenaer Kommunikationsexperten um Prof. Bolten werden in den kommenden Monaten gemeinsam mit Hochschulen in Poznan (Polen), Beijing (China), Turku (Finnland), Iași (Rumänien), Poitiers (Frankreich) und Montréal (Kanada) Planspiele wie „Megacities“ und „Bilangon“ von Studierendenteams spielen lassen. Die Treffen im virtual classroom werden aufgezeichnet und die interkulturellen Interaktionsprozesse mit den Lehrenden vor Ort ausgewertet. „Aus den konkreten Ergebnissen und Erfahrungen wollen wir in Kooperation mit den beteiligten Hochschulen dann einen Train-the-trainer-Kurs konzipieren, der es Lehrenden anschließend ermöglicht, solche virtuellen Planspiele selbstständig durchzuführen“, erläutert Bolten.
Prof. Dr. Jürgen Bolten
Bereich Interkulturelle Wirtschaftskommunikation der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944371
E-Mail: juergen.bolten@uni-jena.de
Projektmitarbeiterin Mathilde Berhault und Prof. Dr. Jürgen Bolten vom Bereich Interkulturelle Wirts ...
Foto: Anne Günther/Uni Jena
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Informationstechnik, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
regional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).