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Wissenschaft
Häusliche Gewalt, frühe Schwangerschaften und fehlender Zugang zu Bildung sind einige der Probleme, die Gesundheits-Experten aus 14 Ländern beschreiben
„Wir fanden die internationale Berichterstattung und Diskussion über COVID-19 und seine Folgen ein wenig einseitig“, sagt Michael Galatsch von der Friede-Springer-Stiftungsprofessur für Globale Kindergesundheit an der Universität Witten/Herdecke (UW/H). „Dabei ging es oft nur um Erwachsene, Testmethoden, Intensivbehandlung, Schutzmasken und die wirtschaftlichen Auswirkungen, vor allem in Ländern mit vergleichsweise hohen Einkommen.“ Aus diesem Grund entwarfen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft „Global Child Health“ des Global Health Hub Germany einen Fragebogen, der sich mit den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Gesundheit und das Wohlergehen von Kindern, vor allem in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, beschäftigt. Das Projekt stellten sie nun auf dem Global Health Talk des Global Health Hub Germany vor.
„Wir haben uns gefragt: Was ist mit den Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlergehen von Kindern? Von welchen direkten und indirekten Folgen sind sie betroffen? Wie ist die Lage vor allem in Ländern mit weniger Ressourcen?“, so Galatsch. 14 Antworten von Gesundheits-Expertinnen und -Experten aus den unterschiedlichsten Ländern der Welt, von Burkina Faso über Bhutan bis Jamaika, erreichten die Arbeitsgruppe. Publiziert wurden sie alle auf der Website www.globalchildhealth-project.org.
„Die befragten Experten berichten dort aus ihrer ganz persönlichen Sichtweise, wie sich die Situation von Kindern im Bereich Gesundheit, Bildung und Familie durch COVID-19 verändert hat“, berichtet Michael Galatsch. „Sie beschreiben zum Beispiel, wie Kinder auf sich selbst gestellt sind, keinen Zugang zu Bildung mehr haben, der Gefahr von häuslicher Gewalt und frühen Schwangerschaften ausgesetzt sind.“
Die Expertinnen und Experten aus den Ländern beschreiben mit ihren eigenen Worten, wie groß die Auswirkungen von COVID-19 auf die Kinder und Familien in den verschiedenen Ländern sind. Es finden sich viele Gemeinsamkeiten, aber auch lokale Besonderheiten in den Berichten. Sie geben auch einen Überblick darüber, wie im lokalen Kontext Herausforderungen bewältigt werden. Das könnte auch für andere Länder hilfreich sein und Lösungsansätze könnten adaptiert werden. Dafür braucht es aber auch in Zukunft den Fokus auf die globale Kindergesundheit. „Denn Covid-19 ist kein Problem, das nur Erwachsene betrifft. Das sollten wir nicht aus den Augen verlieren“, sagt Michael Galatsch. „Unser Projekt soll neben den üblichen Zahlen und meist technischen Informationen einen weiteren Blickwinkel auf die Situation liefern. Wir hoffen, dass wir das Projekt, das einen Querschnitt zeigt, noch mit weiteren Beiträgen erweitern können. So möchten wir dem dynamischen Verlauf dieser Pandemie gerecht werden und auch Expertenmeinungen bezüglich langfristiger Folgen auf Kinder und Familie (wie z.B. auf die mentale Gesundheit, Bildung und Ausbildung) darstellen.
Weitere Informationen: Michael Galatsch, Michael.Galatsch@uni-wh.de oder 02302 / 926-797
Ansprechpartner Presseteam: Jan Vestweber, jan.vestweber@uni-wh.de oder 02302 / 926-946
Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.700 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.
Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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