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09.10.2020 09:41

Medienkunststipendium der Kirch Stiftung an HFF-Studentin Rebecca Zehr & Co-Autorin Sophie Kindermann vergeben

Anja Klinke Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule für Fernsehen und Film München

    Das Stipendium umfasst für ein Jahr ein Atelier mit Wohnraum mietfrei in München / Zusätzlich erhalten die Preisträgerinnen eine monatliche finanzielle Unterstützung und einen Materialkostenzuschuss / Rebecca Zehr studiert an der HFF München Dokumentarfilm-Regie und Fernsehpublizistik / Co-Autorin Sophie Kindermann ist Absolventin der AdBK München und arbeitet als freie Künstlerin / Wie schon im Vorjahr wurde zusätzlich eine Projektunterstützung in Höhe von 5.000 € an eine weitere Einreichung vergeben / Sie ermöglicht der HFF-Studentin Felizitas Hoffmann und ihrem Team die Umsetzung ihres Projekts

    München, 9. Oktober 2020 – Bereits zum fünfzehnten Mal hat die Kirch Stiftung das „Stipendium Medienkunst der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München, ermöglicht durch die Kirch Stiftung und Frau Regina Hesselberger“ vergeben. Aus allen Einreichungen hat sich die Jury für das Konzept VOYAGER III von HFF-Dokumentarfilm-Studentin Rebecca Zehr entschieden, die mit der freien Künstlerin Sophie Kindermann zusammenarbeitet. VOYAGER III wird einen zeitgemäßen Gegenentwurf zu einem männlichen, weißen und heteronormativen Bild entwerfen, das die NASA in den 1970er Jahren von der Menschheit schuf, um auf Datenträgern mit außerirdischen Lebewesen zu kommunizieren. VOYAGER III will den Ruf der Menschheit retten und schickt dazu eine neue Raumsonde ins All. Das transmediale Kunstprojekt wirft einen Blick auf die mediale Darstellungsweise der Geschlechter und zeichnet – inspiriert von Lehr- und Wissenschaftsfilmen, Werbefilmen, bildgebenden medizinischen Verfahren und anderen medialen Repräsentationen – den Diskurs über den menschlichen Körper nach.

    Für die Umsetzung des Projekts wird den Preisträgerinnen ein Jahr lang ein Atelier mit Wohnraum in München mietfrei zur Verfügung gestellt; zusätzlich erhalten sie eine monatliche finanzielle Unterstützung in Höhe von 800 € sowie einen einmaligen Materialkostenzuschuss über 5.000 €. Im Herbst 2021 werden Rebecca Zehr und Sophie Kindermann VOYAGER III im Medienkunstatelier präsentieren. Sie folgen damit auf HFF-Studentin Camille Tricaud und ihr Projekt APOCALYPSE BABY.

    Bereits zum zweiten Mal wurde zusätzlich eine Projektunterstützung in Höhe von 5.000 € für eine weitere Einreichung vergeben: Die HFF-Studentin Felizitas Hoffmann (Dokumentarfilm-Studentin) erhält so die Möglichkeit, ihr Konzept (w)orld (w)die (w)alk ebenfalls bis zu einer eigenen Ausstellung auszuarbeiten.

    Die Jury 2020 setzte sich zusammen aus Friedrich Carl Rein (Kirch Stiftung), Regina Hesselberger-Purrmann (Hesselberger Architekten GmbH), Prof. Dr. Michaela Krützen (Abteilung Medienwissenschaft HFF München), Ingrid Rein (Kunstkritikerin), Su Steinmassl (Medienkünstlerin und Studierende an der HFF), Dr. Stefan Urbaschek (Kurator u.a. für die Sammlung Goetz), Prof. Heiner Stadler (ehemaliger Prof. Abteilung Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik) und Dr. Johannes Wende (ehemaliger Stipendiat und Abteilung Medienwissenschaft HFF München).

    VOYAGER III – ein transmediales Kunstprojekt von Rebecca Zehr und Sophie Kindermann

    In den 1970er Jahren schickte die NASA mehrere Raumsonden ins Weltall. Auf Datenplatten trug sie Informationen zusammen, die für die mögliche Kontaktaufnahme mit außerirdischen Lebensformen dienen sollten. Warum aber waren im Gepäck der Sonden fast ausschließlich Männer und ihre Werke vertreten? Und warum vergaß die NASA bei der Abbildung der Menschheit die äußeren Geschlechtsmerkmale der Frau? 2020 ist das Jahr der VOYAGER III – einer Raumsonde, die sich von der heteronormativen Ordnung des 20. Jahrhunderts verabschiedet und versucht unseren außerirdischen Ruf wiederherzustellen. Bei VOYAGER III geht es um Repräsentationsmacht und einen zeitgemäßen Gegenentwurf zu einem männlichen Bild, das die NASA in den 1970er Jahren von unserer Menschheit schuf und das nun revidiert werden soll. Die VOYAGER III MISSION wirft einen Blick auf die mediale Darstellungsweise der Geschlechter und zeichnet – inspiriert von Lehr- und Wissenschaftsfilmen, Werbefilmen, bildgebenden medizinischen Verfahren und anderen medialen Repräsentationen – den Diskurs über den menschlichen Körper nach. Die Ergebnisse der Recherche werden Einfluss auf den Entwurf eines neuen Datenträgers nehmen: Die VOYAGER GOLDEN RECORD III steht für eine Menschheit, die sich nicht auf Stereotype reduzieren lässt und ist es wert zur Kontaktaufnahme mit unseren extraterrestrischen Freund*innen eingesetzt zu werden. Bringen wir die neue Raumsonde auf die Startrampe!

    Rebecca Zehr studierte Kulturanthropologie und arbeitete bei verschiedenen internationalen Filmfestivals in Ecuador und Deutschland. Seit 2016 studiert sie Dokumentarfilmregie an der HFF München. Sie arbeitet als Regisseurin und Editorin in München und ist neben Lehraufträgen seit 2007 in der partizipativen Medienvermittlung tätig. Sophie Kindermann studierte Visuelle Kommunikation an der HFBK Hamburg und Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München. Sie arbeitet als freie Künstlerin und ist im Bereich der kulturellen Bildung mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen tätig.

    (w)orld (w)ide (w)alk von Felizitas Hoffmann

    Welche Wege und Selektionen nehmen die Datenpakete unserer Suchanfragen auf sich, bis sie beispielsweise bei Google im Server ankommen? Über welche Nichtorte werden sie geleitet? Welche Städte, Bundesländer, Länder, Kontinente und Meere durchqueren sie, bevor sie innerhalb von Sekunden Antworten liefern?
    Das Künstlerinnenkollektiv Hybris möchte sich physisch auf die Spuren ihrer digitalen Suchanfragen machen: „Wir spüren die Routen der Datenpakete auf, reisen zu deren Sender und Empfänger und verfolgen unsere eigene Datenübertragung.“

    Hybris verortet sich in München, Wien, London und dem digitalen Raum dazwischen. Die Gründerinnen Felizitas Hoffmann, Theresa Hoffmann und Natalia Jobe verbinden in ihrer künstlerischen Praxis ihre unterschiedlichen Hintergründe: Dokumentarfilm (HFF/seit 2014), Performance & Schauspiel und Bildende Kunst (Akademie Wien). Ihre künstlerischen Arbeiten wurden in mehreren europäischen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt und gewannen zahlreiche Preise.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Studium und Lehre, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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